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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Vorschlaghammer geschlagen. War er körperlich nicht in Ordnung? War es möglich, daß er dieses Mal den Verstand verlor?
    Er versuchte, an den einsamen Adler zu denken – Charles Lindbergh. Auch das funktionierte nicht. Im Geist stattete er dem Farmhaus in Hopewell Junction wieder einen Besuch ab. Es nützte nichts. Auch dieses Gedankenspiel war verbraucht.
    Verflucht noch mal, er war selbst weltberühmt. Er war jetzt berühmt. Die ganze Welt wußte über ihn Bescheid. Er war ein Medienstar auf dem ganzen Planeten.
    Schließlich verließ er den Keller, dann das Haus in Wilmington. Es war kurz nach halb sechs Uhr morgens. Als er hinaus zum Auto ging, fühlte er sich wie ein plötzlich freigelassenes Tier.
    Er fuhr nach D.C. zurück. Dort gab es noch Arbeit für ihn. Er wollte sein Publikum doch nicht enttäuschen! Er dachte, jetzt habe er einen Leckerbissen für alle. Glaubt ja nicht, daß ihr Ruhe vor mir habt!
     
    Gegen elf an jenem Morgen, einem Dienstag, drückte Gary Murphy leicht auf die Klingel eines gepflegten Backsteinhauses am Rand von Capitol Hill. Ding-dong ertönte drinnen ein gedämpftes Glockenspiel.
    Die reine Gefahr der Situation, die Tatsache, daß er wieder in Washington war, verschaffte ihm einen wohligen Schauer. Das war viel besser als sich zu verstecken. Er fühlte sich wieder lebendig, konnte atmen, hatte Freiraum.
    Vivian Kim ließ die Sperrkette zu, öffnete die Tür aber einen Spalt weit. Sie hatte durch das Guckloch die vertraute Uniform der Stadtwerke Washingtons gesehen.
    Hübsche Frau. Daran erinnerte sich Gary aus der Georgetown-Tagesschule. Lange schwarze Zöpfe. Niedliche kleine Stupsnase. Als Blonden erkannte sie ihn eindeutig nicht. Kein Schnurrbart. Wenig Fleisch an den Wangen und am Kinn.
    »Ja? Was ist? Kann ich Ihnen helfen?« fragte sie den Mann, der auf ihrer Veranda stand. Im Haus spielte Jazz. Thelonious.
    »Ich hoffe, es ist umgekehrt.« Er lächelte freundlich. »Jemand hat angerufen, weil zuviel Strom berechnet worden ist.«
    Vivian Kim runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Sie hatte an einem Lederriemen eine winzige Karte von Korea um den Hals hängen. »Ich habe niemanden angerufen. Ich weiß, daß ich die Stadtwerke nicht angerufen habe.«
    »Jemand hat uns aber angerufen, Miss.«
    »Kommen Sie ein andermal wieder«, sagte Vivian Kim. »Vielleicht hat mein Freund angerufen. Sie müssen wiederkommen. Tut mir leid.«
    Gary zuckte die Achseln. Das war so köstlich. Er wollte nicht, daß es ein Ende nahm. »Muß ich wohl. Sie können wieder bei uns anrufen, wenn Sie wollen«, sagte er. »Damit alles wieder seine Ordnung hat. Es ist jedoch zuviel berechnet worden. Sie haben zuviel gezahlt.«
    »Okay. Ich verstehe.«
    Vivian Kim nahm langsam die Kette ab und machte die Tür auf. Gary betrat die Wohnung. Er zog ein langes Jagdmesser unter der Arbeitsjacke hervor. Er richtete es auf das Gesicht der Lehrerin. »Schreien Sie nicht. Schreien Sie nicht , Vivian.«
    »Woher wissen Sie meinen Namen?« fragte sie. »Wer sind Sie?«
    »Werden Sie nicht laut, Vivian. Sie haben keinen Grund, Angst zu haben … Ich habe das schon öfter gemacht. Ich bin bloß ein ganz gewöhnlicher Einbrecher.«
    »Was wollen Sie?« Die Lehrerin zitterte.
    Gary dachte kurz nach, ehe er die verängstigte Frage beantwortete. »Ich glaub', ich will bloß noch eine Nachricht übers Fernsehen übermitteln. Ich will den Ruhm, den ich mir so reichlich verdient habe«, sagte er schließlich. »Ich will der Mann werden, vor dem ganz Amerika Angst hat. Deshalb arbeite ich in der Hauptstadt. Ich bin Gary . Erinnern Sie sich
    nicht an mich, Viv? «

    34. Kapitel
     
    Sampson und ich rannten die C Street im Zentrum von Capitol Hill entlang. Ich hörte beim Laufen den Atem in meiner Nase. Meine Arme und Beine fühlten sich wie losgelöst vom Körper an.
    Polizeiautos und Notarztwagen hatten die Straße völlig blokkiert. Wir hatten in der F Street parken und das letzte Stück sprinten müssen. WJLA-TV war schon da. Außerdem CNN. Überall kreischten Sirenen.
    Vor uns war ein Klüngel Reporter. Sie sahen Sampson und mich kommen. Wir sind etwa so schwer zu übersehen wie die Harlem Globetrotters in Tokyo.
    »Detective Cross? Dr. Cross?« riefen die Reporter und versuchten, uns zu stoppen.
    »Kein Kommentar.« Ich winkte sie ab. »Von keinem von uns beiden. Verpißt euch.«
    In Vivian Kims Wohnung kamen Sampson und ich an den ganzen vertrauten Gesichtern vorbei – Techniker, Spurensicherer, die Gerichtsmedizin

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