Untitled
April terranischer Zeitrechnung", drang Baars Stimme in Kennons Gedanken. "Ich will großzügig sein, Mr. Tradino. Wenn Tekener in den ersten sechs Stunden des vierundzwanzigsten April zurückkehrt, geschieht Ihnen nichts. Sollte Ihr Partner bis dahin nicht zurück sein, muß ich Sie töten lassen. Es sei denn, Sie könnten sich entschließen, über den Verbleib Ronald Tekeners nähere Angaben zu machen." Er drückte auf einen Knopf. Die Tür öffnete sich, und die beiden Wächter kamen herein.
"Bringt ihn in sein Quartier zurück!" befahl Baars. "Ab sofort darf er sein Zimmer nicht mehr verlassen. Dieses Verbot gilt bis zur Rückkehr Ronald Tekeners."
Baars schwang mit seinem Sessel herum und wandte Kennon den Rücken zu. Der USOMajor fühlte, wie er an beiden Armen gepackt und hinausgezogen wurde. Er hätte die beiden Wächter mühelos niederschlagen können. Wenn er jetzt jedoch eine unüberlegte Tat beging, gefährdete er nicht nur sich, sondern auch das Leben Shana Markons.
Allmählich begann Kennon sich Sorgen zu machen, daß Tekener zu spät kommen könnte.
*
Urbta-Noce fuhr so schnell, daß er fast mit einem Fahrzeug zusammengestoßen wäre, das aus dem Seitengang bog. Der Anti kümmerte sich nicht um die Proteste des anderen Fahrers, sondern beschleunigte erneut. Immer wieder blickte er auf die Uhr.
Er hoffte, daß er Abteilung G rechtzeitig erreichte. Nur durch einen Zufall hatte er von den Absichten Baars von Athonirs erfahren. Der alte Akone schien allmählich die Nerven zu verlieren.
Urbta-Noce stoppte den Wagen vor einem Antigravschacht. Er vergaß den Motor abzuschalten. Mit einem Satz schwang er sich in den Schacht. Im Unterbewußtsein zählte er die Plattformen, die vorbeiglitten. Endlich erreichte er die Etage, wo sein Ziel lag. Zu einer Erleichterung stand auf dem Parkplatz vor dem Schachteingang ein Wagen. Er sprang hinein und startete den Motor. Mit überhöhter Geschwindigkeit raste er durch die Gänge. In Abteilung G und den angrenzenden Räumen gab es keinen Personentransmitter. Noce fragte sich, ob Baars die Hinrichtung aus diesem Grund in diese Halle verlegt hatte. In Abteilung G wurden Versuche mit künstlichen Mutationen gemacht. Noce erreichte den Haupteingang. Er hätte den Wagen davor abstellen müssen, doch da die großen Schiebetüren offenstanden, fuhr er einfach in die Halle hinein. In einer Reihe großer Behälter mit durchsichtigen Wänden schwammen seltsame Wesen. Es waren Tiere, deren Entwicklung die Aras durch biochemische Mittel veränderten. Ein Gefühl des Unbehagens beschlich nun den jungen Anti. Er mußte bremsen, als ihm ein paar Techniker in den Weg traten. "Wo ist Baars?" rief er ihnen zu.
Die Männer deuteten auf einen Durchgang, der in einen kleineren Raum mündete. "Hier können Sie nicht weiterfahren", sagte einer von ihnen. "Die Erschütterungen und der Lärm sind schädlich für die Versuche der Aras." Noce stieß eine Verwünschung aus und beschleunigte. Die Männer sprangen zur Seite. Noce kümmerte sich nicht um sie. Unmittelbar vor dem Durchgang in den anschließenden Raum hielt er an und sprang aus dem Wagen.
Der Mann, den Noce für Rabal Tradino hielt, stand vor einem langgestreckten Behälter, in dem sich ein dunkler Schatten herumwälzte. Um Tradinos Brust war ein gefütterter Haltegurt geschlungen. An diesem Gurt war eine Leine befestigt, die die Verbindungen zu einem Kranhaken herstellte. Der fahrbare Kran stand ein paar Meter von Tradino entfernt.
Baars von Athonir und sieben bewaffnete Akonen umringten den Terraner. Urbta-Noce begriff mit einem Blick, welchen grausamen Plan der alte Akone ausführen wollte. Er hatte vor, Tradino mit dem Kran in den Behälter heben zu lassen, in dem ein hungriges Monstrum auf Beute lauerte.
Baars wandte dem jungen Anti den Rücken zu, so daß er nicht sehen konnte, wie
dieser sich näherte.
Noce hörte Baars schneidende Stimme.
"Wollen Sie jetzt sprechen, Tradino? Sagen Sie uns, wohin Tekener mit der MARSQUEEN geflogen ist, bevor es zu spät für Sie ist. Ich warne Sie. An Bord der MARSQUEEN befinden sich Agenten der CONDOS VASAC. Wir würden erfahren, wenn Sie uns belügen." "Ich weiß nichts", erwiderte Tradino lakonisch.
Noce bewunderte die Gelassenheit des von einem unmenschlichen Tod bedrohten
Mannes.
Der Anti schob sich an den Wächtern
vorbei und trat an Baars Seite. Sofort hob der Jüylgho wachsam den Kopf. "Urbta-Noce", sagte Baars und nickte zufrieden. "Sie kommen gerade rechtzeitig, um der
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