Untitled
Hotels!
»Mein Gott, er ist es!«, stieß ich laut hervor. Aber was hatten die Blaupausen hier zu suchen?
Ich erinnere mich nicht genau, was als Nächstes passierte. Vielleicht war es eine Veränderung des Lichts oder eine Bewegung im Raum, die ich aus dem Augenwinkel erhaschte.
Ich wandte mich von Szabos Schreibtisch ab. Meine Augen wurden vor Überraschung riesengroß. Dann kam der Schock. Mein Herz raste.
Ein Mann kam mit gezücktem Jagdmesser in der Hand auf mich zu. Er trug eine Präsident-Clinton-Maske. Er brüllte meinen Namen.
C ross!«
Ich streckte beide Arme aus, um die Faust aufzuhalten, die auf mich herunterfuhr. Das Jagdmesser glich denen, die im anderen Zimmer in der Vitrine lagen. Meine Hände umklammerten den kräftigen Arm. Wenn das Szabo war, dann war er stärker und sehr viel flinker, als er im Krankenhaus gewirkt hatte.
»Was tun Sie da?«, brüllte er. »Was fällt Ihnen ein? Wie können Sie es wagen, mein Privateigentum anzurühren?« Er klang, als hätte er völlig den Verstand verloren. »Diese Briefe sind privat .«
Ich drehte mich auf dem rechten Bein herum und drückte seine Hand mit dem Jagdmesser mit einem scharfen Ruck nach unten. Die Klinge blieb tief im hölzernen Schreibtisch stecken. Der maskierte Mann grunzte und fluchte.
Was jetzt? Ich konnte nicht riskieren, mich zu bücken und die Glock aus dem Holster am Knöchel zu holen. Der maskierte Mann riss mühelos die Klinge aus dem Schreibtisch. Er holte in einem tödlichen Halbkreis aus. Doch dann verfehlte der Stoß das Ziel um einige Fingerbreit. Die Klinge zischte an meiner Schläfe vorbei.
»Sie werden sterben, Cross!«, schrie er.
Ich entdeckte einen kristallenen Baseball auf dem Schreibtisch. Es war der einzige Gegenstand, der einer Waffe ähnelte. Ich griff danach und schlug zu.
Ich hörte ein Knirschen, als der Briefbeschwerer Szabo seitlich am Kopf traf. Er schrie laut auf, außer sich vor Wut und Schmerz, wie ein verwundetes Tier. Dann wankte er nach hinten, ging jedoch nicht zu Boden.
Blitzschnell bückte ich mich und riss meine Glock heraus. Sie blieb kurz hängen, lag dann aber in meiner Hand.
Wieder führte er mit der tödlichen Klinge einen weit ausholenden Schlag gegen mich.
»Halt!«, brüllte ich. »Sonst schieße ich.«
Er war nicht zu bremsen. Er brüllte unverständliche Worte. Erneut holte er mit dem Messer aus. Diesmal erwischte er mich am rechten Handgelenk. Der Schnitt brannte und tat verflucht weh.
Ich feuerte die Glock ab. Die Kugel traf ihn oben in die Brust, doch sie hielt ihn nicht auf. Er taumelte kurz und richtete sich dann wieder auf. Ich zielte ungefähr auf die Stelle, wo er verwundet war.
Er schrie – ein grauenvoll schriller Schrei. Dann ließ er das Messer fallen.
Ich schlang beide Arme um ihn, so fest ich konnte. Er stöhnte laut und schrie, dass ich ihm wehtäte, wehrte sich aber weiterhin nach Kräften. Ich schlug ihm mit dem Handrücken auf den Mund. Endlich gab er Ruhe. Ich zog ihm die Gummimaske ab.
Es war Szabo.
»Sie sind das Superhirn?«, stieß ich fassungslos hervor. »Sie sind es wirklich?«
»Ich habe nichts getan«, erklärte er trotzig; dann fluchte er lautstark. »Hurensohn! Du bist in meine Wohnung eingebrochen. Du Idiot! Ihr alle seid verdammte Idioten! Hör mir zu, Arschloch! Hör genau zu! Du hast den falschen Mann! «
E s war das reinste Irrenhaus, was bei dieser dramatischen Festnahme auch angemessen schien. In weniger als einer Stunde traf ein Team der FBI-Spurensicherungstechniker in Frederic Szabos Wohnung ein. Zwei von ihnen erkannte ich wieder, da wir bei früheren Gelegenheiten bereits zusammengearbeitet hatten: Greg Wojcik und Jack Heeney. Sie waren die besten Spurensicherungsleute des FBI und begannen die Wohnung
fachmännisch zu durchsuchen.
Ich blieb und schaute zu. Die Männer suchten nach falschen Wänden, losen Dielen, nach möglichen Plätzen, wo Szabo Beweise oder fünfzehn Millionen Dollar versteckt haben könnte.
Betsey Cavalierre kam kurz nach der Spurensicherung in die Wohnung. Ich war froh, sie zu sehen. Sie und ich versuchten Frederic Szabo zu verhören. Er wollte aber nicht mit uns sprechen. Kein Wort. Er schien verrückter zu sein als je zuvor; in einem Moment manisch, im nächsten still und nicht ansprechbar. Er tat, wofür er im Hazelwood berüchtigt war: Er spuckte mehrere Male nach mir, bis sein Mund trocken war. Dann schlang er die Arme um sich und blieb stumm.
Szabo schloss fest die Augen. Er wollte keinen von
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