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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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Tür erlaubte den Blick in ein direkt angrenzendes, modernes Badezimmer – überall strahlend weiße Fliesen und verchromte Armaturen.
    Die Klimaanlage machte es angenehm kühl, vielen Dank, du lieber Gott. Es war hübscher als viele der Hotelzimmer, in denen sie schon gewohnt hatte – von dem entschiedenen Mangel an Tageslicht einmal abgesehen.
    Der seine Ursache im Abhandensein jeder Art von Fensteröffnung hatte.
    »Wenn Sie Ihre Kleider vor die Tür legen«, sagte ihr En t führer, »dann wird meine Schwiegertochter sie waschen.«
    Mit einer förmlichen Verbeugung machte er die Tür hinter sich zu.
    Würde er sie einfach unverschlossen lassen?
    Gina hatte denselben Gedanken und ging hin. Machte sie auf.
    Draußen im Flur stand der jüngere Mann mit dem Stem m eisen Wache, den sie schon in der Garage gesehen hatten.
    Schnell machte Gina die Tür wieder zu. »Okay«, sagte sie. »Okay.« Sie entfernte sich von der Tür und senkte die Stimme. Es ging ihr eindeutig besser.
    Molly wünschte, sie hätte dasselbe auch von sich sagen können.
    »Sie sind zu dritt«, folgerte Gina. »Wir haben bis jetzt nur zwei gesehen, aber er hat eine dritte Person erwähnt – seine Schwiegertochter. Bis jetzt habe ich nur eine einzige Pistole gesehen, und das ist schon eine ganze Weile her. Wir müssen uns genau überlegen, was wir machen, wenn sie das nächste Mal hereinkommen. Vielleicht können wir den Stemmeisen-Boy irgendwie hereinlocken. Wir sagen, die Klospülung geht nicht, und wenn er dann reinkommt, ziehen wir ihm eins über den Schädel.« Sie ging quer durch das Zimmer zum Bett, hob die Decke hoch und betrachtete den Metallrahmen. »Wir müssen abhauen, und zwar jetzt – noch bevor irgendwelche Verstärkung eintrifft.«
    Ginas Stimme wurde schwächer und schwächer, als wäre sie weit, weit weg und nicht hier im Zimmer, höchstens einen Meter von ihr entfernt. Das war kein gutes Zeichen.
    »Hilf mir mal, ja?«, bat Gina und versuchte, die Matratze zu verschieben.
    Molly wollte auf sie zugehen, doch dann saß sie plötzlich auf dem Bett. Ihre Beine verweigerten den Dienst.
    »Na, du bist mir ja eine tolle Hilfe.« Ginas Stimme klang scharf, bis sie den Kopf hob. »Molly? Alles in Ordnung?«
    Molly spürte die Frische der Laken an ihrer Wange. Wie war sie da bloß hingekommen?
    »Muss bloß … die Augen zumachen«, sagte sie. »Nur eine Sekunde … können wir … ein bisschen später … abhauen?«
     
    Luftwaffenstützpunkt Ramstein, Deutschland.
    22. Juni 2005
    Gegenwart
     
    Sie befanden sich auf der Fahrt zum Luftwaffenstützpunkt Ramstein, und Jules Cassidy hatte eine Auszeit angeordnet.
    Durchaus vergleichbar den Auszeiten, die Max’ Vater während längerer Familienausflüge angeordnet hatte.
    Max hatte auf dem Rücksitz gesessen, zwischen seiner Schwester und seinem Bruder, und das nicht nur, weil er der Jüngste war, sondern weil er für gewöhnlich mit beiden ganz gut zurechtkam.
    Wenn sie anfingen, sich zu streiten, dann mussten sie das über seinen Kopf hinweg tun.
    Obwohl es auch etliche sehr niederschmetternde Erlebnisse gegeben hatte, als sie sich zusammengetan und gegen ihn ve r bündet hatten.
    Was normalerweise der Zeitpunkt gewesen war, an dem sein Vater absolute Ruhe angeordnet hatte.
    Genau wie Jules beim Verlassen des Hotels.
    Sie hatten auf dem Weg zum Luftwaffenstützpunkt nur zweimal angehalten – um sich einen Mietwagen für die Fahrt zu besorgen und bei einem Einkaufszentrum.
    Als guter Teamleiter hatte Jules für eine vernünftige Au s stattung seiner Teammitglieder gesorgt. Er griff sich eine
    Jeans aus dem Regal, ohne Max nach seiner Größe zu fragen. Anscheinend wusste er bereits, was Max trug, und zwar bis hin zu Schnitt und Marke.
    Ein Paar Turnschuhe – wieder wusste er ganz genau, welches Regal er anzusteuern hatte – und eine leichte Lede r jacke, und schon saßen sie wieder im Auto.
    Erst weit nach Mitternacht hatten sie den Luftwaffenstüt z punkt erreicht, und vorher durften Max und Morant auf Jules’ Anweisung hin nicht miteinander sprechen und schon gar nicht aufeinander losgehen.
    Doch als Erstes ging er zum Check-In, um sich zu ve r gewissern, dass sie noch eine Stunde Zeit hatten, bevor sie an Bord des Truppentransporters nach Indonesien gehen konnten. Dann versammelten sie sich an einer asphaltierten Stelle, wo man sie nicht belauschen konnte.
    »Wer macht den Anfang?«, fragte Jules. Er tänzelte leich t füßig auf den Ballen, wie ein Ringrichter beim Boxen.
    Grady

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