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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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Spezialagent.«
    Großartig. »Hat Gina manchmal das Lager verlassen?«, wollte Max wissen. »An den Wochenenden oder … was weiß ich, an ihren freien Tagen?« Möglicherweise hatte sie sich in Nairobi mit diesem E. getroffen, wer immer das sein mochte.
    »Nöö«, sagte Morant. »Ich meine, während der ganzen Zeit, die ich im Lager war, sind sie und Molly nur ein einziges Mal nach Nairobi gefahren. Und was die freien Tage betrifft … sie hat nie freigemacht. Sie hat auch niemals jemand anderen erwähnt – einen Freund oder Liebhaber oder so … Aber ich war insgesamt nur vier Monate im Lager, also …«
    Also war es denkbar, dass die Beziehung bereits beendet gewesen war.
    Hatte sie nie von Max gesprochen? Abgesehen davon natürlich, dass sie ihn einen brillanten Scheißkerl genannt hatte.
    Diese Frage hatte keine Relevanz für die Ermittlungen. Aber sie musste von ihm gesprochen haben – wie sonst hätte Morant wissen können, dass er hier in Hamburg sein und nach ihr suchen würde?
    »Und Molly?«, fragte Max stattdessen. »Hat sie das Lager jemals ohne deine Begleitung verlassen? Wäre es denkbar, dass sie sich mit jemandem zusammengetan …«
    »Nein.« Morant vibrierte. »Und lass diese beschissenen Unterstellungen, Arschloch.«
    Bei einer solchen Ermittlung wurde standardmäßig übe r prüft, ob die Entführten den Entführer gekannt hatten. Aus dessen Sicht war es einfacher, sich mit den Opfern bekannt zu machen, damit sie freiwillig zu ihm ins Auto stiegen. Falls dieser Kerl sich also irgendwo in der Gegend aufgehalten hatte – nicht beim Lager natürlich, dort wäre er als Fremder auf jeden Fall aufgefallen, aber in Nairobi …
    Falls Max Gina finden wollte, dann musste er jeder nur möglichen Spur nachgehen. Er hatte sich in Gedanken schon vorgenommen, Peggy mit der Überprüfung der Hu b schraubervermietungen in Kenia zu beauftragen.
    »Nur, weil du Gina unbedingt als diesen perfekten, süßen Engel sehen willst«, sagte Morant, »anstatt zu akzeptieren, dass sie in Wirklichkeit eine Frau aus Fleisch und Blut ist, die …« Er unterbrach sich. »Weißt du, vielleicht liege ich ja doch falsch, was den Freund angeht. Da war dieser Kenianer … Paul Jimmo. Er ist kurz nach meiner Ankunft umgebracht worden. Das hat allen im Lager schwer zu schaffen gemacht, ganz besonders Gina.«
    Paul Jimmo.
    Sein enormer Hass auf einen Toten namens Paul Jimmo war keine Hilfe bei der Suche nach Gina. Doch Max konnte dieses eine Wort nicht einfach ignorieren. Er musste nac h fragen. »Umgebracht?«
    »Im Zusammenhang mit einer Dauerfehde um irgen d welche Wasserrechte«, sagte Morant. »Ich glaube, er hatte nichts damit zu tun. Es war wohl eher so ein Fall von: u n schuldiger Passant zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    Na, das war ja großartig. Max wollte gar nicht darüber nachdenken, dass Gina, falls sich herausstellen sollte, dass sie romantische Bande mit diesem Jimmo geknüpft hatte, einfach nur Glück gehabt hatte, dass sie an diesem Tag nicht bei ihm gewesen war.
    Aber jetzt im Augenblick musste er sich auf die Suche nach ihr konzentrieren. »Hast du diese Nachricht auf der Hotel-Mailbox hinterlassen?«, wollte Max wissen. »Dass Gina und Molly zum Konsulat gehen sollen?«
    »Ja, genau. Das war ich.«
    »Sie haben sie nicht abgehört«, sagte Max. »Als ich hier angekommen bin, war sie immer noch als neue Nachricht auf der Mailbox gespeichert.«
    »Hab ich mir gedacht. Da sie nicht zum Konsulat gegangen sind. E. hat übrigens per E-Mail ein Lebenszeichen geschickt – ein Foto im JPEG Format. Es ist ein Bild von Molly und Gina neben einem Fernseher, auf dem ein Fußballspiel vom Sonntag läuft. Theoretisch könnte es digital manipuliert worden sein, aber das glaube ich nicht. Es sieht so als, als wären sie in einer Art Lagerhaus. Es war so ein kleiner Billig-Fernseher.«
    Gina lebte. Zumindest hatte sie am Sonntagabend noch g e lebt. Jetzt waren Max’ Hände wirklich am Zittern.
    »Alles in Ordnung?« Morant setzte sich auf und fasste sich dabei an den Kopf »A-aua, mein Gott!«
    Neben der Heiserkeit würde er auch eine Weile mit Kop f schmerzen und Schwindelgefühlen leben müssen.
    Doch da war er nicht der Einzige. Max sah regelrecht Sternchen. »Ich möchte das Bild sehen«, sagte er.
    »Sie sind so weit okay«, sagte Morant. Er hatte sich wieder auf den Boden gelegt. »So sehen sie jedenfalls aus – nicht gerade glücklich, aber unverletzt. Wer immer sie hat, kennt sich aus im Entführungsgewerbe. Sie

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