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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Zwecke einen Gentleman mit Titel schätzte. Trotz seiner ärmlichen Lebensumstände schien Freddie immer gelassen und guter Dinge zu sein. Isabella liebte ihn dafür. Pen jedoch behauptete mit einem Augenzwinkern, dass Freddie nur eine einzige Gemütslage hatte, weil er zu dumm war, verschiedene andere zu entwickeln.
    “Guten Abend, Freddie”, begrüßte ihn Isabella. “Gerade habe ich Pen erzählt, dass ich die Bankrotterklärung um einige Monate hinausschieben konnte, bis das Haus verkauft ist.”
    “Gratuliere”, sagte Freddie, setzte sich auf das Sofa und drückte seine Schwester unbekümmert zur Seite, um etwas mehr Platz zu haben. Er schaute sich im Raum um. “Ich mochte dieses Haus nie, es ist viel zu gewöhnlich.”
    “Ja, das ist es”, bestätigte Isabella mit einem Seufzer. “Ich werde nach Salterton ziehen.”
    Er blickte sie ganz erschrocken an. “Salterton? In Hampshire?”
    “Dorset”, warf Pen etwas spitz ein. “Ich habe ihr gesagt, dass das keine gute Idee ist.”
    “Genau”, erwiderte Freddie. Er nahm einen von den gebutterten Scones vom Teller. “Dorset ist unsäglich langweilig. Warum versuchst du es nicht mit Kent, Bella?”
    Isabella hörte, wie Pen einen geräuschvollen Seufzer vernehmen ließ. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, wie die scharfsinnige Penelope und der recht begriffsstutzige Freddie in dem gemeinsamen Haus auch nur annähernd miteinander leben konnten.
    “Du willst mich also nicht besuchen”, sagte Isabella.
    “Keine Angst”, antwortete er fröhlich. “Ehe ich mich in Dorset niederließe, würde ich lieber für meinen Lebensunterhalt arbeiten.”
    “Du arbeitest jetzt schon für deinen Lebensunterhalt”, stellte Pen fest.
    “Nur dem Namen nach”, antwortete er mit einem fröhlichen Grinsen.
    “Leider habe ich diese Möglichkeit nicht”, sagte Isabella mit lebhaftem Nachdruck. “Als Erzieherin oder als Dienstmädchen würde ich während meines ganzen Lebens nicht genug verdienen, um Ernests Schulden zu tilgen. Die einzige mir verbleibende Möglichkeit wäre, als Liebesdienerin tätig zu sein. Ich nehme an, dass man von zu Hause aus arbeiten und Zeiten vereinbaren kann.”
    “Nun mach aber mal einen Punkt, Bella!” Freddie war so entsetzt, dass sein angebissenes Scone von dem kippenden Teller rutschte. Pen konnte es gerade noch fassen.
    Isabella strich ihm beruhigend über den Arm. “Entschuldige bitte, Freddie. Ich habe nur Spaß gemacht.”
    “Das hoffe ich aber auch”, erwiderte er und straffte die Schultern. “Als Haupt der Familie könnte ich das nie gutheißen. Tut mir leid, Bella, aber so ist es nun mal.”
    “Ja natürlich”, antwortete Isabella besänftigend.
    Kurz darauf teilte ihnen der Butler mit, dass Lord Augustus Ambridge gekommen sei, um die Damen zu dem Ball zu begleiten.

6. KAPITEL
    I sabella war immer der Auffassung gewesen, dass fürstliche Persönlichkeiten bei Weitem überschätzt werden. Dieselben Leute, die sich heute Abend lächelnd verbeugten, als sie beim schottischen Ball der Duchess of Fordyce über den dichten Teppich im passenden Muster glitt, hätten sie nicht beachtet, als sie noch die kleine Isabella Standish ohne die angenehme Stütze eines Titels war. Isabella erkannte eine ganze Anzahl von Gesichtern wieder aus der Zeit, als sie in die Gesellschaft eingeführt wurde. Das war zwölf Jahre her.
    Isabella wartete geduldig, um den Gruß der Duchess of Fordyce entgegenzunehmen. An der Seite der Duchess standen ihre drei unverheirateten Töchter und ihr gelangweilt dreinblickender Sohn und Erbe des Fordyce-Vermögens. Als er jedoch Penelope entdeckte, hellte sich sein Gesicht auf. Das war übrigens der Fall bei jedem Gentleman, der die engelhafte Penelope erblickte. Der gute Eindruck hielt meist an, bis sie den Mund aufmachte. Dann nämlich wurde allen klar, was Isabella und Freddie immer schon wussten: dass Pen ein Blaustrumpf mit einer ungeheuer scharfen Zunge war.
    “Lord Augustus!”, begrüßte die Duchess den Bekannten der Standishs und lächelte so angestrengt, dass Isabella befürchtete, ihr Rouge könnte abplatzen. Sie hatte gehört, dass Ihre Gnaden selten lächelte, weil sie Angst vor altmachenden Falten hatte. Heute Abend jedoch verzichtete sie offenbar auf diese Vorsichtsmaßnahme.
    “Durchlaucht …” Ein übertrieben ausgeführter Knicks in Isabellas Richtung folgte. “Ich danke Ihnen, dass Sie die Güte haben, unserem Abend Glanz zu verleihen.”
    Isabella hörte ein verächtliches Schnauben

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