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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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Russ richtet sich auf, holt unter einer Trage einen Beutel hervor und läuft leise zur Tür. »Sie sind ein paar Stockwerke weiter raufgegangen«, erklärt er den beiden. »Die schlechte Nachricht ist, dass sie definitiv nach uns suchen. Die gute ist, dass sie Anweisung haben, uns am Leben zu lassen.«
    Ich sehe ihn an. Dann hat er das gehört?
    Pete, der immer noch auf dem Boden sitzt, runzelt die Stirn. »Wieso? Was ist an uns so besonders? Die anderen töten sie doch alle.«
    Ich schnappe mir meinen Meißel. »Das ist noch lange kein Grund zum Feiern. Diese Anweisung scheint noch nicht überall angekommen zu sein. Und diejenigen, die sie mitbekommen haben, erschießen uns vielleicht trotzdem.«
    Russ nickt. »Wir sollten losmachen und zusehen, dass wir den Ausgang finden, solange die Luft rein ist. Und dann bloß raus hier aus diesem Kaninchenbau.« Sein Blick saust wieder zu Pete. »Kannst du stehen?«
    Pete nickt erneut und kämpft sich hoch, schüttelt Alice ab. Ich will Russ hinterher, aber jemand hält mich von hinten am Arm fest.
    »Warte.« Es ist Pete. Sein Griff ist überraschend kraftvoll. »Das Handy!«, ruft er. »Wo ist es abgeblieben?« Er läuft zum Tresen, tastet hektisch mit seinen blassen Händen auf der Tischfläche herum. Dann dreht er sich verzweifelt zu mir um. »Haben sie es mitgenommen?«
    Ich schüttele den Kopf. »Keine Ahnung … Ich konnte ja nichts sehen. Ich hab gehört, wie sie hier rumgesucht haben, nach Pillen, glaube ich.« Die müssen es eingesackt haben. Wenn nicht sie, wer dann?
    »Ich hab mir die Nummern auf ein Stück Papier notiert«, sagt Pete plötzlich. »Wo ist es?« Er tastet sich mit einem panischen Gesichtsausdruck ab.
    »Pete …«, sage ich.
    »Moment noch.« Er wird knallrot und dreht seine Taschen nach außen.
    »Du hast die Nummern verloren?« Russ macht ein finsteres Gesicht.
    »Habe ich das gesagt?«, faucht Pete. Bloß hat er jetzt alle Taschen durch.
    »Vielleicht hier drin!« Russ reißt die Tür von Petes Kühlfach auf.
    »Ich hab ihn!«, ruft Pete aus der Ecke. Er hält den Zettel hoch. »Er lag bloß auf dem Boden. Er ist an der einen Ecke ein bisschen feucht … wahrscheinlich Hirnflüssigkeit.«
    »Gib her!« Ich reiße ihm den Zettel aus der Hand und ein glibberiger Tropfen segelt durch die Luft. Ich stecke den Zettel ein.
    »Und jetzt …« Pete läuft zur Tür, wieder ganz der Anführer, »… wird’s Zeit, aus diesem Dreckskrankenhaus zu verschwinden.«

Kapitel
 
10
   Popp. Popp. Popp-popp.
    Als wir wieder hinaus ins Treppenhaus treten, können wir von weiter oben gedämpfte Schüsse hören. Klingt wie bei einer Popcornmaschine. Ich hoffe, die schnappen sich Zombies und keine lebendigen Menschen. Wie viele Lebende hier wohl noch voller Angst herumlaufen außer uns? Eine Sekunde lang frage ich mich, ob wir ihnen irgendwie helfen können. Dann fällt mir wieder ein, dass sie wahrscheinlich zu Xanthro gehören, also der Feind sind. Sollen sie selbst auf sich aufpassen!
    Dann sind wir ganz unten angelangt und in dem Gang hinter der Tür prangt ein ›Ausgang‹-Pfeil an der Wand. Mein Herz klopft, als würde es gleich platzen, aber das liegt nur teilweise daran, dass wir rennen. Die Hoffnung ist es, die mich so aufputscht. Das Gefühl, dass wir es jetzt fast geschafft haben und uns der härteste Teil aber vielleicht noch bevorsteht. Bitte , flehe ich, bitte lass uns das schaffen. Es wäre so was von unfair, wenn jetzt noch was schiefgeht.
    »Hier lang.« Russ ist der Schnellste.
    Wir biegen nach links in einen kurzen Korridor ab und plötzlich ist irgendwelches Zeug unter unseren Füßen. Der Schwung trägt uns noch ein paar Meter weiter und es ist wie in einem Hindernisparcours, wo man über eine Strecke mit Autoreifen rennen muss, bloß dass wir über viel ekeligere Sachen hinweghüpfen. Wir bleiben alle stehen und sehen nach unten, in was wir da hineingetreten sind.
    Überall Leichen. Und Leichenteile. Erwachsene, Kinder. Ich sehe Gesichter, manche schmerzverzerrt. Trübe Augäpfel. Haut, aus der die Farbe gewichen ist. Diese Leute hier, die sind abgeschlachtet worden. Jemand hat sich voll ins Zeug gelegt und ihnen die Hände abgehackt, die Köpfe. Überall ist Blut, in Lachen auf dem Boden, als Spritzer an der Wand, es tropft sogar von der Decke. Der Geruch schnürt mir die Kehle zu und das grelle Rot überall macht mich schier blind. Es ist unaussprechlich.
    Alice fängt an zu hyperventilieren. Pete hält sie fest und versucht sie zu

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