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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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ausgetrocknet.
     »Und das ist der Fluß Càvusu, damit sind wir schon auf vigatinischem Gebiet. Jetzt biegen wir gleich ab, und dann steht da auch schon Ihr Haus.« Die Kutsche bog ab. Die Luft war frisch, und das beflügelte sein Herz.

    »Dominovobisdu.«
»Ettkumm spiri tutuho.«
»Ite, missa jetzt.«
     Die Gemeindemitglieder, sonntags zahlreicher als an den anderen Tagen, erhoben sich langsam. Donna Trisìna hustete zweimal, was bedeutete: »Gleich komme ich.« Auf halbem Wege zwischen Hochaltar und Sakristeitüre wurde Padre Carnazza seinerseits von einem schweren Husten befallen. Für einen Augenblick war Donna Trisìna verwirrt: Was wollte diese Husterei sagen? Sollte das etwa eine Antwort auf ihre Hüstelei sein? Doch zwischen ihnen gab es keine Absprache über einen Austausch von Husten, und so wurde Donna Trisìna wieder zuversichtlich. Vielleicht hatte sich bei dem geistlichen Herrn ja nur etwas quergesetzt oder es war eine Grippe, eine Erkältung im Anzug. Sie wußte ja nicht, daß Padre Carnazzas Husterei ein an Signoradonna Romilda gerichtetes Signal war, die sich ganz sicher in der Kirche befand, wie jeden Sonntag, und dieses Signal bedeutete: »Romilda, komm nicht, such mich nicht auf, es gibt ein paar Schwierigkeiten.« Doch als Signoradonna Romilda diese Husterei hörte, wurde sie wütend: Seit vierzehn Tagen hatte dieser gehörnte Diener Gottes sie von sich fern gehalten, um sich in aller Ruhe an der neuen Nutte laben zu können. Und sie hatte wirklich geglaubt, daß er verhindert wäre. Doch jetzt, nachdem Catarina, das Dienstmädchen, ihr erzählt hatte, wie die Dinge standen, war sie entschlossen,
     diesen Priester nicht so leicht davonkommen zu lassen. Sie verließ die Kirche mit den anderen und richtete es so ein, daß sie genau vor dem Kirchenportal mit Donna Filippa La Lumìa ins Gespräch kam und sie fragte, wie es denn ihrem Hüftschmerz gehe. Donna Filippa brauchte nur darauf angesprochen zu werden, und schon begann sie einen Monolog von mindestens, allermindestens einer halben Stunde. Während Donna Filippa in Bekanntomanie für sie eine Lehrstunde über die Hüfte hielt, wandte Signoradonna Romilda nicht eine Sekunde ihren Blick von der Kirchentüre ab. Nach einer viertel Stunde machte sie kurzen Prozeß: sie ließ Donna Filippa einfach stehen und ging in die Kirche zurück. Ganz sicher würde sie sie erwischen, den Gottesmann und diese Pantoffelschlampe, während sie mit der Gewissensacheda zugange waren.

    Ihr Gatte dagegen, Cavaliere Brucculeri, hatte die Gewissesacheda schon hinter sich. Kaum hatte er gehört, daß sich die Türe hinter seiner Frau, die zur Messe ging, geschlossen hatte, war er in die fensterlose Kammer neben der Küche gestürzt, in der Catarina, das sechzehnjährige junge Ding, einen bleiernen Schlaf schlief. Gerade ins stockfinstere Dunkel eingetreten, drang auch schon der Geruch von Wildkaninchen in seine Nase, der von der Kleinen ausströmte, ein Geruch, der auf Cavaliere Brucculeri eine wohltuende Wirkung in jenem Körperteil ausübte, der gleich in Funktion treten sollte. Er zündete eine Kerze an.
     »Catari?«
     »Uuuummmm?« sagte das Dienstmädchen. Sie lag zwischen Schlafen und Wachen, benommen, wie er es gerne hatte. Er hob das Bettuch hoch, und schon war es, als habe eine ganze Familie von Wildkaninchen ihren Bau hier errichtet. Er faßte Catarina bei den Füßen, zog sie in die Mitte des Bettes, und während sie, wie eine Stoffpuppe, in alle Richtungen sackte, zog er ihr das Nachthemd aus, legte sie wieder hin, öffnete ihre Beine, stieß hinein und kam.
     »Uuuummmm?« sagte das Dienstmädchen.
     Cavaliere Brucculeri stöhnte und schnaubte, lag mit dem Bauch nach oben, fühlte sich gleichzeitig stolz und tot, wegen der Anstrengung, die er auf sich genommen hatte. Catarina drehte ihm den Rücken zu, die sonntägliche Zudringlichkeit war vorbei. Bevor sie wieder in Schlaf fiel, dachte sie an ihren Bruder Aitàno, der der erste richtige Mann war, den sie kennengelernt hatte, als sie zwölf war, und den sie immer wieder kennenlernte, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Dieser Aitàno war in der Lage, beim ersten Tageslicht seinen Schlüssel ins Schloß zu stecken und ihn erst wieder bei Dunkelheit herauszuziehen, ohne ihr auch nur die Zeit zu lassen, einen Bissen Brot zu sich zu nehmen.

    Er begriff auf der Stelle, daß die Verhandlung lange dauern würde. Padre Carnazza in seinem bestickten Morgenmantel und Donna Trisìna saßen schicklich jeder

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