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Unvergessen wie Dein Kuss

Unvergessen wie Dein Kuss

Titel: Unvergessen wie Dein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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deiner Tante. Er ist ein Verbrecher mit Verbindungen zum Fleet.”
    Isabella blickte ihn tief bestürzt an. Sie hätte nie daran gedacht, dass Marcus’ Zeit im Fleet irgendeine Verbindung zu ihr oder zu Salterton hätte haben können.
    “Mr Churchward hat mir gegenüber das Feuer in deinem Haus erwähnt, aber er deutete an, dass es ein Unfall gewesen war”, sagte sie langsam. “Und ich war immer davon ausgegangen, dass Tante Jane eines natürlichen Todes gestorben ist.” Sie suchte seinen Gesichtsausdruck zu ergründen. “Stimmt das nicht?”
    “Nein, auch wenn wir das öffentlich behaupten”, antwortete Marcus, wobei er unruhig hin und her rückte. “Das Feuer war schon Brandstiftung, allerdings unbeabsichtigt. Ein junger Bursche aus dem Ort verursachte den Brand aus Versehen, als er für Warwick nach etwas suchte.”
    Isabella runzelte die Stirn. “Wonach hatte er denn gesucht?”
    Marcus schüttelte den Kopf. “Das weiß ich nicht. Und deswegen versuche ich, es herauszufinden. Als ich an dem Abend in mein Haus kam, spürte ich, dass irgendetwas nicht richtig war. Ich fand den Eindringling oben in dem Zimmer, das India gehört hatte. Es war offenkundig, dass er nach etwas suchte.” Isabella sah, wie er dabei zusammenzuckte, so als ob die Erinnerung für ihn schmerzlich war.
    “Alles war in einem furchtbaren Durcheinander. Kleidungsstücke und Papiere waren überall im Raum verstreut”, fuhr er fort. “Der Bursche war so erschrocken, als er mich sah, dass er die Kerze umstieß und die Vorhänge in Brand gerieten. Dann sprang er aus dem Fenster und verletzte sich dabei. Aber ehe er das Bewusstsein verlor, sagte er mir, dass Warwick ihn geschickt hatte. Deshalb habe ich die ganze Zeit nach Warwick gesucht.”
    Isabellas Gedanken waren mit ihrer Tante beschäftigt.
    “Aber Tante Jane?”, fragte sie. “Ich bin nie davon ausgegangen, dass die Umstände ihres Todes in irgendeiner Weise verdächtig waren. Mr Churchward sagte mir, dass sie an dem Abend einen Hirnschlag erlitten hatte. Die Diener fanden sie. Sie war ganz allein.” Ihre Stimme wurde lauter. Ihr wurde mit einem Mal klar, dass sie sehr aufgewühlt war. Marcus bemerkte auch eine Spur von Misstrauen in ihrem Ton und nahm ihre Hände. Als er ihr antwortete, sprach er bewusst ruhig, und sie entspannte sich wieder etwas.
    “Es tut mir leid, Bella”, sagte er. “An jenem Abend besuchte ein Mann Lady Jane. Wie die Diener aussagten, gab er seinen Namen als ‘Warwick’ an. Er verbrachte einige Zeit mit deiner Tante in der Bibliothek. Niemand konnte jedoch genau angeben, wann er wieder gegangen war. Die Diener wurden durch mehrfaches eindringliches Klingeln alarmiert, und als sie zu Lady Jane kamen, war sie zusammengebrochen. Sie trugen sie in ihr Bett, und ich selbst rief den Arzt. Eine kurze Zeit später starb sie.”
    Isabella wurde von einem Schauder erfasst, weil sie daran dachte, wie einsam ihre Tante bei ihrem Ende gewesen war. “Ich verstehe das nicht. Willst du andeuten, dass dieser Warwick sie ermordet hat?”
    Marcus schüttelte leicht den Kopf. “Nein. Es gab keinerlei Anzeichen für einen Mord. Ich glaube vielmehr, dass das, worüber sie gesprochen haben, deine Tante so verstört hat, dass sie einen Anfall bekam und starb”, antwortete er. “In diesem Sinne ist Warwick für ihren Tod verantwortlich.”
    Isabellas Gesicht verdüsterte sich. “Gab es einen Streit? Haben die Diener laute Stimmen gehört?”
    “Nein, haben sie nicht.” Er stieß einen Seufzer aus, und seine Stimme klang traurig, als er fortfuhr: “Sie konnten den Mann nicht einmal genau beschreiben.”
    “Aber du glaubst, dass dieser Warwick den Schlüssel zu dem Brand und zu Lady Janes Tod in der Hand hält?”
    “Ja.”
    Isabella ließ die Hände in den Schoß fallen, als Marcus sie losgelassen hatte. Sie blickte aus dem Wagenfenster, ohne etwas bewusst wahrzunehmen.
    “Die arme Tante Jane”, sagte sie leise. “Sie tut mir so leid.”
    “Es ist eine böse Sache. Und deshalb muss ich zurück nach Salterton.”
    Isabella spürte plötzlich Kälte. Trotz aller Beteuerungen hatte Marcus doch einen ganz anderen Grund, um nach Salterton zu gehen. “Ich verstehe”, sagte sie mit trauriger Stimme.
    In Marcus’ Augen blitzte es amüsiert auf. “Nein, ich glaube, du verstehst nicht, Bella. Ich wollte sagen, dass ich schon längere Zeit eine Rückkehr nach Salterton geplant hatte, um dort Warwicks Spur aufzunehmen. Die Tatsache, dass du so überstürzt nach

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