Untitled
Gesicht war mehr für sie gewesen als irgendein Spezialist, mit dem zusammen sie einen Auftrag durchzuführen hatte.
War es nicht Ironie des Schicksals, daß Tekener und sie, die für die CONDOS VASAC zunächst die Rolle der Liebenden gespielt hatten, sich jetzt bekämpfen mußten?
Shana warf sich zur Seite, als sie einen Seitengang erreichte, der verlassen war. Sie rannte hinein. Sie wußte, daß sich jeden Augenblick eine der vielen Türen öffnen und bewaffnete Männer herausstürmen konnten. Baars von Athonir hatte inzwischen sicher den gesamten Stützpunkt alarmiert.
Shana dachte an die Transmitterhalle. Wenn es überhaupt eine Fluchtmöglichkeit gab, dann war es der Transmitter. Sie bezweifelte, daß sie diese Halle je erreichte, aber es war besser, wenn sie nach einem bestimmten Plan vorging. Vor ihr im Gang tauchten zwei Männer auf. Sie trugen die Kleidung, wie sie bei akonischen Technikern üblich war. Sie hatten offenbar nicht damit gerechnet, hier mit Shana zusammenzutreffen. Sie trugen keine Waffen und blieben unschlüssig stehen.
Shanas Bewegungen mit der Waffe waren unmißverständlich. Sie dirigierte die beiden Akonen zur nächsten Tür, dann zwang sie sie, den Raum zu betreten, der dahinter lag. Sie versperrte den Eingang von außen. Diesmal lächelte sie zufrieden. Es war ihr gelungen, zwei Gegner auszuschalten. Zwei von einigen tausend!
Sie blickte zurück und sah, wie Kennon und Tekener an der Spitze einiger Akonen in den Seitengang einbogen. Tekener fuchtelte mit der Waffe und stieß ununterbrochen Verwünschungen aus. In den Augen der Akonen mußte er wie ein Mann erscheinen, der vor Zorn halb wahnsinnig war.
Am anderen Ende des Ganges tauchten vier Kampfroboter auf.
Shana blieb stehen. Jetzt war sie eingeschlossen. Es war sinnlos, daß sie in eines der umliegenden Zimmer flüchtete, denn dann hätte sie sich endgültig in eine Falle begeben. Sie durfte nicht hoffen, mit ihrer kleinen Waffe die vier Roboter zu besiegen. Shana Markon wich zur Wand zurück und wartete. Sie ahnte, daß ihr Leben nur noch nach Minuten zählte.
Und mitten unter den Angreifern, die sie bedrohten, befand sich der Mann, den sie liebte.
*
Das erste, was Urbta-Noce wahrnahm, als er zu sich kam, war ein eigenartiges Wimmern.
Er schlug die Augen auf und sah einen verschwommenen Schatten über sich. Seine Blicke klärten sich, und er konnte Einzelheiten wahrnehmen. Er sah einen runden, unglaublich häßlichen Schädel. Der Jüylgho! durchzuckte es seine Gedanken. Jetzt wußte er, woher der Druck in seiner Brust rührte. Das Wesen kauerte auf ihm und starrte ihn aus zwei seiner drei Augen an. Noce wagte nicht, irgendeine Bewegung zu machen.
"Wie ich sehe, haben Sie ihr Bewußtsein zurückerlangt", bemerkte eine spöttische Stimme.
"Baars!" stieß Urbta-Noce erleichtert hervor. "Ich bin froh, daß Sie hier sind. Rufen Sie diese Kreatur zurück."
Der junge Anti lag innerhalb des Behandlungszimmers am Boden. An der gleichen Stelle hatte ihn die falsche Mory Abro zusammengeschlagen. Noce begriff, daß noch nicht viel Zeit verstrichen war.
"Wo ist sie?" fragte er, als Baars ihn schweigend beobachtete, ohne den Töter
Schatten zu sich zu rufen.
Der alte Akone machte eine unbestimmte Bewegung.
"Irgendwo draußen im Gang", sagte er. "Sie wird nicht mehr lange leben." Noce wagte es, den Kopf zur Seite zu drehen. Er konnte Alas-Ven am Boden liegen sehen. Der Ara war noch immer bewußtlos. Baars dagegen stand ein paar Schritte vom Eingang entfernt, die dürren Arme über der Brust verschränkt und ein sardonisches Lächeln im Gesicht. Der Jüylgho wimmerte erwartungsvoll. "Was haben Sie vor?" fragte Urbta-Noce verzweifelt.
Baars antwortete: "Ich möchte, daß Sie sich darüber klarwerden, daß Sie durch unverantwortlichen Leichtsinn unsere Organisation gefährdet haben. Anstelle von Rhodans Frau haben Sie eine Agentin des Gegners hierhergebracht. Wenn Ihre Urteilskraft nicht in jeder Hinsicht getrübt ist, sollten Sie die Konsequenzen erkennen, die sich daraus ergeben." "GOLO-Weiß ist verloren", stammelte Noce entsetzt. Baars nickte ernst.
"Vermutlich", stimmte er zu. "Ich bin sicher, daß die Frau einen Mikrosender bei sich hat, mit dem sie inzwischen feindliche Schiffe alarmieren konnte. Wahrscheinlich müssen wir GOLO-Weiß bald verlassen." Seine Lippen bildeten einen dünnen Strich. "Das heißt, Sie werden uns nicht begleiten, Urbta-Noce." "Warum?" fragte der Anti verzweifelt. "Als Leiter unserer Organisation
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