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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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schlimmer, als dass uns die Soldaten finden.
    Dann höre ich ein Poltern. Die Soldaten sind da und rumpeln wahrscheinlich mit den Krankentragen herum, schauen unter Leichensäcke und in Schränke. Plötzlich geht mir auf, wie total bescheuert es von uns war zu denken, dass wir uns hier drin vor ihnen verstecken könnten. Das sind schließlich Soldaten – keine nervösen Teenager. Die werden die Kühlfächer überprüfen, weil sie gründlich und gnadenlos sind und weil sie große Knarren haben, mit denen sie herumballern können. Mir zittern die ausgestreckten Finger, mit denen ich die Tür am Zufallen hindere und nur den allerwinzigsten Spalt offen lasse.
    »Gruselig hier drin.« Eine dünne, nasale Stimme dringt herüber. Einer der Soldaten; anscheinend auch bloß ein Mensch. Allerdings einer, der keine Skrupel hätte, Kinder kaltblütig abzuknallen.
    »Nicht so schüchtern. Räumlichkeiten sichern.« Eine zweite, tiefere Stimme, die mir aus dem Funkverkehr bekannt vorkommt.
    Noch mehr Scheppern und Rumpeln. Wenn man über die entsprechende Feuerkraft verfügt, kann einem das Überraschungsmoment offensichtlich egal sein.
    »Hier drin sind sie doch bestimmt nicht, oder? Hier, wo die Irren herkommen.«
    »Nun mach einfach.«
    »Arme kleine Teufel«, höhnt die erste Stimme wieder. »Geht bloß noch darum, wer sie zuerst findet, wir oder die Irren. Von hier weg können sie ja nicht.«
    »Die Räumlichkeiten müssen wir trotzdem sichern oder uns hängt der Boss im Nacken …«
    »Also, mein Boss ist der nicht – der kann ja kaum seinen Hintern von seinem Ellbogen unterscheiden. Die Firma ist dermaßen am Abkacken, dass man uns inzwischen solche Schwitzer als Vorgesetzte hinstellt. Außerdem gibt’s hier drin nichts als Schrott. Nichts, was sich mitzunehmen lohnt.« Man hört, wie der Soldat irgendwo herumkramt. »Wo versteckt ihr euch denn, ihr hübschen kleinen Schachteln?«
    »Das hier ist die Pathologie und nicht das Medikamentenlager, du Schwachkopf. Reichen dir die Benzos nicht, die wir im Fünften aufgetrieben haben?«
    »Man muss halt für seine Rente vorsorgen, oder nicht? Dieser Einsatz geht den Bach runter, wirst sehen.«
    Ich verlangsame meine Atmung. Die Firma? Das muss Xanthro sein. Mir tun schrecklich die Finger weh, so ausgestreckt, mit tauben Spitzen. Und in meinem Mund schmeckt es nach Erbrochenem. Inzwischen drohen nicht mehr nur Pupse – wenn diese Tür jetzt plötzlich auffliegt, dann soll mir bloß niemand die Schuld geben, wenn ich die Kontrolle über meine Verdauungsorgane verliere und die sich komplett entleeren. Hoffentlich ist Russ auf so was vorbereitet.
    »He! Was treibt ihr hier drin?«
    Eine neue Stimme. Rau, kaputt. Ich spitze die Ohren. Wenn ich bloß was sehen könnte!
    »Wir überprüfen dieses Stockwerk, Sir . Laut Anweisung.«
    »Ihr hattet Anweisung, schnell zu machen. Und denkt daran, wenn ihr sie erwischt, lautet eure Anweisung, sie nicht zu töten. Sondern sie lebend zu fangen.«
    Habe ich richtig gehört? Mein Herz macht einen hoffnungsvollen Hüpfer. Die kaputte Stimme fährt fort.
    »Versaut das und ich werde dafür sorgen, dass ihr im Bau landet, wenn bei den Irren gerade Fütterungszeit ist. Haben wir uns verstanden? Ich behalte den Korridor im Auge. Bewegt euch.«
    Das Geräusch von Stiefeln auf Fliesen.
    »Wichser«, sagt der mit der weinerlichen Stimme. »Wenn diese Kinder so aussehen, als ob sie sich gerade verwandeln, dann jage ich ihnen definitiv eine Kugel durch den Kopf. Da kann er sich oben beschweren, soviel er will.« Er ächzt frustriert und lässt eine Tirade von Flüchen vom Stapel. »Gib einem Zivilisten eine Schusswaffe und er hält sich für Gott.«
    Diese Hoffnung, die mein Herz hat hüpfen lassen? Sie hat sich verflüchtigt.
    »Oder noch besser«, sagt der andere. »Wir finden sie und verkaufen sie an den Höchstbietenden. Welche Seite sie eben dringender will. Damit ist deine Rente sicher, Mann.«
    »Team Alpha, hier Delta. Wir sind eingekesselt und haben fast keine Munition mehr! Erbitten sofortige Verstärkung.«
    Das kommt aus einem der Funkgeräte der Soldaten. Mist. Ich hoffe bloß, Pete hat daran gedacht, die Lautstärke herunterzudrehen. Anderenfalls hören sie das in Stereo und dann ist Schicht im Schacht … Aber ich glaube, er hat’s gemacht. Da werde ich ihm glatt auch einen Kuss aufdrücken müssen, falls wir das hier lebend überstehen.
    »Ach du Kacke, wie ist Delta denn drauf?«, sagt der erste Typ. »Können die nicht mal eine

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