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Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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meinem bereits lädierten Allerwertesten. Jimmy griff durchs Gitter seines Käfigs und zog mich auf die Beine. »Du vergeudest Zeit!«
    »Banjo?«
    »Unsere Kennworte für Sperrbereiche werden alle paar Wochen geändert. Die neue Liste habe ich vor einigen Tagen abgesegnet, und das war das erste Wort darauf.« Jimmy bemerkte meinen Gesichtsausdruck. »Die Jungs werden wegen ihrer Muskeln angeheuert; das Gehirn spielt dabei keine Rolle.«
    »Aber warum ›Banjo‹?«
    »Warum nicht? Ich muss mir jedes Jahr Hunderte von solchen Kennwörtern einfallen lassen, kapiert? Die Abrakadabras sind mir schon vor einer ganzen Weile ausgegangen. Außerdem: Von allein wärst du nicht darauf gekommen, oder?«
    »Ich brauche dich immer noch, um die Tür zu öffnen«, erinnerte mich die Fee, als ich in Jimmys Jackentasche schließlich einen ledernen Schlüsselbund fand.
    Meine Hände zitterten, aber es war offensichtlich, dass er sich allein nicht befreien konnte. Jemandem waren die Handschellen ausgegangen, oder er mochte sie ebenso wenig wie ich. Was auch immer der Fall sein mochte: Man hatte Jimmy die Hände zerschmettert. Sie waren nicht nur gebrochen, sondern vollkommen hinüber – nicht ein einziges Gelenk schien in Ordnung geblieben zu sein. Selbst wenn er seinen Käfig verließ, als Schläger taugte er nichts mehr.
    »Ich versuch’s!«
    »Nicht die«, sagte die Fee geduldig. »Ich meine die Tür in der Nähe des Käfigs, in dem ich gefangen gewesen bin.« Sie schwirrte wie ein kleiner Zyklon um meinen Kopf. »In der gegenüberliegenden Wand. Meine Hände sind nicht groß genug, um den riesigen Knauf zu drehen.«
    »Gleich«, erwiderte ich, als das hartnäckige Schloss endlich nachgab. Jimmy sprang sofort aus seinem Käfig und lief in Richtung Flur. Mein Blick glitt von ihm zur wartenden Fee. »Folge ihm«, wies ich Billy an. »Ich komme gleich nach.«
    »Cass …«
    »Na los!«
    Billy zog beleidigt ab, und ich eilte zu der Tür, die der kleine Zankteufel unbedingt geöffnet haben wollte. Ich wollte mich umdrehen und Billy folgen, als ich feststellte, woraus Tonys neueste Geschäftsidee bestand. Drei brünette Frauen, alle in meinem Alter, saßen Rücken an Rücken auf dem Boden, im Innern eines rostroten Kreises. Hände und Füße waren mit Ketten gefesselt, und man hatte ihnen improvisierte Knebel in den Mund gestopft. Ich riss die Augen auf. »Mein Gott. Macht er jetzt auch in Sklaverei?« Das war selbst für Tony unterste Schublade.
    »Sozusagen«, entgegnete die Fee und flog über den Frauen. Sie schnitt eine Grimasse und sah zu mir zurück. »Dies ist schlimmer, als ich dachte. Mit dem Kreis werde ich fertig, aber ich kann sie nicht von den Ketten befreien.«
    Ich trat nach vorn, in der Hoffnung, dass einer der anderen Schlüssel an Jimmys Bund passte, und stieß plötzlich gegen etwas, das sich nach einer massiven Wand anfühlte. Das Hindernis blieb unsichtbar, aber meine angeschlagene Nase wies deutlich auf seine Existenz hin, und goldenes Licht ging von meinem Schutzzauber aus. »Dumme Hexe!«, schnatterte die Fee. »Es ist ein Kreis der Macht! Ich zerstöre ihn, und
dann
befreist du die Frauen!«
    Ich wich zurück, und mein Schutzzauber beruhigte sich, obwohl ich ihn noch immer warm auf dem Rücken spürte. »Ich bin keine Hexe«, sagte ich erbost und fragte mich, ob die Nase gebrochen war.
    Die Fee landete auf dem Boden und begann damit, an dem Kreis zu reiben. Er bestand aus einer getrockneten Substanz, die langsam abblätterte. »Na schön.
    Die Pythia ist keine Hexe. Alles klar.«
    »Kannst du dich nicht beeilen?«, fragte ich nach einer Weile und dachte daran, wie Jimmy in seine Situation geraten war. »Und ich heiße Cassie.«
    Die Fee rollte mit ihren lavendelblauen Augen. »Ich dachte, dass es deine Position ist, die dich so nervig macht, aber du bist so geboren, nicht wahr? Und ich gebe mir alle Mühe! Das Blut ist getrocknet und löst sich nicht so einfach.«
    »Blut?«
    »Wie, glaubst du, gehen dunkle Magier bei einem Zauber vor? Er erfordert einen Tod, Dummchen.« Die Fee murmelte in der anderen Sprache, während ich die Arme um mich schlang und nicht daran zu denken versuchte, was Tony mit jemandem aus dem Feenland, einigen Sklavinnen und einem Kreis aus Blut anstellte. Er stand auf der falschen Seite des menschlichen Gesetzes, seit ich ihn kannte, aber dies verstieß auch gegen die Regeln der Magier und Vampire. Ich wusste nicht, seit wann er sich mit Selbstmordgedanken trug, aber ich wollte das Kasino

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