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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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war ein Symbol der Macht.
    Tekener erinnerte sich an Atlans Schreibtisch. Er sah fast genauso aus. Die großen Männer der Galaxis, ob nun verbrecherisch eingestellt oder auf selten des Rechtes kämpfend, schienen alle ähnliche Apparaturen zu benötigen. Tekener erhob grüßend die Hand.
    "Ich sah mich leider gezwungen, Ihnen einige Minuten Ihrer kostbaren Zeit zu rauben, Sir. Da ich jedoch bereits unterwegs sein müßte ..."
    "Ja, ich weiß", unterbrach der SWD-Chef und erhob sich. Groß, hager, mit der dunkelroten Uniform seiner Polizeitruppe bekleidet, stand er hinter dem Schalttisch.
    Tekener wußte, was er riskiert hatte. Jammun schien zu überlegen, welche Umgangsform er wählen sollte. Er versuchte, den Terraner mit seinem Blick zu bannen. Es war ihm bei anderen Leuten bisher immer gelungen, nur nicht bei Ronald Tekener. "Nehmen Sie Platz", sagte er schließlich schroff.
    "Sie sind sehr liebenswürdig", bedankte sich Tekener. Sein teilnahmsloser Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
    Jammun kam auf die Sitzgruppe links des Arbeitstisches zu. Das Licht der versteckt angebrachten Leuchtkörper spiegelte sich auf seinem Kahlkopf. Tekener sah keinen Grund, die Verhandlung länger als nötig hinauszuzögern. Jammun, so selbstbewußt er sich auch gab, war in diesem speziellen- Fall eine untergeordnete Persönlichkeit.
    Er blieb vor einem Sessel stehen, legte die Hände auf den Rücken und schaute düster auf den Terraner hinab.
    "Vernünftige Intelligenzwesen hüten sich, aus freien Stücken diese Zentrale aufzusuchen. Sie sind mir etwas rätselhaft, Mr. Tekener!"
    Der Spezialist lehnte sich weit zurück und schlug die Beine übereinander. Die Andeutung eines Lächelns umspielte seine Lippen.
    "Ich bin der Meinung, einen guten Freund aufgesucht zu haben, Sir, ich habe es wirklich eilig! Nach unserer guten und fruchtbringenden Zusammenarbeit sollten wir offene Worte finden. Ich schätze Sie und Ihren klaren Verstand."
    Jammun ging darüber hinweg. Dennoch war er für Komplimente nicht unempfänglich.
    "Wie ich sehe, tragen Sie bereits eine Raumkombination. Sind Sie so sicher, von mir entlassen zu werden?"
"Ich erwähnte Ihren klaren Verstand, Sir."
    Ehret Jammun setzte sich. Tekener bemerkte erneut seine ausgepolsterten Waden. Eitel, raffgierig, machtbesessen und gnadenlos - das war Tekeners Urteil über den dürren Mann. Der Spezialist ging erneut zum Angriff über.
    "Wie ich Sie kenne, haben Sie den Klartext des für mich bestimmten Funkspruchs bereits Vorliegen. Es wäre für jede Partei besser, wenn Sie einsehen wollten, daß ein Mann mit meinen weitreichenden Geschäftsverbindungen nicht länger unter Hausarrest stehen kann. Ich werde an vielen Orten gebraucht." Jammun verzog keine Miene.
    "Das ist mir klar. Sie übersehen jedoch die Verdachtsmomente. Sie existieren nach wie vor."
    Tekener seufzte und schaute gelangweilt zur Decke empor.
    "Polos Tradino war ein brauchbarer Geschäftspartner, sonst nichts. Über unser besonderes Abkommen war er nicht informiert. Ich bin kein Selbstmörder, Sir! Ich bezweifle auch neuerdings, daß es sich tatsächlich um einen USO-Spezialisten handelte. Könnte man sich nicht getäuscht haben?"
    "Nein!" erklärte Jammun abweisend. "Ich - warten Sie..."
    Über einer schmalen Stahltür leuchtete eine Kontrollampe auf. Jammun schritt zu seinem Schalttisch und öffnete.
    Der Einlaßbegehrende war genau der Mann, den Tekener erwartet hatte.
    Der hochgewachsene Anti trug die violette Robe der höchsten Kaste. Sein Name war Larsat-Orn. Er gehörte zu den undurchsichtigsten Persönlichkeiten, die Tekener jemals kennengelernt hatte. Vor allem bekleidete er eine Position, die augenblicklich noch unantastbar war.
    Hinter ihm standen galaktische Interessengruppen, deren Einflußbereich unermeßlich erschien.
Tekener erhob sich.
    "Es scheint doch noch mehr Leute zu geben, die freiwillig zu Ihnen kommen, Sir", spöttelte er. "Willkommen im Zentrum der SWD, Larsat-Orn." Der Anti lachte.
    "Wie ich höre, haben Sie Ihre Ironie und Ihren Witz noch nicht verloren. Das freut mich. Man sagte mir, Sie wären mit unserer Gastfreundschaft nicht länger einverstanden?"
    Der Anti nahm Platz. Tekener wußte, daß er von nun an doppelt wachsam zu sein hatte. Er nickte nur.
    "Kommen wir zur Sache. Selbstverständlich liegt es nicht in unserer Absicht, Sie länger als nötig zu binden. Unsere Ermittlungen sind abgeschlossen. Wir geben Ihnen den Start frei. Sie erinnern sich an unser Abkommen?"
    Tekener

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