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Untot mit Biss

Untot mit Biss

Titel: Untot mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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mit Tony reden …«
    »Damit hast du dir eindeutig zu viel Zeit gelassen.« Ich sah mich um, als ich eine leise Stimme hörte, sah aber nichts. »Ich habe die Hexen gefunden, aber einer der Vampire hat mich erwischt. Hol mich raus!«
    Ich sah zu Billy. »Wer hat das gesagt?«
    »Ich bin hier! Bist du blind?« Ich folgte dem Quieken zu einem kleinen Vogelkäfig, halb verborgen hinter einem Fächer aus Pfauenfedern. Er enthielt eine etwa zwanzig Zentimeter große Frau, die den Eindruck erweckte, völlig außer sich zu sein. Flammend rotes Haar umgab ein perfektes Barbie-Gesicht mit zwei zornig blickenden lavendelblauen Augen. Ich blinzelte. Lieber Himmel, was gab man an der Theke in die Getränke?
    »Es ist eine Fee, Cass«, sagte Billy unglücklich. Er schwebte vor ihren Käfig, und sie bedachte ihn mit einem finsteren Blick.
    Kleine Hände schlossen sich um die dünnen Gitterstäbe des Käfigs und zogen wütend daran. »Bist du taub, Frau! Du sollst mich rauslassen! Und halt das Ding von mir fern!«
    »Du kennst sie?«, fragte ich Billy überrascht. Offenbar hatte er ein interessanteres Sozialleben als ich dachte.
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht diese, aber ich bin anderen begegnet. Hör nicht auf sie, Cass. Solche Geschöpfe machen einem nur Scherereien.«
    »Wahrscheinlich ist sie für den Ring bestimmt«, wandte ich ein und dachte verblüfft daran, dass Tony einen Weg ins Feenland gefunden hatte – es war also kein Mythos.
    »Diese Gitterstäbe sind aus
Eisen,
Mensch! Ich fühle mich schon ganz krank.
    Lass mich
sofort
frei!«
    Ich blinzelte erneut, erstaunt darüber, dass eine so leise, quiekende Stimme ein solches Echo haben konnte.
    »Hör nicht auf sie, Cass«, warnte Billy. »Den Feen einen Gefallen zu erweisen, ist nie eine gute Idee. Es fällt auf dich zurück, und nicht auf eine gute Weise.«
    Das Gesicht der kleinen Frau lief rot an, und sie stieß Verwünschungen in einer Sprache aus, die ich nicht kannte, mit der Billy aber vertraut zu sein schien.
    »Scheußliches, ekliges Geschöpf!«, entfuhr es ihm. »Ab in den Ring mit ihr, dann sind wir sie los!«
    Ich seufzte. Wer oder was auch immer sie war, ich wollte niemanden Tonys Unterhaltungszwecken überlassen. »Wenn ich dich freilasse, musst du mir versprechen, dass du mich nicht bei den Dingen störst, die ich tue«, wandte ich mich streng an die kleine Frau. »Du darfst uns nicht verpfeifen, klar?«
    »Bist du übergeschnappt?«, erwiderte sie. »Und wann hast du dich umgezogen?
    Was geht hier vor?«
    Das hätte ich auch gern gewusst. »Kenne ich dich?«
    Auf dem Rücken der Fee bewegten sich kleine grüne und blaue Flügel. »Ich glaube das nicht«, sagte sie voller Abscheu. »Ich bin mit einer Idiotin im Einsatz.« Sie kniff die Augen zusammen und musterte mich. »O nein. Du bist nicht meine Cassandra, oder?« Sie warf winzige Hände hoch. »Ich wusste es!
    Ich hätte auf Granddam hören sollen: Man arbeite nie,
nie
mit Menschen zusammen!«
    »He, ich könnte ein wenig Hilfe gebrauchen«, erklang Jimmys Stimme hinter mir.
    »Geh nur«, sagte die Fee zu mir. »Und nimm den Geist und die Ratte mit. Ich werde selbst mit dieser Sache fertig.«
    Ich hätte wirklich gern gewusst, was das alles bedeutete, aber es war wahrscheinlich keine gute Idee, für ein längeres Gespräch an diesem Ort zu bleiben. Ich schenkte Billys Worten keine Beachtung, öffnete den Käfig der Fee und lief dann zu Jimmy zurück. Leider wies sein Käfig ein Schloss auf, das sich nur mit dem richtigen Schlüssel öffnen ließ. »Wie kriege ich dich da raus?«
    »Hier.« Jimmy schob sich an die Gitterstäbe heran. »Sie haben vergessen, mich zu filzen. Der Schlüssel steckt in meiner Jacke. Schnell! Sie könnten jederzeit zurückkehren.«
    Ich streckte die Hand aus, aber sie verharrte etwa dreißig Zentimeter vor dem Käfig und wollte beim besten Willen nicht näher heran. Das Hindernis fühlte sich nach einer unsichtbaren Wand aus dicker, klebriger Melasse an, die meine Hand nicht wieder loslassen wollte. Die Fee flog zu mir, als ich mich bemühte, die Hand zurückzuziehen. »Ich befreie die Hexen«, sagte sie. »Aber du musst eine Tür für mich öffnen.«
    »Ich kriege nicht mal diese auf«, erwiderte ich und zog mit der linken Hand an der rechten, um sie frei zu bekommen. Das ging gründlich schief: Plötzlich hatte ich zwei Hände, die sich nicht mehr bewegen ließen. Ich saß fest.
    »Es ist ein Tar-Baby-Zauber«, sagte Billy und schwebte besorgt in der Nähe.
    »Wir

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