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Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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präsentieren. Wie immer hielten sie die Augen gesenkt, und nur eine leise Röte auf Stephanies Brüsten und auf Sylvies Wangen unter den Sommersprossen zeigte an, wie sehr sie den Abend genossen hatten. Tom würde sie ebenfalls genießen, dachte ich. Das hatte er sich auch verdient.
    »Und sag Steve, er soll dich morgen anspannen«, sagte ich zu Randy, »damit diese Dame« – ich nickte zu Ariel hin – »fahren üben kann. Ich glaube, sie würde gerne einmal allein mit dir ausfahren.« Ariel zuckte mit den Schultern, um anzudeuten, dass es ihr gleichgültig wäre, aber ich wusste, dass ich mitten ins Schwarze getroffen hatte. Arthur würde vermutlich nichts dagegen haben, wenn er ausschlafen konnte.
    An der Tür bedankten sich alle noch einmal und machten mir Komplimente. Dann waren wir endlich allein, ich hob Kate hoch und trug sie ins Bett, entfernte ihre grausamen kleinen Handschuhe und küsste ihre Finger, band ihre Beine los und massierte ihre steifen Knie, damit sie ein wenig schlafen konnte. Damit wir beide schlafen konnten, in dieser vierzigtausend Dollar teuren Samstagnacht, mitten in einem riesigen Bett, unsere Körper so ineinander verschlungen wie damals, vor einer Million Jahren, in diesem kleinen, schlittenförmigen Bett.
    Carrie
    Ich würde nicht weinen, sagte ich mir. Es wäre zwar egal gewesen, weil er mich ohnehin nicht ansah. Wir saßen an diesem Restauranttisch, und er blickte an mir vorbei oder durch mich hindurch auf diese Samstagnacht oder noch weiter zurück.
    Schließlich blinzelte er und lächelte mich entschuldigend an.
    »Nun«, sagte er, »ich hatte eigentlich nicht vor, dich mit diesen Sentimentalitäten eines älteren Mannes zu belästigen. Sagen wir lieber, das Wochenende verlief heiß und, nun ja, bedeutungsvoll für uns …«
    Jonathans Geschichte endet
    Am Sonntagnachmittag reichte ich ihr einen Scheck über vierzigtausend Dollar – es war zwar eine sentimentale Reise gewesen, aber dass ich sie bezahlen musste, stand außer Frage.
    Aber auch der finanzielle Teil erwies sich als okay – da ich jetzt weniger Einkommen hatte, begann ich, mich wieder mehr um mein Geschäft zu kümmern. In manchen Wochen arbeitete ich siebzig Stunden, aber es machte mir Spaß – es war eine Erleichterung, festzustellen, dass es mir immer noch gefiel, Architekt zu sein. Und Kate hatte in jenem Sommer und Herbst Termine in der Stadt – sie und Brewer kümmerten sich um die Einrichtung des neuen Computersystems, das die Gesellschaft aufbaute. Und so konnten wir uns zum Mittagessen treffen, was gut war, weil ich viel zu beschäftigt war, um jedes Wochenende nach Napa rauszufahren. Aber wir stimmten unsere Terminkalender ab und spielten wesentlich mehr zusammen als in den Jahren zuvor. Manchmal nur wir beide, manchmal sie und ich und alle anderen. Sogar Steve. Die Dinge liefen gut. Ich hörte auf zu rauchen.
    Anfang letzten Dezember feierten wir zusammen meinen siebenunddreißigsten Geburtstag. Üppig. Und ausgiebig. Nicht nur meinen Geburtstag, sondern auch einen Entwurf, an dem ich lange herumgebastelt hatte. Ich hatte sogar einen Preis dafür gewonnen. Eigentlich war es nur eine lobende Erwähnung, aber Kate machte viel Wirbel darum.
    Jedenfalls schickte sie irgendwann Sylvie, Stephanie und Randy zu Bett, aber sie und ich waren viel zu müde, um uns von dem Teppich vor dem Kamin in ihrem Schlafzimmer zu erheben. Es war ein nettes, warmes Feuer, was gut war, weil wir es noch nicht einmal mehr quer durchs Zimmer zu unseren Bademänteln schafften. Wir lagen nur da, tranken Armagnac, berührten einander und lächelten einander an, und ab und zu kicherten wir albern. Sie begann die blauen Flecken und Schrammen zu untersuchen, die ich mir den Tag über zugezogen hatte – o nein, nicht was du denkst. Sie hatte mir Rollerblades gekauft, und es ist nicht so ganz einfach, wie ich festgestellt habe, sie zu stoppen, zumal es bei Kate viele Hügel gibt.
    Ich ergriff ihre Hand und küsste ihre Finger. Dann rückte ich näher an sie heran und zog sie an mich.
    »Stopp«, murmelte sie. »Ich will dir mein Geburtstagsgeschenk geben.«
    Ich lachte. »Meinst du, die Blades waren nicht Geschenk genug? Sag mir jetzt nicht, dass du noch Ariel eingeladen hast. Steht sie etwa hinter dem Vorhang, bereit, mich auszupeitschen?« Ariel arbeitete jetzt für Kate, hatte allerdings darauf bestanden, ein getrenntes Arrangement mit Arthur aufrechtzuerhalten.
    Auch Kate lachte. »Das heben wir uns für deinen neununddreißigsten

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