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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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sagte er und küsste sie noch einmal. »Molly, du bist sogar noch schöner, als ich dich in Erinnerung habe. Und du kannst mir glauben, ich habe einen großen Teil der ve r gangenen Jahre mit meinen Erinnerungen verbracht. Mit Fantasien über … das. Darüber, dich zu lieben. Genau so. Bei strahlend heller Beleuchtung.«
    Mit Tränen in den Augen sah sie zu ihm auf. Doch dann neckte sie ihn. »Hast du lange geübt, bis du das sagen konntest? Dich zu lieben … anstatt …?«
    »Nein!«, brummte er, als wäre er wirklich beleidigt, aber dazu kannte sie ihn zu gut. Ihre Augen blitzten vor Ve r gnügen.
    »Na ja … also gut, ein bisschen vielleicht«, gab er zu. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und wickelte eine lange Locke um seinen Finger. »Ich habe … ich weiß auch nicht. Viele Dinge geübt. Ich bin zu dir gekommen, so schnell es nur ging. Oder: Es ist kein einziger Tag vergangen, an dem ich nicht an dich gedacht und mich nach dir gesehnt hätte.«
    Da waren ihre Tränen wieder. »Das war ein sehr hübscher Satz«, sagte sie.
    »Ich bin ja davon ausgegangen, dass ich vor dir auf den Knien kriechen muss, damit du überhaupt mit mir sprichst, ganz zu schweigen davon …«
    »… dass ich mir von dir das Gehirn aus dem Schädel vögeln lasse?« Sie hatte genau die Worte gewählt, mit denen er vor langer Zeit einmal diesen speziellen Vorgang b e schrieben hatte.
    Jones lachte. So wie jedes Mal, wenn er dieses spezielle Wort aus ihrem Mund hörte. »Ich bin jetzt dein Ehemann. Ich glaube kaum, dass ich das noch darf.«
    Jetzt lachte sie auch. »Wollen wir wetten?«
    Dieses Mal küsste sie ihn, zog ihn zu sich und mit sich, bis sie ineinander verschlungen aufs Bett fielen.
    Aber auch jetzt wollte sie nicht, dass er ihr das Kleid au s zog.
    »Ich muss dir etwas gestehen«, sagte sie. Ihre Haare e r gossen sich über das weiße, leinene Kissen und ihr hoc h gerutschter Rock ließ ihre langen, langen Beine zum Vo r schein kommen. »Ich habe dich angelogen. Ich habe gar nicht so viel zugenommen.«
    Geistesabwesend küsste er die weiche, blasse Haut an der Innenseite ihrer Schenkel, arbeitete sich weiter und weiter unter ihren Rock. Gottverdammich, sie roch so gut. Ihr Slip war aus weißem Spitzenstoff – sehr hübsch. Sehr empfindlich und brautgemäß. Aber er hatte hier nichts mehr verloren. Also zerriss er ihn.
    »Hey!« Sie lachte. »Hörst du mir eigentlich zu? Ich lege hier gerade ein Geständnis ab.«
    »Nein«, sagte er und küsste sie.
    Schon möglich, dass sie noch länger mit ihm redete, aber wahrscheinlich nicht.
    Und selbst wenn – er hörte kein einziges Wort. Erst als sie die Arme nach ihm ausstreckte, ihn zu sich und auf sie zerrte, ihn anflehte: »Bitte …«
    Sie hatte ein Kondom in der Hand, aber plötzlich fiel ihm ein, dass sie ja gar keines zu benutzen brauchten. Sie waren doch verheiratet – aber war er denn verrückt geworden? Sie würden doch niemals Kinder haben wollen. Hatte er komplett den Verstand verloren?
    Sie half ihm, es überzustreifen und zeigte ihm dann den Weg ins Innere, dieses gottverdammte Kleid und sein Hemd immer noch zwischen ihnen, während seine Hose ihm um die Knöchel baumelte. Bloß, dass das nichts machte, weil sie sich an ihn klammerte und er endlich zu Hause war und endlich zu Hause war und endlich zu Hause war …
    Erst sehr, sehr viel später – er lag noch immer teilweise auf ihr und hatte alle viere von sich gestreckt –, als sie ihre Finger durch seine Haare und über den Hemdstoff, der seinen Rücken bedeckte, gleiten ließ, erkannte er, dass es wah r scheinlich gar nicht so schlecht gewesen war, das Hemd a n zubehalten.
    Wenn er es nämlich ausgezogen hätte, dann hätte sie die gezackte Narbe neben seinem rechten Schulterblatt bemerkt.
    Auf dem Rücken hatte Jones mehr als genug Narben – als Andenken an die Jahre in einem Gefängnis, in dem auf jede erdenkliche Art und Weise gefoltert worden war. Aber diese hier war neu. Bei ihrem Anblick würde sie sich aufregen und …
    Er setzte sich auf und blickte auf sie hinab, weil ihm plöt z lich klar geworden war, was diese ganze Schüchternheit eigentlich sollte.
    Sie war angeschossen worden. Wegen ihm. Damals, in Indonesien.
    Sie hatten einen Koffer voller Geld gefunden. Alle waren dahinter her gewesen. Jeder hirnlose Dieb, jeder angebliche Terrorist. Er und Molly hatten damals genau das Richtige gemacht und den Koffer wieder in sein Versteck zurüc k gebracht.
    Nur, dass er danach Angst bekommen hatte. Er

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