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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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White zu vergessen könnte ein größerer Fehler sein, als alle ahnen...«

    Montag morgen: Rektor Grayle und sein Assistent Pete Morton tranken in Grayles Büro Kaffee.
      »Noch kein Zeichen von Hargensen?« fragte Morty. Seine Lippen kräuselten sich zu einem John Wayne-Grinsen, das ein bißchen verängstigt aussah.
      »Kein Pieps. Und Christine hat aufgehört, herumzurennen und damit anzugeben, daß uns ihr Vater zum Teufel schicken wird.« Grayle blies in seinen Kaffee.
      »Sie sehen ja nicht gerade aus, als würden Sie vor Freude Luftsprünge machen.«
      »Tue ich auch nicht. Wußten Sie, daß Carrie White zum Ball geht?«
      Morty blinzelte. »Mit wem? Mit dem Schnabel?« Der ›Schnabel‹ war Freddy Holt, auch eine von Ewens Mißgeburten. Er wog vielleicht einhundert Pfund, und ein oberflächlicher Beobachter mochte denken, daß sechzig davon auf die Nase kommen.
      »Nein«, sagte Grayle. »Mit Tommy Ross.«
      Morty verschluckte sich an seinem Kaffee und bekam einen
    Hustenanfall.
    »So ging’s mir auch«, sagte Grayle.
    »Was ist mit seiner Freundin? Dem kleinen Snell-Mädchen?«
    »Ich glaube, die hat ihn dazu angestiftet«, sagte Grayle.
      »Sie schien sich für das, was mit Carrie passiert war, ziemlich schuldig zu fühlen, als ich das letztemal mit ihr sprach. Jetzt ist sie beim Dekorations-Komitee, fröhlich und munter, als mache es ihr überhaupt nichts aus, nicht beim Abschlußball dabeizusein.«
      »Oh«, sagte Morty weise.
      »Und Hargensen — ich glaube, der hat mit ein paar Leuten gesprochen und herausgefunden, daß wir ihn tatsächlich wegen Carrie White verklagen könnten. Ich denke, er hat seine Niederlage eingesteckt. Wer mir wirklich Sorgen macht, ist seine Tochter.«
      »Glauben Sie, es gibt Freitagabend ein Unglück?«
      »Ich weiß nicht. Ich weiß nur, Chris hat eine Menge Freunde, die dasein werden. Und sie geht mit diesem Billy Nolan. Auch der hat einen ganzen Tierpark voller Freunde. Solche Typen, die sich einen Spaß draus machen, schwangere Frauen zu erschrecken. Soviel ich gehört habe, wickelt Chris ihn um den kleinen Finger.«
      »Befürchten Sie irgend etwas Bestimmtes?«
      Grayle machte eine wegwerfende Handbewegung. »Bestimmtes? Nein. Aber ich mache das hier lange genug mit, um zu wissen, daß es eine ungute Situation ist. Können Sie sich an die Stadler-Geschichte von 1976 erinnern?«
      Morty nickte. Es würde wohl länger als drei Jahre dauern, um die Erinnerung an die Ewen-Stadler-Geschichte auszulöschen. Bruce Trevor war ein miserabler Schüler, aber ein phantastischer Basketball-Spieler gewesen. Coach Gaines mochte ihn nicht, aber Trevor war dabei, Ewen zum erstenmal seit zehn Jahren in die Landesliga zu bringen. Er wurde eine Woche vor dem letzten Spiel, das Ewen gegen die Stadler Bobcats gewinnen mußte, aus dem Team ausgeschlossen. Bei einer regulär angesagten Schrank-Inspektion war ein Kilo Marihuana hinter Trevors Büchern gefunden worden. Ewen verlor das Spiel — und damit den Aufstieg -104:48. Aber daran erinnerte sich niemand; woran man sich erinnerte, war der Aufruhr, der das Spiel im vierten Satz unterbrochen hatte. Angezettelt von Bruce Trevor, der angab, hereingelegt worden zu sein, endete der Tumult mit vier Krankenhauseinlieferungen. Einer der Verletz ten war der Stadler-Coach, dem man einen Erste-Hilfe-Koffer über den Kopf geschlagen hatte.
      »Ich habe irgend so ein Gefühl«, sagte Grayle. »Eine Ahnung. Jemand rückt mit faulen Äpfeln an oder so was.«
      »Vielleicht können Sie hellsehen«, meinte Morty.

    Aus: Als der Schatten explodierte (S. 92-93):
      »Es ist jetzt allgemein anerkannt, daß TK eine genetischrezessive Erscheinung ist — dabei allerdings nicht zu vergleichen ist mit einer Krankheit wie der Bluterkrankheit, die nur Männer befällt. Bei dieser Erkrankung, die früher besonders im Hochadel verbreitet war, ist die Erbanlage bei der Frau rezessiv und für diese harmlos. Männliche Nachkommen jedoch sind ›Bluter‹. Die Krankheit kommt nur zum Ausbruch, wenn ein davon befallener Mann eine Frau heiratet, welche das rezessive Gen trägt. Wenn der Nachkomme einer solchen Verbindung männlich ist, wird er ein Bluter. Bei weiblicher Nachkommenschaft ist die Tochter die Trägerin. Es muß betont werden, daß das Bluter-Gen im männlichen Teil rezessiv vorhanden sein kann, und zwar als Teil seines genetischen Gesamtbildes. Doch wenn der Mann eine Frau mit den gleichen ungewöhnlichen

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