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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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nicht ausziehen?«
    »Du wolltest mir sagen, wer du bist, was du an deinem Zufluchtsort herausgefunden hast«, erinnerte ich sie. Beichtvater und Liebhaber. Sexy in sich.
    »Du kannst mich jetzt küssen. Wenn du willst, Alex. Kannst du mich so küssen, daß sich nur unsere Lippen berühren?«
    »Uh, da bin ich mir nicht so sicher. Laß mich mal ein Stück in diese Richtung. Und in die. Versuchst du übrigens, mich zum Schweigen zu bringen?«
    »Warum sollte ich das wollen, Doktor Detective?«
    70. Kapitel
     
    Ich stürzte mich wieder in die Arbeit. Ich hatte mir versprochen, den Kidnappingfall aufzuklären. Der schwarze Ritter wollte sich nicht besiegen lassen.
    In einer jämmerlichen, kalten Regennacht trottete ich allein los, um noch einmal mit Nina Cerisier zu sprechen. Die kleine Cerisier war der einzige Mensch, der Gary Sonejis Komplizen tatsächlich gesehen hatte. Ich war sowieso in der Gegend gewesen. Klar.
    Warum war ich bei Nacht in den Sozialsiedlungen von Langley Terrace, in einem kalten Nieselregen? Weil ich ein Verrückter war, der nicht genug Informationen über einen achtzehn Monate alten Kidnappingfall bekommen konnte. Weil ich ein Perfektionist war, der seit mindestens dreißig Jahren so getickt hatte. Weil ich wissen mußte, was Maggie Rose Dunne tatsächlich zugestoßen war. Weil ich dem Blick von Mustaf Sanders nicht entkam. Weil ich die Wahrheit über Soneji/Murphy wissen wollte. Das redete ich mir jedenfalls ein.
    Glory Cerisier war nicht besonders begeistert, als sie mich auf ihrer Vordertreppe sah. Ich hatte zehn Minuten auf der Veranda gestanden, ehe Glory Cerisier die Tür aufmachte. Ich hatte ein halbes dutzendmal an die verbeulte Aluminiumtür geklopft.
    »Detective Cross, Sie wissen doch, daß es spät ist. Dürfen wir denn kein eigenes Leben mehr führen?« fragte sie, als sie schließlich die Tür einen Spalt weit öffnete. »Es ist schwer für uns, die Sanders' zu vergessen. Wir brauchen Sie nicht, damit Sie uns dauernd daran erinnern.«
    »Das weiß ich«, pflichtete ich der großen Frau Ende Vierzig bei, die mich mit Blicken bombardierte. Mandelförmige Augen. Hübsche Augen in einem nicht besonders hübschen Gesicht. »Es geht aber um diese Mordfälle, Mrs. Cerisier, schreckliche Morde.«
    »Der Killer ist gefaßt«, sagte sie zu mir. »Wissen Sie das denn nicht, Detective Cross? Haben Sie das denn nicht gehört? Lesen Sie denn keine Zeitung?«
    Ich kam mir wie ein Stück Dreck vor, weil ich wieder hier war. Ich glaube, sie hatte den Verdacht, ich hätte den Verstand verloren. Sie war nicht dumm.
    »Ach, Herr und Heiland.« Ich schüttelte den Kopf und lachte laut auf. »Wissen Sie, Sie haben völlig recht. Ich hab bloß Scheiße im Hirn. Tut mir leid, das stimmt wirklich.«
    Das erwischte sie auf dem falschen Fuß, und Glory Cerisier lächelte mich an. Es war ein freundliches Lächeln mit schiefen Zähnen, wie man es in den Sozialsiedlungen manchmal zu sehen bekommt.
    »Laden Sie diesen armen Nigger auf eine Tasse Kaffee ein«, sagte ich. »Ich bin verrückt, aber wenigstens weiß ich es. Machen Sie mir die Tür auf.«
    »Schon gut, schon gut. Kommen Sie endlich herein, Detective. Wir können noch einmal darüber reden. Dann reicht es aber.«
    »Stimmt«, pflichtete ich ihr bei. Ich hatte den Durchbruch geschafft, indem ich ihr nur die Wahrheit über mich sagte.
    Wir tranken in ihrer winzigen Küche miesen Pulverkaffee. Im Grunde genommen unterhielt sie sich gern mit mir. Glory Cerisier stellte mir alle möglichen Fragen über den Prozeß.
    Sie wollte wissen, wie es war, wenn man im Fernsehen gezeigt wurde. Wie viele Leute war sie neugierig, was die Schauspielerin Katherine Rose anlangte. Glory Cerisier hatte sogar eine Privattheorie über die Entführung.
    »Dieser Mann ist es nicht gewesen. Dieser Gary Soneji oder Murphy oder wer das auch sein mag. Dem hat jemand die Sache angehängt, wissen Sie«, sagte sie und lachte. Ich nehme an, sie fand es komisch, ihre verrückten Ideen mit einem verrückten Polizisten zu teilen.
    »Haben Sie ein letztes Mal Nachsicht mit mir«, sagte ich und kam schließlich auf das zu sprechen, worüber ich wirklich mit ihr reden wollte. »Gehen Sie mit mir durch, was Nina in jener Nacht gesehen hat. Sagen Sie mir, was Nina Ihnen gesagt hat. So genau, wie Sie sich daran erinnern.«
    »Warum tun Sie sich das an?« wollte Glory vorher wissen. »Warum sind Sie hier, um zehn in der Nacht?«
    »Ich weiß nicht, warum, Glory.«Ich zuckte die Achseln und trank

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