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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Waffenmündung.
    Der größere der beiden Männer erhob langsam die Hände. Seine Stimme klang ironisch, belustigt und resignierend zugleich.
    "Nehmen Sie die Hände hoch, Doktor. Mißtrauisch gewordene USO-Spezialisten sind gefährlicher als amoklaufende Neandertaler."
    "Er hat mich nur um Haaresbreite verfehlt!" entgegnete der Kleinere tonlos. "Das dürfte ein Irrtum sein. Ein erstklassiger Spezialist schießt niemals vorbei. Ich wäre Ihnen verbunden, Herr Oberstleutnant, wenn Sie endlich Ihre Deckung verließen. Kommen Sie bitte nicht auf den Gedanken, unser Landungsboot zu durchlöchern. Über dem Planeten steht eine solide USO-Korvette." Ein Lachen ertönte. Es brach ab. Die Szene war unwirklich, geisterhaft. Zwei menschliche Gesichter, nur schwach beleuchtet, schienen körperlos in der Finsternis zu schweben.
    "Wie hieß das Flaggschiff des Arkonidenadmirals Atlan? Wie groß war es; wie lautete der Name des Kommandanten?"
    "Antworten Sie lieber!" bat der Mann, der mit "Doktor" angesprochen worden war. "Ich weiß es leider nicht. Himmel, dieser Mensch hat Nerven."
    "Das setze ich voraus. Hier die Daten, Mr. Tekener: Schlachtschiff TOSOMA, Kugelbauweise, achthundert Meter Durchmesser, Kommandant war Kapitän Tarts. Sind Sie nun davon überzeugt, es tatsächlich mit Ihrem geplagten Chef zu tun zu haben?"
    Wieder ein Lachen; die drohende Waffenmündung verschwand.
"Endlich!" seufzte der kleinere der Be-
sucher. "Seltsame Gewohnheiten haben Sie."
    "Machen Sie es sich bequem, Doktor, und nehmen Sie den Hut ab", erklang die sonore Stimme aus den Helmlautsprechern.
    Atlan schmunzelte. Er schaltete die Innenbeleuchtung aus, kniff die Augen zusammen und sah der näher kommenden Gestalt entgegen. Sie war nur schattenhaft erkennbar.
    "Provozieren Sie meine Gäste nicht zum Selbstmord, Tekener." "Diesmal fehlt das ‚Mister', Sir."
    "Jemand, der zentimeterbreit an meiner Brust vorbeischießt, sollte noch ganz
anders angesprochen werden. Schön, Sie haben dem Befehl also nicht getraut und
kontrollieren wollen, wer eigentlich ankommt"
"Genau, Sir."
    "Ich hätte daran denken sollen. Aber lassen wir das. Ich darf Ihnen Dr. Nayl Flachtrun vorstellen."
    "Angenehm, oder vielleicht angenehm, verzeihen Sie", erwiderte der hochgewachsene Mann, der nun bei seinen Besuchern angelangt war. Atlan unterdrückte ein Auflachen. Tekener hatte sich nicht verändert. "Dr. Flachtrun ist Kybernetiker mit beratender Funktion im Bereich der Solaren Abwehr."
    "Phantastisch! Wer hat Ihnen diesen Raumanzug geliehen, Doc? Der Mann war nicht Ihr Freund."
    Der Wissenschaftler sah verwirrt an der für ihn viel zu weiten Kombination hinab. Sie schlotterte um seine dürren Glieder.
    "Sie sagen den Leuten wohl immer die Wahrheit ins Gesicht, wie? Psychologisch betrachtet, halte ich das für gefährlich. Man macht sich unnötige Feinde." "Das gehört zu meinem Image, Doc", entgegnete Tekener trocken. "Darf ich nun bitten? Der Eingang zur Blase liegt weiter rechts. Nein, ich sagte noch rechts, Doktor. Dort, wo Sie hinlaufen wollen, beginnt das Ende dieser Welt. Auf Ihrem Energietornister liegt ein faustgroßer Eisbrocken. Wenn ich mir erlauben dürfte...!" Tekener streckte die Hand aus und entfernte das störende Objekt. Atlan beobachtete ihn so scharf, wie es in der Finsternis möglich war.
    "Kaltschnäuzig, arrogant und zynisch, wie erwünscht", stellte der Lordadmiral der USO fest. "Sehr schön, mein Bester. Sie haben Ihre Rolle als Lebenselixier übernommen. Nun aber Tempo. Meine Zeit ist begrenzt. Sind Sie von dem Mamphiner gut versorgt worden?" Tekener runzelte die Stirn.
    "Oh, er ist also direkt von Ihnen geschickt worden. Mir scheint, als hätten Sie mir keine Befehle zu erteilen, sondern eine Offenbarung zu machen. Weshalb die Umstände, Sir?"
    "Wappnen Sie sich mit Geduld und Selbstvertrauen. Wo ist nun die Luftschleuse?"

    *
    Es geschah selten, daß ein Spezialist wie Oberstleutnant Ronald Tekener fassungslos und überdies noch verstört war. Diesmal war er es. Ezca hantierte in der Küche. Die Schotte standen offen. Tekener, Atlan und der Kybernetiker der SolAb befanden sich im Informationszentrum der Blase. Links der Sitzreihen summte ein Rechengehirn. Es war von Dr. Flachtrun mit neuen Daten gefüttert worden. Tekener achtete nicht darauf, er starrte zu dem großen Bildschirm hinüber, auf dem eine junge dunkelhaarige Frau von herber Schönheit zu sehen war.
    "Irna Irsata, Ihre Ehefrau", drang Atlans Stimme durch die Dämmerung. "Wie
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