Untitled
Einbausätze zu konstruieren. Atlan läßt fragen, wie weit sich die CONDOS VASAC mit Ihnen in Verbindung gesetzt hat"
Tekener setzte sich wieder. Sein Blick verfolgte den Uhrzeiger. Er schien immer schneller das Zifferblatt zu umkreisen.
"Ich habe für das HQ ein Amprexband vorbereitet. Nehmen Sie es mit. Der hiesige Chef der CV ist der Anti Larsat-Orn. Er biß an, nachdem ich Sasiners Robotkopie .erschossen und meine angebliche Gattin schwerwiegend verletzt hatte. Niemand hat erfahren, daß die Kollegin Beinprothesen trug. Das ist alles in Ordnung. Ehret Jammun untersteht dem Anti. Ich werde mit jenen fingierten Unterlagen erpreßt, die von einem angeblichen Howalgoniumgeschäft berichten. Rayan Homend, der ehemalige Administrator von Antrus IV, ist mit Sicherheit tot. Die Herstellungsdaten dürften mittlerweile entschlüsselt worden sein. Die Frage für mich ist, wann sich Larsat-Orn erneut an mich wendet."
"Er wird ebenso wie Sie auf konkrete Nachrichten gewartet haben." Tekener nickte nachdenklich.
"Wahrscheinlich. Kennons Flucht und das unglückliche Vorgehen des SolAb-Agenten mahnten die CV zur Vorsicht.
Feststeht, daß man von mir die Auslasserdaten haben will. Sasiner war Chef des Ersatzteil-Beschaffungsamtes im Wega-Sektor. Er hatte vor, komplette Einbausätze zu liefern. Die Transformkanone an sich kann von den Akonen hergestellt werden. Allein der Zielmaterialisator und der Zustandswandler fehlen. Dort werde ich ansetzen. Meine bisherige Weigerung, für die CV zu arbeiten, basierte auf Kennons Flucht. Ich verlangte eindeutige Beweise für seinen Tod. Die wird man mir jetzt geben können. Fahren Sie zurück, Captain. Es wird Zeit. Hören Sie auf dem Frachter sofort meinen Bandbericht ab. Fliegen Sie anschließend die angegebene galaktische Position an und senden Sie per Hyperfunk die Handelsnachricht, deren Wortlaut Sie auf meinem Amprexband finden. Das gibt mir die Möglichkeit, ungeachtet des noch existierenden Argwohns Lepso zu verlassen und die nötigen Schritte einzuleiten."
"Verstanden, Sir. Ich werde es veranlassen. Sonst noch etwas?"
Tekener erhob sich wieder. Er öffnete, die Tür und spähte in den düsteren Gang hinaus. Sein bisher ernster Gesichtsausdruck verlor sich. Der Spezialist begann zu lächeln.
Captain Ralph Kolbrin kannte dieses Lächeln aus den Schilderungen über Ronald Tekener. Es war ein eigentümliches Verziehen der Lippen. Es ließ niemand auf den Gedanken kommen, Tekener würde sich über irgend etwas amüsieren.
"Ja, noch etwas. Fliegen Sie nach Abgabe des Funkspruches Quinto-Center an. Atlan soll sich mit Mercant in Verbindung setzen."
"Bereits geschehen, Sir. Der SolAb-Chef befindet sich im Hauptquartier." "Noch besser. Ich brauche demnächst einen kleineren Flottentender mit eingebauter Reparaturwerft. Es genügt, wenn der Tender Kampfschiffe bis zur Größenordnung eines Schweren Kreuzers der Solarklasse aufnehmen kann. Allan D. Mercant muß unbedingt darauf achten, daß dieses Schiff unwiderlegbar zu jenen Solaren Flottenverbänden gehört, die am Rande der Milchstraße stehen, um die aus dem Andromedanebel heimkehrenden Kampfraumer zu versorgen. Das wäre vorerst alles."
Ralph Kolbrin fragte nicht nach dem Grund der ungewöhnlichen Forderung. Spezialisten wie Tekener wußten immer, was sie taten.
Zehn Minuten später befand sich der Siganese wieder in seinem Mikro-U-Boot. Es versank in dem immer noch bewegten Wassermassen des Brunnenkessels und verschwand. Es war 23.15 Uhr, am 7. August 2406, Standardzeit.
Tekener ging ohne besondere Hast zurück, fuhr mit dem getarnten Lift nach oben und betrat seinen Panoramaraum. Die Feinortung schwieg. Die Störgeräte arbeiteten einwandfrei.
Tekener blieb vor der gewölbten Transparentscheibe stehen. Vor ihm walzte sich ein pflanzenfressender Saurier durch den Sumpf einer fremden Welt. Es war, als stünde der Terraner inmitten dieser urweltlichen Landschaft. Ronald Tekener lächelte immer noch.
6.
Ehret Jammun, Chef des "Staatlichen Wohlfahrtsdienstes" von Lepso, blickte dem Terraner mit einer Mischung aus Skepsis und Unwillen entgegen.
Es war bereits das zweite Mal, daß es Ronald Tekener wagte, freiwillig die vielfach abgesicherten Bunkeranlagen des SWD-Hauptquartiers aufzusuchen. Tekener wartete, bis die beiden Begleitroboter verschwunden waren. Er sah sich um.
Jammuns Arbeitszimmer hatte sich nicht verändert. Der riesige, von Kommando- und Kommunikationsgeräten überladene Schreibtisch wirkte bedrückend. Er
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