Untitled
und Ihre Hand halten«, sagte der Inspektor und blickte aus dem Fenster. »Partridge findet, es sei wichtig.«
»Wir sind alle Menschen«, sagte der Wachtmeister.
»Ich bin Anwalt«, sagte Mr. Ransome.
»Nun«, sagte der Inspektor, »vielleicht kann Ihre Frau es ausprobieren. Wir sehen Partridge gerne glücklich.«
Mrs. Ransome lächelte hilfsbereit.
»Ich nehme das als ja«, sagte der Wachtmeister.
»Die haben nichts zurückgelassen, oder?« fragte der Inspektor, er schnupperte und strich mit der Hand oben über die Bilderleiste.
»Nein«, sagte Mr. Ransome gereizt. »Kein Stück. Wie Sie sehen.«
»Ich meinte nicht etwas von Ihnen«, sagte der Inspektor, »ich meinte etwas von denen.« Er schnupperte wieder forschend. »Eine Visitenkarte.«
»Eine Visitenkarte?« sagte Mrs. Ransome.
»Exkremente«, sagte der Inspektor. »Einbruch ist ein nervöses Geschäft. Einbrecher verspüren oft das Bedürfnis, ihren Darm zu entleeren, wenn sie ihr Geschäft verrichten.«
»So kann man es auch sagen, Inspektor«, sagte der Wachtmeister.
»Was auch sagen, Partridge?«
»Sein Geschäft verrichten ist ein anderer Ausdruck für seinen Darm entleeren. In Frankreich«, sagte der Wachtmeister, »nennt man es einen Wachtposten aufstellen.«
»Das hat man Ihnen in Leatherhead beigebracht, oder?« sagte der Inspektor. »Partridge hat die Polizeihochschule absolviert.«
»Das ist wie eine Universität«, erklärte der Wachtmeister, »sie haben nur keine Schals.«
»Wie dem auch sei«, sagte der Inspektor, »wir suchen mal ein bißchen herum. Nach Exkrementen, meine ich. Sie können in dieser Hinsicht sehr kreativ sein. Ich erinnere mich an einen Einbruch in Pangbourne, da hatten sie sich dafür eine Lampe aus dem achtzehnten Jahrhundert auf halber Wandhöhe ausgesucht. Unter anderen Umständen hätten sie dafür den Duke-of-Edinburgh-Award bekommen.«
»Vielleicht haben Sie es noch nicht bemerkt«, sagte Mr. Ransome grimmig, »aber wir haben keine Lampen mehr.«
»In Guildford hat einer mal eine Duftschale dafür benutzt.«
»Das war dann wohl Ironie«, sagte der Wachtmeister.
»Ach, wirklich?« sagte der Inspektor. »Und ich dachte, es sei
einfach ein stinkender, langfingriger, an Inkontinenz; leidender Junkie gewesen. Nichtsdestotrotz, da wir gerade von Körperfunktionen sprechen, bevor wir gehen, gehe ich selbst noch mal schnell.«
Mr. Ransome begriff zu spät, daß er ihn hätte warnen sollen, und flüchtete sich in die Küche.
Der Inspektor kam kopfschüttelnd zurück.
»Nun, unsere Freunde hatten wenigstens soviel Anstand, die Toilette zu benutzen, aber sie haben sie in einem ekelhaften Zustand hinterlassen. Ich hätte nie gedacht, einmal auf Dame Kiri Te Kanawa pinkeln zu müssen. Ihre Aufnahme der West Side Story gehört zu den Perlen meiner Plattensammlung.«
»Der Fairneß halber«, sagte Mrs. Ransome, »muß gesagt werden, daß das mein Mann war.«
»Mein Gott«, sagte der Inspektor.
»Was ist?« fragte Mr. Ransome, der wieder ins Zimmer kam.
»Nichts«, sagte seine Frau.
»Glauben Sie, daß Sie sie erwischen werden?« wollte Mr. Ransome wissen, als er die beiden Polizisten zur Tür begleitete.
Der Inspektor lachte.
»Nun, Wunder geschehen, sogar in der Welt der Polizei. Es hat doch niemand etwas gegen Sie?«
»Ich bin Anwalt«, sagte Mr. Ransome. »Es wäre möglich.«
»Hat sich möglicherweise jemand einen Scherz erlaubt?«
»Einen Scherz?« sagte Mr. Ransome.
»War nur so ein Gedanke«, sagte der Inspektor. »Doch wenn es sich um einen echten Einbrecher handelt, dann sage ich Ihnen eines: Er kommt immer zurück.«
Der Wachtmeister nickte weise zur Bestätigung, damit stimmte man sogar in Leatherhead überein. »Kommt zurück?« sagte Mr. Ransome bitter und sah sich in der leeren Wohnung um.
»Kommt zurück? Wozu, verdammt noch mal?«
Mr. Ransome fluchte selten, und Mrs. Ransome, die im Zimmer geblieben war, tat so, als hätte sie nichts gehört. Die Tür fiel ins Schloß.
»Nutzlos«, sagte Mr. Ransome, als er zurückkam. »Vollkommen nutzlos. Man möchte am liebsten fluchen.«
»Nun«, sagte Mrs. Ransome ein paar Stunden später, »wir werden eben improvisieren müssen. Vielleicht«, fügte sie nicht unglücklich hinzu, »macht es sogar Spaß.«
»Spaß?« sagte Mr. Ransome. »Spaß?«
Er war unrasiert, ungewaschen, der Hintern tat ihm weh, und sein Frühstück hatte aus einem Schluck Leitungswasser
Weitere Kostenlose Bücher