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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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die Schießerei bei McDonald's in Kalifornien; ein Mann namens James Huberty hatte dort einundzwanzig Menschen erschossen. Wollte Soneji/Murphy uns daran erinnern?
    Ein FBI-Sektionschef lief auf uns zu. Es war Kyle Craig, der im Haus der Murphys in Wilmington dabeigewesen war.
    »Wir wissen nicht genau, ob er es ist«, sagte er. »Der Typ ist angezogen wie ein Farmer. Dunkles Haar, Bart. Behauptet, Soneji zu sein. Könnte aber auch ein anderer Irrer sein.«
    »Lassen Sie mich mal einen Blick hineinwerfen«, sagte ich zu Craig. »Er hat in Florida mich verlangt. Er weiß, daß ich Psychologe bin. Vielleicht kann ich jetzt mit ihm reden.«
    Ehe Craig antworten konnte, ging ich an ihm vorbei auf das Restaurant zu. Ich schob mich neben einen Trooper und zwei Ortspolizisten, die vor dem Nebeneingang hockten. Ich zeigte ihnen meine Marke. Sagte, ich sei aus Washington. Aus dem McDonald's kam kein Laut. Ich mußte ihn zur Vernunft bringen. Kein Selbstmord. Kein Massaker bei MickeyD.
    »Sagt er irgendwas Verständliches?« fragte ich den Trooper. »Oder nur wirres Zeug?«
    Der Trooper war jung und hatte beschlagene Augen. »Er hat auf meinen Partner geschossen. Ich glaube, mein Partner ist tot«, sagte der Trooper. »Lieber Gott im Himmel.«
    »Wir gehen rein und helfen Ihrem Partner«, sagte ich zu dem Trooper. »Sagt der Mann mit der Waffe was Verständliches? Oder nur wirres Zeug?«
    »Er redet darüber, daß er der Kidnapper aus D.C. ist. Man kann ihm folgen. Er prahlt damit. Sagt, er will jemand Wichtiges sein.«
    Der Schütze hatte im McDonald's mindestens sechzig Menschen in seiner Gewalt. Drin war es still. War es Soneji/ Murphy? Es paßte jedenfalls ins Bild. Die Kinder und ihre Mütter. Die Geiselsituation. Ich dachte an die vielen Bilder an seiner Badezimmerwand. Er wollte das Bild sein, das andere einsame Jungen aufhängten.
    »Soneji!« rief ich. »Sind Sie Gary Soneji?«
    »Wer zum Teufel sind Sie?« rief eine Stimme drinnen. »Wer will das wissen?«
    »Ich bin Detective Alex Cross. Aus Washington. Ich habe so das Gefühl, Sie wissen Bescheid über die neuesten Geiselrettungsentscheidungen. Wir verhandeln nicht mit Ihnen. Sie wissen also, was von jetzt an passiert.«
    »Ich kenne alle Regeln, Detective Cross. Ist ja alles öffentlich bekannt, nicht wahr. Die Regeln gelten nicht immer«, rief Gary Soneji zurück. »Für mich gelten sie sowieso nicht. Haben nie gegolten.«
    »Hier schon«, sagte ich entschieden. »Darauf können Sie Ihr Leben verwetten.«
    »Sind Sie bereit, diese ganzen Leben darauf zu verwetten, Detective? Ich kenne noch eine Regel. Frauen und Kinder zuerst! Können Sie mir folgen? Frauen und Kinder haben bei mir >
    eine Vorzugsstellung.«
    Mir gefiel der Klang seiner Stimme nicht. Mir gefiel nicht, was er sagte.
    Ich mußte Soneji begreiflich machen, daß er auf gar keinen Fall davonkam. Es würde keine Verhandlungen geben. Falls er wieder schoß, würden wir ihn zur Strecke bringen. Ich dachte an ähnliche Belagerungssituationen, an denen ich beteiligt gewesen war. Soneji war komplizierter, schlauer. Er klang, als hätte er nichts zu verlieren.
    »Ich will nicht, daß noch jemand verletzt wird! Ich will nicht, daß Sie verletzt werden«, sagte ich mit klarer, kräftiger Stimme. Mir brach der Schweiß aus. Ich konnte ihn unter der Jacke spüren, am ganzen Leib.
    »Wie rührend. Was Sie eben gesagt haben, bewegt mich tief. Mein Herz hat einen Schlag übersprungen. Ehrlich«, sagte er.
    Wir waren schnell zur lockeren Konversation übergegangen.
    »Sie wissen, was ich meine, Gary.« Ich milderte die Stimme. Ich sprach, als ob er ein verängstigter Patient wäre.
    »Und ob ich das weiß, Alex.«
    »Hier draußen sind eine Menge Männer mit Schußwaffen. Wenn das hier eskaliert, kann niemand sie zurückhalten. Ich kann es nicht. Und Sie können es auch nicht. Es könnte zu einem Unfall kommen. Das wollen wir nicht.«
    Drin war es wieder still. In meinem Kopf hämmerte der Gedanke, falls Soneji Selbstmordabsichten habe, werde er hier ein Ende machen. Der letzte Schußwechsel, das letzte Aufflammen seines Ruhmes würde hier stattfinden. Wir würden nie erfahren, was Maggie Rose Dunne zugestoßen war.
    »Hallo, Detective Cross.«
    Plötzlich stand er auf der Schwelle, etwa anderthalb Meter von mir entfernt. Direkt vor mir. Von einem Dach kam ein Schuß. Soneji fuhr herum und umklammerte seine Schulter. Ein Scharfschütze hatte ihn getroffen.
    Ich sprang Soneji an und packte ihn mit beiden Armen. Meine

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