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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Bruder zu verstecken. Damon stopfte beide Hände in die Hintertaschen der Hose, genau wie sein Dad.
    Jezzie ging in die Hocke; sie wollte von gleich zu gleich mit ihnen reden. Sie gab Damon die Hand, dann Janelle. Es war ein guter, instinktiver Zug ihrerseits.
    »Dein Daddy ist der beste Polizist, den ich je gesehen habe«, sagte sie zu Damon.
    »Das weiß ich.« Er nahm das Kompliment gnädig entgegen.
    »Ich bin Janelle.«Janelle überraschte mich, indem sie Jezzie ihren Namen nannte.
    Ich merkte, daß sie in die Arme genommen werden wollte. Janelle liebt Umarmungen mehr als jeder andere Mensch, der je auf dieser Erde gelebt hat. Das hatte ihr einen ihrer vielen Spitznamen eingetragen, »Klettverschluß«. Jezzie spürte es auch. Sie streckte die Arme aus und umarmte Jannie. Es war hübsch anzusehen. Damon beschloß sofort, sich daran zu beteiligen. Es war, als wäre ein lange vermißter guter Freund plötzlich aus dem Krieg nach Hause gekommen.
    Dann stand Jezzie auf. In diesem Augenblick ging mir durch den Kopf, sie sei ein wirklich netter Mensch, und davon hatte ich während der Ermittlung nicht allzu viele kennengelernt. Ihr Besuch bei mir zu Hause war aufmerksam, aber außerdem auch mutig. Der Südosten ist nicht gerade die allerbeste Gegend für weiße Frauen unterwegs, selbst für eine Frau, die vermutlich eine Waffe trug.
    »Ich bin einfach auf ein paar Umarmungen vorbeigekommen.« Sie zwinkerte mir zu. »Übrigens habe ich nicht weit von hier einen Fall. Jetzt stürze ich mich wieder in die Arbeit.«
    »Wie wär's mit einer Tasse Kaffee?« fragte ich. Ich glaubte, das mit dem Kaffee könne ich schaffen. Nana hatte vermutlich welchen in der Küche stehen, der nur fünf bis sechs Stunden alt war.
    Sie warf mir einen Blick von der Seite zu und lächelte wieder.
    »Zwei nette Kinder, ein friedlicher Sonntagmorgen mit ihnen zu Hause. Sie sind also doch gar kein so knallharter Typ.«
    »Doch, ein knallharter Typ bin ich auch«, sagte ich. »Ich bin bloß ein knallharter Typ, der an einem Sonntagmorgen seinen Weg nach Hause findet.«
    »Okay, Alex.« Sie ließ das Lächeln eingeschaltet. »Lassen Sie sich bloß von diesem Zeitungsquatsch nicht unterkriegen. Was auf der Witzseite steht, glaubt sowieso niemand. Ich muß gehen. Verschieben wir die Tasse Kaffee auf später.«
    Jezzie Flanagan machte die Haustür auf und wandte sich zum Gehen. Sie winkte den Kindern zu, als die Tür sich hinter ihr schloß.
    »Auf bald, Big Daddy«, sagte sie zu mir und grinste.
    31. Kapitel
     
    Als Jezzie Flanagan ihre Arbeit im Südosten erledigt hatte, fuhr sie zu der Farm hinaus, auf der Gary Soneji die Kinder vergraben hatte. Sie war schon zweimal dort gewesen, aber an der Farm in Maryland machte ihr noch vieles Sorgen. Sie war jedenfalls völlig besessen von dem Fall. Sie nahm an, niemand sei so erpicht darauf wie sie, Soneji zu fassen.
    Jezzie ignorierte das Zeichen Tatort und raste den zerfurchten Feldweg zu einer Gruppe baufälliger Gebäude entlang. Sie erinnerte sich deutlich an alles hier. Da war das Farmhaus, ein Maschinenschuppen und die Scheune, in der die Kinder gefangengehalten worden waren.
    Warum diese Farm? fragte sie sich. Warum hier, Soneji? Was hätte ihr das darüber sagen müssen, wer er wirklich war?
    Jezzie Flanagan war seit dem Tag, an dem sie in den Secret Service eingetreten war, ein Wunderkind als Ermittlerin gewesen. Sie war mit einem Summa cum laude in Jura von der University of Virginia hergekommen, und das Finanzministerium hatte versucht, sie beim FBI unterzubringen, wo fast die Hälfte der Agenten einen Jura-Abschluß hatten. Aber Jezzie hatte die Situation abgeschätzt und sich für den Service entschieden, wo ein Jura-Abschluß mehr auffiel. Von Anfang an hatte sie achtzig bis hundert Stunden in der Woche gearbeitet, und das tat sie noch heute: sie war klüger und zäher als alle Männer, mit denen sie zusammenarbeitete, und als alle, für die sie arbeitete. Sie hatte mehr Antrieb. Aber Jezzie hatte von Anfang an gewußt, daß es mit ihrem Startruhm aus wäre, wenn sie je einen Fehler machte. Sie hatte es gewußt. Es gab nur eine Lösung. Sie mußte Gary Soneji irgendwie finden. Sie mußte es sein, die ihn fand.
    Sie ging bis zum Einbruch der Dunkelheit über die Farm. Dann schritt sie das Grundstück noch einmal mit einer Taschenlampe ab. Jezzie machte sich Notizen, suchte nach einem fehlenden Bindeglied. Vielleicht hatte es etwas mit dem alten Lindbergh-Fall zu tun, dem sogenannten Verbrechen

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