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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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gelernt und außerhalb des Schießstands noch nie geübt hatte.
    »Hör mir zu, Bobby«, sagte Fescoe.
    »Keine Bange, ich höre.«
    »Du gehst zu dem Ausgang da drüben.« Fescoe zeigte auf einen Ausgang in der Nähe der Kasse. »Ich gehe links herum. Du wartest auf mich, ehe du etwas unternimmst.
    Mach nichts, bevor ich nicht auf ihn zugehe. Dann, wenn du ein freies Schußfeld hast, drück ab. Denk nicht darüber nach. Zieh einfach den Abzug durch, Bobby.«
    Bobby Hatfield nickte. »Kapiert.« Dann trennten sich die beiden.
    Officer Mick Fescoe bekam kaum Luft, als er um das McDonald's herumlief. Er hielt sich dicht an die Backsteinwand, streifte sie mit dem Rücken. Er hatte sich seit Monaten gesagt, er müsse sich wieder in Form bringen. Er keuchte jetzt schon. Ihm war ein bißchen schwindelig. Das konnte er gar nicht brauchen. Schwindel und mit einem Irren Zwölf Uhr mittags spielen, das war wirklich eine üble Mischung.
    Mick Fescoe kam an die Tür. Er hörte den Wahnsinnigen drinnen brüllen.
    Etwas daran war jedoch merkwürdig. Es war, als agierte der Irre ferngesteuert. Seine Bewegungen waren abgehackt. Seine Stimme war hoch, wie die eines Jungen.
    »Ich bin Gary Soneji. Habt ihr das alle kapiert? Der große Mann persönlich. Ihr habt mich sozusagen gefunden. Ihr seid alle große Helden.«
    War das möglich? fragte sich Fescoe, als er an der Tür zuhörte. Der Kidnapper Soneji, hier in Wilkinsburg? Wer es auch war, er hatte eindeutig eine Waffe. Auf einen Menschen war geschossen worden. Ein Mann lag ausgestreckt auf dem Boden. Er rührte sich nicht.
    Fescoe hörte noch einen Schuß. Durchdringende Schrekkensschreie hallten in dem vollen Restaurant wider.
    »Sie müssen was tun!« rief ein Mann in einem hellgrünen Dolphins-Parka dem State Trooper zu.
    »Was Sie nicht sagen«, murmelte Officer Mick Fescoe vor sich hin. Die Leute waren immer tapfer, wenn es um das Leben eines Polizisten ging. Erst Sie, Officer. Sie sind derjenige, der zweitausendfünfhundert im Monat dafür kriegt.
    Mick Fescoe versuchte, Luft zu bekommen. Als es ihm gelang, ging er zur Glastür. Er sprach ein stummes Gebet und ging hinein.
    Er sah den Schützen sofort. Ein Weißer, ihm schon zugewandt. Als ob er ihn erwartet hätte. Als ob er das geplant hätte.
    »Bumm!« schrie Gary Soneji. Gleichzeitig zog er den Abzug durch.

    43. Kapitel
     
    Niemand von uns hatte mehr als ein paar Stunden geschlafen, etliche noch weniger. Wir waren kaputt und völlig daneben, als wir U.S. Highway 22 entlangfuhren.
    Gary Soneji/Murphy war in der Gegend südlich von uns mehrmals »gesehen« worden. Er war jetzt der Buhmann für halb Amerika. Ich wußte, daß er die Rolle genoß.
    Jezzie Flanagan, Jeb Klepner, Sampson und ich fuhren in einem blauen Lincoln. Sampson versuchte zu schlafen. Ich war für die erste Schicht als Fahrer eingeteilt.
    Wir fuhren durch Murrysville, Pennsylvania, als um zehn nach zwölf ein Notruf über Funk kam.
    »An alle Einheiten, es geht um einen Mehrfachschützen!« sagte der Funker mit knisternder Statik. »Ein Mann, der behauptet, Gary Soneji zu sein, hat in einem McDonald's in Wilkinsburg mindestens zwei Menschen erschossen. Er hält im Augenblick mindestens sechzig Geiseln im Restaurant fest.« Keine halbe Stunde später trafen wir am Tatort in Wilkinsburg, Pennsylvania, ein. Sampson schüttelte angewidert und verblüfft den Kopf. »Weiß dieses Arschloch, wie man eine Party schmeißt, oder was?«
    »Will er sich umbringen? Ist jetzt Selbstmord angesagt?« wollte Jezzie Flanagan wissen.
    »Mich überrascht nichts, was er macht, aber McDonald's paßt ins Bild. Denkt an die vielen Kinder. Das ist wie in der Schule, wie in Disney World«, sagte ich.
    Gegenüber dem Restaurant, auf dem Dach eines Supermarkts, sah ich Scharfschützen der Polizei oder der Armee. Sie richteten Präzisionsgewehre auf die goldenen Bögen auf den >
    Vorderfenstern.
    »Sieht genau aus wie das McDonald's-Massaker vor ein paar Jahren. Das in Südkalifornien«, sagte ich zu Sampson und Jezzie.
    »Sag das nicht«, flüsterte Jezzie, »nicht mal als Witz.«
    »Ich sag's aber, und es ist überhaupt kein Witz.«
    Wir rannten auf das McDonald's zu. Nach allem, was passiert war, wollten wir nicht, daß Soneji erschossen wurde. Wir wurden gefilmt. Überall parkten Fernsehübertragungswagen, Tochtergesellschaften aller drei Sender. Sie nahmen alles auf, was sich bewegte oder etwas sagte. Ich hatte noch nie ein solches Chaos gesehen. Es erinnerte mich eindeutig an

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