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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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sah zu, wie der kleine Mann die gegenläufigen Rotorblätter einschaltete. Wie ein schwirrender Vogel tauchte er aus der Tiefe auf und landete vor Tekeners Gesicht. Der Spezialist lag noch immer auf dem Boden.
    Ralph konnte dem Terraner direkt in die Augen sehen. Tekeners Narben, ein Überbleibsel der berüchtigten Lashat-Pocken, erschienen dem umweltangepaßten Menschlein wie riesige Krater.
    "Stören Sie sich nicht an meinem Gesicht, Captain", bat Tekener. "Diese Narben sind in der Galaxis ein hervorragender Ausweis für eine Mutprobe, die nur wenige Leute überlebt haben. Wer auf Lashat landet, um Traumkäfer zu fangen, kommt als kranker Mann zurück. Ich kenne nur vier Verrückte, die von der Lashatinfektion genesen sind. Ich gehöre zu ihnen. Steigen Sie bitte auf meine Schulter." Kolbrin war fasziniert. Er kletterte nach oben, klammerte sich fest und schloß schwindelnd die Augen, als der große Terraner aufstand.
    "Ich muß in einer Stunde zurück sein", schrie er Tekener ins Ohr. "Die Männer des hiesigen Siga-Kommandos erwarten mich vor der Unterwasserschleuse. Das Raumschiff, mit dem ich vor vier Stunden angekommen bin, startet bei Anbruch der Nacht. Es ist ein plophosischer Frachter, speziell für diesen Einsatz
    angefordert und ausgeschickt. Die Besatzung löscht lediglich eine Ladung Medikamente für einen Expeditionsleiter. Er will nach Arulus-Theta. Die Seren waren längst bestellt. Wir haben die Gelegenheit ergriffen, um anstandslos landen zu können. Wichtig war, daß die Bestellung schon Wochen vor Kennons Flucht aufgegeben wurde. Ich habe das Schiff unbemerkt verlassen können. Können Sie sich etwas beeilen, Sir?"
    Tekener verstand vollkommen. Die Sache mit den langfristig bestellten Medikamenten war ein hervorragender Schachzug gewesen.
    Der Spezialist öffnete die Panzertür zum Kontrollraum des Fluchtschachtes. Hier waren die Überwachungsgeräte installiert. Hier hingen auch einige moderne Taucherausrüstungen, mit denen man den Kanal durchschwimmen konnte.
    Tekener setzte den Siganesen auf dem einzigen Tisch des Zimmers ab. Er selbst zog. sich einen Stuhl heran.
    "Ich höre", flüsterte er, um das überempfindliche Gehör des kleinen Menschen nicht zu strapazieren.
    "Vielen Dank, Sie sind sehr rücksichtsvoll, Sir. Kommen wir zur Sache. Mir wurde von meinen Leuten mitgeteilt, Sie hätten seit dem 3. August Ihr Haus nicht mehr verlassen und auch keine Videogespräche geführt. Warum?"
    Tekener erklärte in knappen Worten, was nach Kennons Flucht geschehen war. "Ich hielt es für richtig, auf Informationen der Zentrale zu warten. Solange ich nicht weiß, wodurch Kennon zu seinem Absetzmanöver gezwungen wurde, schwebe ich in höchster Gefahr. Ist er verraten worden? Gab es eine andere Panne? Vor allem: Wie geht es ihm? Ist er den Wachkreuzern entkommen? Mir wurde vom SWD versichert, die Space-Jet sei abgeschossen worden. Mein Freund, Sie werden aber sehr nervös! Was ist geschehen?"
    "Sie sollten sich auf... eine... wenig schöne Nachricht vorbereiten, Sir", entgegnete der Umweltangepaßte stockend. "Es tut mir sehr leid. Ja, Major Kennon ist entkommen, aber er wurde von einem thermischen Streifschuß so schwer verletzt, daß sein Körper beinahe verkohlte. Die Automatik landete die Maschine auf Tahun, dem Medo-Center. LordadmiraL Atlan ist sofort gekommen. Mr. Kennon ist... ist..." "Tot?" unterbrach Tekener mit schwankender Stimme.
    "Nein, Sir, nicht direkt. Die Ärzte behaupten jedenfalls, solange das Gehirn eines Menschen noch funktionstüchtig sei, solange könne vom Tod nicht gesprochen werden. Major Kennons Gehirn war unbeschädigt. Kleine Verletzungen sind sofort ausgeheilt worden. Sein Gehirn befindet sich zur Zeit in einem Plasmabad. Ehe ich abflog, waren das Gehör- und Sprachzentrum schon an positronische Wandler angeschlossen worden. Es funktioniert, Sir. Ich konnte leider nicht mit dem... ich meine, mit Mr. Kennon sprechen, denn ich konnte den Anblick nicht ertragen." >
    Tekener schwieg erschüttert. Er sah den kleinen, verwachsenen und immer kränkelnden Freund vor sich. Er hörte ihn im Geiste sprechen, lachen,
diskutieren.
"Das ist grausam", flüsterte Tekener.
    Der Siganese fühlte, daß er dem großen Mann Mut zusprechen mußte. Tekener bemerkte, welche Mühe sich der Kurier gab, seine eigene Seelennot zu überwinden. "Vielleicht nicht so sehr, wie Sie denken, Sir", erklärte er betont forsch. "Atlan läßt für Mr. Kennon den phantastischsten Robotkörper bauen, der jemals

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