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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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CIA-Apartment, wo Jones sich auf der Couch ausgestreckt hatte.
    Mr. Meistgesucht hatte bereits mehrere Stunden lang die nähere Umgebung erkundet, um sich mit dem Gelände ve r traut zu machen.
    »Ich glaube nicht, dass ich schlafen könnte«, sagte er zu Jules. »Ich habe auf dem Flug nach Kupang ein kleines Nickerchen gemacht …«
    »Ungefähr vierzig Minuten lang«, unterbrach ihn Jules. »Und, zu deiner Information, das ist viele Stunden her.«
    Max schüttelte den Kopf. »Ich kann einfach nicht …«
    Er blickte zum Fenster hinaus auf die Mauern des G e bäudes auf der anderen Seite des staubigen, offenen Mark t platzes, und Jules wusste, dass Max für einen Röntgenblick seine Seele an den Teufel verkauft hätte, für nur einen ei n zigen Blick auf die lebende und unverletzte Gina.
    Sämtliche Fenster waren verspiegelt, sonst wäre Max schon längst drüben gewesen, hätte wie Spiderman an der Außenwand geklebt und versucht, einen Blick ins Innere zu werfen.
    Bitte, lieber Gott, lass Gina und Molly noch am Leben sein.
    »Vielleicht solltest du dich ein bisschen hinlegen und z u mindest versuchen, dich …« Auszuruhen, wollte er sagen, aber Max schnitt ihm das Wort ab.
    »Nein.«
    Anstatt ihn ein wenig zu beruhigen hatte Jules wieder dieses Zucken der Kiefermuskulatur ausgelöst. Verdammt. »Süßer, du bringst mich noch um den Verstand.«
    Er wusste nicht, was er machen sollte. Bei jedem anderen Menschen hätte Jules sich eine Weile schweigend neben ihn gesetzt, hätte hinaus in die Dunkelheit geblickt und dann a n gefangen zu reden. Zunächst einmal über Nebensächlic h keiten. Zum Aufwärmen, bevor es ans Eingemachte ging.
    Obwohl, wer weiß. Er könnte es ja einmal versuchen. Dann würde Max sich entweder öffnen – Hahaha, brüllendes G e lächter auf allen Plätzen. Als ob es dazu jemals kommen würde – oder er würde aufstehen und sich außer Reichweite verziehen und dann wäre er nicht mehr beim Fenster und hätte nichts mehr zum Anstarren und würde vielleicht tatsächlich für eine Weile die Augen zumachen.
    Es war auf jeden Fall einen Versuch wert.
    Aber natürlich gab es auch andere Möglichkeiten. Max konnte Jules auch so lange würgen, bis er ohnmächtig wurde.
    Also gut. Fangen wir an zu reden. Aber warum sich lange mit unnötigem Geplauder aufhalten, das nur dazu da war, Max ein wenig lockerer zu machen? War es denn nicht so, dass diese beiden Wörter – Max und locker – noch nie zuvor in einem Satz genannt worden waren?
    Es würde sowieso nicht funktionieren, also warum nicht gleich aufs Ganze gehen?
    Andererseits, wie brachte man einem Freund am besten bei, dass er die dämlichsten aller Entscheidungen getroffen hatte und dass er, kurz gesagt, ein kompletter Vollidiot war?
    Max bekam Jules’ innerliches Drucksen und Zögern durchaus mit. »Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann sag es, in Gottes Namen. Sitz nicht einfach nur rum und mach komische Geräusche.«
    Was? »Was für Geräusche? Ich mache keine komischen Geräusche.«
    »Doch«, erwiderte Max. »Machst du.«
    »Wie denn? Na los …« Er streckte die Hand aus, damit Max es ihm vormachte.
    »Na ja …« Max stieß einen tiefen Seufzer aus. »Na ja …« Er ließ ein missbilligendes Tststs hören.
    Jules lachte. »Das ist doch kein komisches Geräusch. Ein komisches Geräusch wäre zum Beispiel so was wie wupp- wupp-wupp-wupp …« Er äffte Laute aus einem Film mit den Three Stooges nach. »… oder Brrrrchch.«
    »Manchmal fällt es mir wirklich schwer zu glauben, dass du einer der besten Agenten bist, die wir beim FBI haben«, bemerkte Max. »Also, Cassidy, wenn du mir etwas zu sagen hast, dann sag es. Oder halt’s Maul, verdammt noch mal.«
    »Also gut«, erwiderte Jules. »Dann sag ich jetzt was.« Er holte tief Luft. Stieß sie wieder aus. »Okay, also, na ja, ich habe dich lieb, sehr, sehr lieb, und …« Wie ging es jetzt weiter?
    Moment mal, seine eindeutigen Worte hatten ihm nicht nur einen verstohlenen Seitenblick, sondern Max’ plötzliche und ungeteilte Aufmerksamkeit eingetragen. Irgendwie alarmierend.
    Doch vor allem auf die tiefe Besorgnis in Max’ Blick war Jules nun gar nicht vorbereitet gewesen.
    Max dachte tatsächlich … Jules’ Überraschung brach sich in einem Lachen Bahn. »Oh! Nein, doch nicht so. Das ist doch, du weißt schon, absolut platonisch gemeint, kein bis s chen schwul.«
    Auf Max’ Gesicht machten sich Erkenntnis und E r leichterung breit. Er musste wirklich müde sein, wenn er solche

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