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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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betrat den Panoramaraum und schaltete die Ortungsverzerrung ein.
    Die optischen und akustischen Geräte liefen an. Vor der halbrunden Transparentwand entfaltete sich die verblüffend naturgetreue Wiedergabe eines fremdplanetarischen Dschungels. Saurierähnliche Lebewesen von noch primitiver Entwicklungsstufe peitschten das Wasser eines Meeres, in dem nur der überleben konnte, der stark und widerstandsfähig war.
    Der Spezialist achtete weder auf die. dreidimensionale und farbige Wiedergabe, noch auf die modrigen Düfte, die aus den versteckten Schlitzen der Halluzinationsanlage drangen.
    Der Hautreiztaster strahlte erneut einen warnenden Impuls ab. Es gehörte viel Übung dazu, um aus den verschiedenartigen Schwingungen herauslesen zu können, wie intensiv die Ortung war und was sie beinhaltete. Normale Anzeigeräte mit einwandfrei ablesbaren Skalenwerten konnten wegen der Entdeckungsgefahr nicht verwendet werden. Die Mikroausrüstung mußte genügen.
    Tekener lauschte einen Augenblick auf das Summen des Deflektions-Verzerrers. Optische Aufnahmen konnten nun nicht mehr gemacht werden, auch nicht mit erstklassigen Spezialgeräten des SWD. Er mußte das Risiko auf sich nehmen, später vorgeworfen zu bekommen, er hätte sich der Überwachung entzogen. Tekeners narbenbedecktes Gesicht war unbewegt. Nur die hellblauen Augen schienen zu leben. Ihnen entging nichts. Der Spezialist hatte sich in dem Augenblick entschlossen, das Spiel des Gehorsams abzubrechen und einen Schritt nach, vorn zu wagen.
    Ihm, dem angeblich skrupellosen Geschäftsmann im Bereich der äußeren Zentrumswelten, stand es nach Ruf und gesellschaftlichem Rang zu, vier Tage nach dem Zerstreuen eines Verdachtes gegen das Verbot der Verbindungsaufnahme mit Außenstehenden aufzubegehren.
    Tekener war Kosmopsychologe und Spezialist für nichtirdische humanoide Völker sowie für nichtmenschliche Intelligenzen. Seine Auswertung besagte, es sei an der Zeit, den ersten Schachzug in Richtung des neuen Einsatzes zu wagen. Es war ein Spiel mit dem Leben. Niemand außer ihm hätte es sich erlauben dürfen, Ehret Jammun in dieser Form anzugreifen. Tekener riskierte es.
    Er verließ den Videoraum durch eine Nebentür. Der Flur dahinter war abhör- und ortungssicher.
    Eine altertümliche Wendeltreppe ermöglichte ihm das Vordringen zu den Kellerräumen. Hier waren in erster Linie die vollpositronischen Schaltanlagen der automatisierten Luxusvilla untergebracht. Hier stand auch der vom SWD genehmigte Atomreaktor, der das Haus unabhängig vom öffentlichen Verbundnetz mit Energie versorgte.
    Hinter dem Kleinreaktor mündete ein Stollen, den der SWD mit seinen Ortungsgeräten nicht entdeckt hatte. Der terranische Materiekomprimator, ein Projektor, der die Gangöffnung verschleierte und massives Gestein vortäuschte, war noch immer ein Geheimnis der USO. Tekener ahnte, daß seinem Kollegen Kennon die Flucht nur gelungen war, weil er ebenfalls einen derart abgesicherten Fluchtweg hatte benutzen können.
    Der Hautreiztaster im Vielzweckarmband machte sich noch heftiger bemerkbar. Er empfing die Meldungen des Individualtasters, der am Ende des Stollens eingebaut war.
    Tekener sah sich noch einmal sichernd um. Hier unten gab es keine Mikrospione mehr. Sie waren "ganz zufällig" von einem aufgestörten Reparaturroboter der Maschinenanlage vernichtet worden.
    Der Spezialist lachte lautlos vor sich hin. Er preßte das Vielzweckgerät gegen eine unauffällig markierte Einfassungsleiste des großen Rechengehirns. Ihm oblag es, die Hausautomatik zu überwachen.
    Der schwere Panzerplastsockel bewegte sich. Tekener stellte sich mit abgewinkelten Füßen darauf, hielt sich an der Verkleidung des Rechners fest und fuhr mit dem plötzlich zum Fahrstuhl werdenden Gerät nach unten.
    Er dachte nicht daran, wie schwierig es gewesen war, diese Anlage einzubauen. Das war vorüber und vergessen. USO-Spezialisten hatten sich auf den Augenblick zu konzentrieren, oder sie waren verloren.
    Der Fundamentsockel berührte zwei Meter tiefer einen Kontakt. Der seltsame Fahrstuhl blieb stehen.
    Ronald Tekener, 1,91 Meter groß, 33 Jahre alt und 103 Kilogramm schwer, mußte sich bücken, um von dem Sockel aus in den Stollen eintauchen zu können. Er wartete nicht, bis der Rechner wieder nach oben gefahren war, sondern begann sofort zu rennen.
    Der Gang war knapp 1,80 Meter hoch, nur einen Meter breit und sauber mit Panzerplast ausgegossen. Die Beleuchtung war in die Decke eingelassen. Tekeners

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