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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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das Übe r raschungsmoment auf unserer Seite.«
    Jules’ Telefon klingelte. Er stand auf. »Verzeihung.«
    Konnte es wirklich so einfach sein?
    In Jakarta landen, mit einem Insel-Hüpfer auf dieses Pulau Meda fliegen, sicherstellen, dass Testa Molly und Gina nicht von einer Armee bewachen ließ, mit der Tür ins Haus fallen …
    Und sie wohlbehalten nach Hause bringen.
    Oh Gott, wie konnte es so einfach sein?
    Wahrscheinlich, weil es nicht möglich war, weil es nicht so weit kommen würde. Die Nähe zu Ost-Timor, wo seit Jah r zehnten ein blutiger Bürgerkrieg tobte, war kein besonders gutes Omen.
    Jones blickte zu Max hinüber, aber der hatte die Augen g e schlossen. Vermutlich ein schlechter Zeitpunkt, um ihn zur politischen Lage in Ost-Timor und Indonesien ausz u quetschen.
    Er machte ebenfalls die Augen zu und dachte an seine Naivität in der Hochzeitsnacht, als er noch geglaubt hatte, dass sein ganzes Leben von nun an nur eitel Sonnenschein sein würde.
    Noch vor diesem Arztbesuch in Nairobi. Noch bevor der Krebs sich wie eine schleimige Masse über sein ganzes Leben gelegt hatte.
    Das Wahnsinnige daran war, dass er absolut darauf vo r bereitet gewesen war, dass es schwierig werden würde. Wieder mit ihr zusammen zu sein, ohne bei ihr sein zu können.
    Nicht, dass ihn das gestört hätte. Er wäre nackt auf dem Bauch über glühende Kohlen gekrochen, nur um bei ihr sein zu können. Das andere »Bei-ihr-Sein«. Das nicht jugendfreie.
    Und dann war es mit einem Mal geschehen. Sie waren ve r heiratet. Und das sogar durch einen katholischen Priester. Seine Mutter hätte Freudentränen vergossen.
    Mr. Pollard, Sie dürfen die Braut jetzt küssen.
    Molly hatte zu diesem Anlass ein bunt gemustertes Kleid angezogen, das Schwester Doppel-M eindeutig missfiel, trotz der langen Ärmel. Aber es betonte ihre kurvenreiche Figur und brachte die lebendige Färbung ihrer Haare zum Leuchten.
    Er hatte das alles geliebt. Sie geliebt.
    Aber er hatte sie als Leslie Pollard geküsst. Hatte mit seinen Lippen kaum wahrnehmbar und zart die ihren gestreift, dort, in einem Zelt voller grippekranker Nonnen.
    Erst später im Lauf dieser Nacht, nachdem sie mit Lucy den ganzen weiten Weg bis zur Farm der Jimmos gefahren waren, hatte er seine Braut so geküsst, wie er sie am liebsten schon während der Zeremonie geküsst hätte.
    Paul Jimmo hatte damals im Krankenhaus in Nairobi g e legen – da hatten sie noch keine Ahnung gehabt, dass er früh am nächsten Morgen seinen Verletzungen erliegen würde –, doch seine Mutter und seine Schwestern hatten sie in ihrem Haus willkommen geheißen.
    Es war schon spät gewesen. Lucy hatte ein Plätzchen bei den jüngeren Geschwistern bekommen und war schnell zu Bett gebracht worden. Ihm und Molly hatte man offensich t lich das Hauptschlafzimmer überlassen.
    Molly hatte ihre unerwartete Zweisamkeit natürlich sofort dazu benutzen wollen, um zu reden. Er hatte noch kaum die Tür ins Schloss gezogen, da legte sie schon los.
    »Ich will, dass du schwörst«, begann sie, »auf die Bibel schwörst, dass du dich durch diese, durch unsere Hochzeit nicht in Gefahr gebracht hast.«
    Er lachte. »Weißt du, wenn ich auf die Bibel schwöre, dann ist das etwas ziemlich anderes, als wenn du auf die Bibel schwörst. Die Bibel bedeutet mir einfach nicht so viel wie dir, Mol.«
    »Dann schwöre auf irgendwas, das dir etwas bedeutet«, entgegnete sie.
    »Auf jemanden«, sagte er leise. »Und außerdem habe ich das bereits getan – weißt du noch, was ich dir heute Abend alles versprochen habe? Es war mein Ernst. Ich würde niemals etwas tun, wodurch du in Gefahr geraten könntest.«
    Und dann hatte er sie geküsst.
    Eine ganze gemeinsame Nacht lag vor ihnen, und das auch noch in einem richtigen Bett. Er hätte sich eigentlich nicht so zu beeilen brauchen, aber verdammt, sie glühte in seinen Armen.
    Er fummelte an dem Reißverschluss auf der Rückseite ihres Kleides herum, aber das dauerte ihm zu lange – er musste das Küssen unterbrechen und sie herumdrehen.
    Da zog sie sich plötzlich zurück. Molly war noch nie zuvor schüchtern gewesen, und doch ging sie jetzt zu der Laterne. Es war klar, was sie vorhatte: Sie wollte das Licht ausmachen.
    Er nahm sie bei der Hand. »Das ist doch nur ein Scherz, oder?«
    »Ich habe zugenommen«, sagte sie.
    »Ist mir nicht aufgefallen. Und selbst wenn … na und? Ich liebe es. Nimm noch mehr zu.«
    Sie musste lachen, genau, wie er gehofft hatte. »Du bist verrückt.«
    »Nein«,

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