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Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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brauchen die Freigabe.«
    »Es ist ein was?«
    »So lautet der umgangssprachliche Ausdruck für eine starke
Prehendo
-Version.
    Wer dem Käfig zu nahe kommt, bleibt kleben wie eine Fliege an Fliegenpapier.
    Je mehr du dich zu befreien versuchst, desto mehr sitzt du fest. Beweg dich so wenig wie möglich.«
    »Das sagst du mir jetzt.« Billys Warnung kam eine Sekunde zu spät. Ich hatte mit dem Fuß zugetreten, der nun ebenfalls gefangen war. Manchmal
hasste
ich Magie. »Billy! Was soll ich machen?«
    »Bleib ganz ruhig. Ich sehe mich um. Das Ding muss hier irgendwo sein.«
    »Komm zurück!«, rief ich ihm nach, als er zur Rüstung schwebte. »Befrei mich!«
    Jimmy fluchte. »Es muss das Ding da sein«, sagte er und deutete nach oben. Ich bemerkte etwas, das nach einem eine Woche alten gebackenen Apfel aussah, der an einer Kette über der Käfigtür hing. Eine Sekunde später stellte ich fest, dass es sich um einen dieser Schrumpfkopf-Schlüsselringe handelte, die oben im Andenkenladen angeboten wurden, zusammen mit Skelett-Krawattennadeln und »Bei Dantes geht’s heiß her«-T-Shirts. Tony schreckte vor nichts zurück, wenn es darum ging, Geld zu verdienen. »Es ist das einzige Etwas, das nicht hierher gehört.«
    Die Fee flog empor, um sich das Objekt aus der Nähe anzusehen, und fast wäre sie mit dem zurückkehrenden Billy Joe zusammengestoßen, der ebenfalls einen Blick auf das Ding zu werfen gedachte. Billy wollte etwas sagen – vermutlich lag ihm ein Fluch auf der Zunge –, aber jemand kam ihm zuvor. Ein verschrumpeltes, rosinenartiges Auge öffnete sich in dem Schrumpfkopf und richtete einen verärgerten Blick auf die Fee. »Wenn du mich noch einmal so nennst, Tinkerbell, bekommst du die Tür nie auf.«
    Ich stand einfach nur da – auf einem Bein – und konnte kaum glauben, dass ein Schrumpfkopf mit einer Fee sprach. Ich glaube, etwa zu jenem Zeitpunkt gab ich die Logik auf und beschloss, mit dem Strom zu schwimmen. Wenn ich Glück hatte, war mein Drink frisiert gewesen, was mir Halluzinationen bescherte. Niemand sagte etwas, und deshalb glaubte ich, selbst an der Reihe zu sein. »Würdest du bitte die Käfigtür öffnen?«, fragte ich ruhig. Das Auge – es schien nur ein funktionierendes zu geben – sah auf mich herab. »Kommt darauf an. Was kannst du für mich tun?«
    Ich starrte nach oben. Das Ding war ein Schrumpfkopf, was die Möglichkeiten einschränkte. »Wie bitte?«
    »He, du siehst vertraut aus. Bist du jemals in der Voodoo-Bar gewesen? Sie befindet sich oben im Siebten Kreis. Ich war die Hauptattraktion und weitaus beliebter als die lausigen Varietenummern dieses Losers. Die Leute sagten mir, was sie wollten, und ich rief die Bestellungen dem Barkeeper zu. Lief großartig. Alle hielten mich für ein Audio-Computer-Ding. Manchmal erzählte ich auch Witze.«
    »Er ist böse«, sagte die Fee schlicht, und ich nickte. Komplexe Schutzzauber ließen sich an einem Ort mit Elektrizität nicht bewerkstelligen, aber war das wirklich die beste Lösung, die Tony hatte finden können?
    »Oh, wir haben hier einen Zwischenrufer, wie? Na schön, wie wär’s hiermit: Ein Typ betritt ein Stripteaselokal in der Hölle und bestellt ein kühles Bier. Der Wirt sagt, tut mir leid, hier gibt’s nur heiße Sachen.«
    »Sie hat recht«, kommentierte Billy Joe. »Er ist böse.«
    Die Fee holte ein kleines Schwert hervor und schmetterte die flache Seite auf den Schrumpfkopf. »Gib sie frei, oder ich haue dich in Stücke!« Dem Auge gelang es, überrascht dreinzuschauen. »He! Dazu solltest du nicht imstande sein! Warum klebst du nicht wie die Menschenfrau fest?«
    »Weil ich kein Mensch bin«, presste die Fee zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Hör auf damit, Zeit zu vertrödeln. Gib sie frei.«
    »Das würde ich, ehrlich, aber ohne Genehmigung geht es nicht. Ich habe einmal Mist gebaut, und seht nur, wohin es mich gebracht hat. Ich wollte nur einen schnellen Wagen und darin eine noch schnellere Frau. Jetzt wäre ich damit zufrieden, meinen Körper zurückzubekommen. Allerdings ist er überall verstreut, seit die Voodoo-Hexe mich zerschnitten hat. Meine Güte, ich bin mit meinen Zahlungen ein wenig in Verzug geraten. Aber deshalb gleich so was?«
    »Du hast Tony Geld geschuldet«, vermutete ich.
    »Ich hatte da eine Pechsträhne mit den Karten«, sagte der Schrumpf kopf würdevoll.
    »Und deshalb hat Tony dich an eine Voodoo-Priesterin verkauft?« Es überraschte mich nicht. Tony gab dem Ausdruck »sein

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