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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Armbandsender strahlte in Abständen von einer Sekunde die gültigen Identifizierungsimpulse ab. Das robotische Steuergehirn am Ende des Schachtes empfing sie und stellte fest, daß der Eindringling autorisiert war. Die in den Wänden eingebauten Abwehrwaffen blieben gesichert. Auch die Schirmfeldprojektoren sprangen nicht an. Tekener erreichte einen halbrunden Raum, dessen Grundfläche überwiegend von einer schwarzschillernden Wasserfläche eingenommen wurde. Die Gezeitenmarke wies aus, daß an der Südküste des nahen Äquatorialmeeres die Flut begann. Das Wasser stieg in dem Kessel an. Die unteren Laufbänder waren bereits überspült. Sekunden später lag Tekener auf dem Bauch. Die Beleuchtung war ausreichend, um jede Einzelheit sehen zu können.
    Im Brunnenkessel stieg das Wasser noch immer. Jener, der durch den steil nach unten führenden und dann waagrecht verlaufenden Wasserstollen kam, hatte sicherlich erhebliche Schwierigkeiten, um mit den zwangsläufig entstehenden Strömungswirbeln fertig zu werden.
    Der Stollen mündete an der Südküste, genau einundfünfzig Meter unter dem Wasserspiegel. Tekener wartete. Der Hauttaster reizte nach wie vor sein Handgelenk. Als die Schwingungen unvermittelt aufhörten, zog der Obstleutnant die Waffe. Es war ein schwerer Hochenergie-Kombistrahler luxuriöser Fertigung. Die Feldrichtermündung wies nach unten, wo das Wasser plötzlich heftiger zu wallen begann. Der Unbekannte war angekommen. *
    Ralph Kolbrin sah die flimmernde Waffenmündung deutlich vor sich. Es war ein unangenehmes Gefühl, genau zu wissen, daß ein Fingerdruck des hinter dieser Waffe liegenden Schützen genügte, um ihn mitsamt seinem Klein-U-Boot in Gase zu verwandeln.
    Kolbrin beeilte sich daher, das Turmluk seines Bootes schneller als gewohnt zu öffnen Der Seegang - für den kleinen Mann von Siga herrschte Seegang! - war erheblich. Die Flut preßte das Wasser mit enormer Wucht durch den schlauchartigen Kanal.
    Ralph Kolbrin, 18,9 Zentimeter groß, stemmte sich nach oben und hielt sich an den Blechen der Turmreling fest. Geblendet, den Kopf in den Nacken gelegt, starrte er nach oben. Das Flimmern eines Gleichrichtungs-Feldschirmes war immer noch da.
    Dann vernahm er eine sonore Stimme. In seinen Ohren klang sie wie Donnergrollen. "Guten Tag. Sie haben einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen, um einen harmlosen Mann zu erschrecken. Wollen Sie nicht Ihr bemerkenswert hochseetüchtiges Fahrzeug verlassen und mir etwas Gesellschaft leisten?"
    Ralph Kolbrin grinste. Zugleich atmete er erleichtert auf. Diese Stimme konnte nur Ronald Tekener gehören. Vor allem aber die Redewendungen waren typisch für diesen hervorragenden Spezialisten.
    Kolbrin zog das Mikrophon seiner Sprechanlage aus der Tasche und hielt es vor den Mund, beim Tosen der Wassermassen wäre sein Stimmchen sonst niemals gehört worden. Er drehte den Verstärker auf volle Leistung.
    "Hallo, guten Tag", dröhnte es aus dem Turmlautsprecher. "Wenn Sie die Güte haben wollten, Ihr schreckliches Mordwerkzeug zu sichern, wäre mir wohler. Was denken Sie wohl, was ich bereits hinter mir habe? Schließlich bin ich kein passionierter U-Bootfahrer. Mein Name ist übrigens Ralph Kolbrin. Captain und Spezialist."
    "Das sagen Sie aber sehr nett, mein Freund. Wollen Sie nicht nach oben kommen? Ich hoffe, man hat an die Transportschwierigkeiten gedacht?"
    Der kleine Captain nickte, bückte sich und zog seinen Energietornister mit der Rückenhubschraube aus dem Turmluk. Eine Umhängetasche mit Mikro-Apresbändern folgte. "Kommen Sie nicht auf dumme Gedanken, Mr. Tekener."
    "Ich werde es mir überlegen. Wie heißt Ihr kommandierender Verbindungsoffizier zwischen Siga und einer Station, die Sie mir auch namentlich nennen sollen?" Kolbrin beeilte sich, die Testfragen zu beantworten.
    "Lemy Danger, soeben zum General befördert. Die Station ist Quinto-Center. Von dort komme ich auch gerade. Viele Grüße von Atlan und einem Kochkünstler namens Ezca, den Sie in der ‚Blase' kennengelernt haben. Genügt das? Ich habe wenig Zeit."
    "Es genügt, Captain. Wollen Sie nun kommen? Lassen Sie Ihr Boot einfach treiben. Müssen besondere Güter nach oben gebracht werden?"
    Es war nicht erforderlich. Der siganesische Captain hatte lediglich Kurieraufgaben zu erfüllen. Außerdem hätte er in seinem nur siebzig Zentimeter langen Boot auch kaum etwas transportieren können. Allein der Mikroreaktor beanspruchte die vordere Hälfte des tropfenförmigen Rumpfes.
    Tekener

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