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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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gezählt. Dann ist sie Richtung Klos abgedampft. Ich hoffe, sie hat nicht alles wieder herausgewürgt. Das fehlte uns gerade noch im Team, eine Kotzkönigin. Vielleicht wollte sie einfach nicht das Risiko eingehen, sich anzustecken, aber ich glaube, sie macht sich mehr Sorgen um ihren Hintern.
    »Um die Zukunft vorherzusagen, müssen wir die Vergangenheit kennen.«
    Pete steht neben dem abgeschlossenen Aktenschrank. Ich ahne, dass wir uns jetzt einen Vortrag anhören dürfen, und mache es mir bequem. Ich glaube, Pete hat mir besser gefallen, als er da in der Klokabine ausgerastet ist.
    »Was sabbelst du da, Petey-Poo?«, fragt Smitty.
    »Wie ich schon sagte, wir werden beobachtet.« Pete zeigt zum Aktenschrank. »Helft mir den aufzubrechen. Fünfzig Pence, dass wir da drin Überwachungstechnik finden. Und Aufnahmen, auf denen zu sehen ist, was hier passiert ist.«
    »Fünfzig Pence?« Smitty nähert sich dem Schrank und schnappt sich ein Snowboard. »Wir sind doch nicht im Kindergarten. Mach fünfzig Pfund draus und ich bin interessiert.«
    Pete verzieht den Mund. »Abgemacht. Wenn das hier wirklich der Zusammenbruch der Gesellschaft ist, wie wir sie kennen, dann kann man mit Geld sowieso nichts mehr anfangen. Also meinetwegen.«
    Smitty hämmert auf das Schrankschloss ein, als wäre es Petes Schädel. Das Schloss bricht ohne großen Widerstand ab und fällt herunter und die Metalltür schwingt auf.
    Es gibt drei Fächer. Das untere ist voller Aktenordner. Das obere enthält eine Geldkassette und eine große Kugel aus Gummibändern. Aber wir starren das mittlere Fach an.
    Außer einem großen, schwarzen Kasten, der wie ein digitaler Videorekorder aussieht, stehen da drin sechs kleine Bildschirme. Sie sind alle eingeschaltet. Man kann das Café sehen, den Laden, den Eingang, den Parkplatz und das Büro. Und auf dem letzten sehen wir uns selbst von oben, wie wir uns um den Schrank drängen.
    Pete dreht sich zu der Kamera in der Zimmerecke um. Er lächelt und winkt uns über den Bildschirm zu.
    »Dann schieb mal die fünfzig Pfund rüber, Smitty«, sagt er.

Kapitel
 
12
  Mein Leben durch eine Linse.
    Auf dem Bildschirm sehen meine Haare voll peinlich aus. Als hätte ich die Krätze. Ich widerstehe dem Drang, mich vor der Kamera zurechtzumachen. Solche Zurückhaltung zeigt Alice nicht, dabei hat sie es nicht mal nötig.
    »Das beweist gar nichts.« Smitty ist voll auf Konter. »Bloß weil hier Überwachungskameras alles aufzeichnen, heißt das noch lange nicht, dass uns jemand beobachtet. Die Aufnahmen sind für Überfälle und so. Dieser Schwachmat Gareth hat doch gesagt, dass hier ständig was passiert.«
    Er hat natürlich Recht. Es beweist überhaupt nichts – und außerdem, wenn uns wirklich irgendwelche Leute ausspionieren, warum in aller Welt sollten sie dann die Fernseher hierlassen, wo wir sie finden können? Trotzdem ist das eine Menge Hightech für eine kleine Raststätte an der Landstraße. Schon irgendwie unheimlich.
    »Für eine bestimmte Sache ist es trotzdem gut.« Smitty grinst Pete und Alice an. »Wir können überprüfen, was ihr erzählt habt.«
    »Was soll das heißen?« Alice zieht eine Flunsch.
    Smitty zeigt auf den DVR. »Petey hat Recht. Der hier hat alles aufgezeichnet. Was passiert ist, wann und wie.«
    Mir wird ganz anders. Davon zu hören ist das eine; das alles zu sehen, aus der Nähe und aus mehreren Blickwinkeln, ist etwas ganz anderes.
    Pete drückt an den Tasten herum und schafft es, an den Anfang der Aufzeichnungen zu kommen. Auf jedem Bildschirm steht unten Zeit und Datum. Anscheinend werden immer die letzten vierundzwanzig Stunden gespeichert; ein paar Stunden später und es gäbe nichts mehr zu sehen. Aber wir Glückspilze sind gerade noch rechtzeitig gekommen.
    Ich lasse die Jalousie herunter, damit die Bildschirme nicht so spiegeln, und dann setzen wir uns dicht an dicht im Halbkreis auf einige Kartons Desinfektionsmittel. Meine rechte Schulter drückt gegen Smittys linke Schulter, und als wir uns zu den Bildschirmen vorbeugen, streift er mit den Fingern meine Hand. Er strahlt Wärme aus. Ich muss zugeben, ich bin heilfroh, dass er da ist. Bestimmt leide ich an so einer psychischen Belastungsstörung. Ich wüsste nicht, warum ich sonst so empfinden sollte.
    »Dann legen wir mal los.«
    Pete hat irgendwo ein Lineal aufgetrieben und deutet damit auf die verschiedenen Bildschirme, um uns auf bestimmte Geschehnisse aufmerksam zu machen. Das nervt zwar ziemlich, andererseits ist

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