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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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war schon auf und duschte. Audrey hatte Suzanne Ferrell nicht erwähnt, aber sicherlich war die Polizei deswegen bei ihr gewesen. Ich fragte mich, ob sie auch an der Schule Wachposten auf ­ gestellt hatten.
    Arch stolperte gegen sieben in die Küche. Seine leuchtend rote Waschbärmaske war etwas verblasst, und ich stellte überrascht fest, dass er einen Skipullover und Jeans ange ­ zogen hatte. Er zog eine Schachtel Reiskrispies aus dem Schrank.
    »Bist du sicher, dass du dich gut genug fühlst, in die Schule zu gehen?«
    Er hörte auf, sich Krispies auf den Teller rieseln zu las ­ sen und sah mich feierlich an. »Julian meint, wenn ich mit so einem Sonnenbrand in die Schule gehe, machen die an ­ deren sich nicht über mich lustig. Sie finden mich cool, weil ich das ganze Woche n ende skifahren war. Außerdem will ich hören, was die Berater sagen und sehen, ob der Fran ­ zösischclub etwas wegen Miss Ferrell unternimmt. Weißt du, ihren Eltern Blumen schicken, eine Karte schreiben.«
    Innerhalb einer Stunde waren die beiden Jungen zur Tür hinaus. Schulz rief an und sagte, er wolle noch einmal nach Lakewood fahren, um an dem Kathy-Andrews-Fall zu ar ­ beiten. Er fragte, wie es mir gehe, und ich sagte wahrheits ­ gemäß, dass ich völlig erledigt sei.
    »Ich versuche die ganze Zeit, auszutüfteln, was da vor ­ geht. Da Miss Ferrell mit mir über Julian sprechen wollte, muss ich z u mindest den Versuch unternehmen, mit dem Direktor über ihn zu sprechen.«
    »Bleib dran«, sagte Schulz. »Du bist sehr vertrauenser ­ weckend, Miss G.«
    »Ja, sicher.«
    Er versprach, sich am kommenden Freitagabend mit uns bei der letzten Studienberatung bei Tattered Cover zu tref ­ fen. Ob sie noch stattfinden sollte, wollte er wissen. Ich sagte, ich könne die Schule anrufen und fragen, ob ich im ­ mer noch die offizielle Part y lieferantin sei.
    »Sieh es einmal so«, beschwichtigte mich Schulz, »es ist dein letzter Abend mit diesen Studienberatungen.«
    Ein schwacher Trost. Aber ich lächelte trotzdem. »Das Beste daran wird sein, dass ich dich sehe.«
    »Ooo, ooo, das hätte ich auf Band aufnehmen sollen. Die Frau mag mich.«
    Ich weidete mich den Rest des Tages an seinem boshaf ­ ten Lachen.
     
    * * *
     
    Die Schulsekretärin teilte mir barsch mit, Direktor Perkins sei vol l auf mit der Polizei, den Eltern und den Schülern be ­ schäftigt. Er habe über Tage hinweg keine freie Minute, um mit mir zu sprechen. Dann ließ sie mich warten. Da ich es in dieser Zeit schaffte, einen Roquefort-Auflauf für unser vegetarisches Abendessen zu machen, vermute ich, dass ich lange warten musste. Sie meldete sich schließlich wieder, um mir zu sagen, ja, es bliebe wie geplant, bei Freitag Abend; ich solle einfach das gleiche Büfett vorbereiten. Und Di ­ rektor Perkins und ich könnten am Freitagmorgen um neun über Julian Teller sprechen, wenn ich es wünschte. Ja, wenn, dachte ich verstimmt.
    Die Woche verging wie im Flug mit zahlreichen Bespre ­ chungen mit Kunden, die bereits Partys zum Erntedankfest und zu Wei h nachten planten. Ich rief Maria jeden Tag an, das blieb jedoch meine engste Verbindung zu den Stadt ­ gesprächen, die sich um die Erwachsenen in der Umgebung der Elk-Park-Schule rankten. Da Maria mit ihrem gebro ­ chenen Bein nicht an ihrem Aerobic-Kurs teilnehmen konnte, hatte sie selbst kaum Zugang zu neuen Informa ­ tionen, obwohl sie mir erzählte, sie habe gehört, Egon Schlich t maier habe etwas mit einer anderen aus dem Sport ­ club.
    »Neben Suzanne Ferrell? Wirklich?«
    »Sie schwört, seine Beziehung zu Ferrell sei rein plato ­ nisch g e wesen. Die andere Frau ist abstoßend mager«, er ­ klärte Maria. »Ich weiß definitiv, dass sie sich das Fettgewebe hat absaugen lassen.« Sie erkundigte sich nach Julian, und ich versicherte ihr, dass es ihm offenbar gut ginge. Als ich sie fragte, wieso ihr eigentlich an Julian läge, meinte sie, sie hege große Sympathie für Vegetarier. Das war mir allerdings neu.
    Am Donnerstag besuchten Julian und Arch das Seelen ­ amt für Miss Ferrell in der katholischen Kirche. Ich hatte eine unaufschie b bare Verabredung mit einer Kundin, die mich für den Erntedanktag gebucht hatte. Sie wollte für zwanzig Personen ein Gänseessen, das ich mit meinen an ­ deren Verpflichtungen abstimmen musste. Im allgemeinen setzte ich mir eine Obergrenze von zehn Erntedan k fest ­ essen. Ich wollte die Vorbereitungen größtenteils am Diens ­ tag und Mittwoch treffen, die

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