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Unvergesslich wie deine Leidenschaft

Unvergesslich wie deine Leidenschaft

Titel: Unvergesslich wie deine Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Banks
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Beine hochlegen.“ Er redete mit ihr, als sei sie nicht ganz bei Trost. Aber das konnte sie auch nicht sein. Schließlich hatte sie sich in diesen Schlamassel begeben.
    „Ryan, wir müssen reden.“
    Anscheinend überraschte ihn ihr veränderter Ton, aber er setzte sich trotzdem zu ihr. „Okay, leg los.“
    „Ich will wissen, warum du nach Houston gekommen bist.“ Sie achtete sorgfältig darauf, neutral zu klingen.
    Die Frage war ihm anscheinend unangenehm. Er wich ihrem Blick aus.
    „Und wie hast du mich überhaupt gefunden?“
    „Ich habe einen Detektiv engagiert.“
    Kelly blieb der Mund offen stehen. „Warum? Damit du mir wieder vorwerfen kannst, dass ich eine Schlampe bin? Damit du mein Leben wieder auf den Kopf stellen kannst? Ryan, ich verstehe es einfach nicht. Du hasst mich doch. Ich weiß, was du von mir hältst. Als du mich vor die Tür gesetzt hast, hast du nicht den geringsten Zweifel daran gelassen. Warum um alles in der Welt solltest du also in der Vergangenheit wühlen wollen?“
    „Verdammt, Kelly! Du bist verschwunden, ohne ein Sterbenswörtchen zu irgendjemandem zu sagen. Du hast den Scheck nicht eingelöst. Ich dachte, dir wäre vielleicht was passiert – oder du wärst sogar tot.“
    „Wie schade, dass ich es nicht bin.“
    „Tu nicht so, als wäre alles meine Schuld.“ Sie hörte heraus, wie sehr Ryan sich beherrschen musste. „Du hast doch unsere Beziehung mit Füßen getreten. Du hast entschieden, dass ich nicht gut genug für dich bin. Ich habe nach dir gesucht, weil ich den Gedanken nicht ertragen konnte, dass es dir womöglich schlecht geht, egal was du getan hast oder wie sehr ich dich vergessen wollte.“
    Er wandte den Blick ab. Als er Kelly wieder anschaute, war seine Miene undurchdringlich. „Ich habe deine Fragen beantwortet. Jetzt will ich, dass du meine beantwortest.“
    Als unvermittelt die Wohnungstür aufging, sahen sie beide hoch, und zu Kellys Entsetzen stand Ryans Bruder Jarrod in der Diele. „He, Ryan, der Portier hat gesagt, du bist zurück …“ Er brach ab. „Oh … hallo, Kelly.“
    Ryan sah, dass Kelly erstarrte. Verdammt, sie glaubte bestimmt, er hätte das geplant. Und auch wenn sie alle drei tatsächlich ein paar Dinge klären mussten – jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Er stand auf und ging zu seinem Bruder hinüber.
    Ryan hatte Monate gebraucht, um über seine Wut und Eifersucht hinwegzukommen und zu seinem jüngeren Bruder wieder eine normale Beziehung aufzubauen. Früher hatte er nichts dabei gefunden, dass Jarrod kam und ging, wann er wollte. Er hatte einen Schlüssel, und Ryan hatte sich über seine Besuche gefreut.
    Aber das war, bevor Jarrod mit Kelly geschlafen hatte. Bevor die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben ihn betrogen hatten. Als er sich endlich dazu durchgerungen hatte, Jarrod zu verzeihen, hatte er überlegt, dass er vielleicht auch Kelly aufspüren und sich wenigstens anhören sollte, was ihre Gründe waren.
    Das Verhältnis zu seinem Bruder war nicht perfekt. Vielleicht würde es das nie wieder sein. Aber es hatte sich gebessert, und Jarrod kam wieder häufiger vorbei, obwohl er mehr auf der Hut war als früher.
    Jetzt hatte Ryan Kelly zurückgebracht, und sie würden sich alle drei einer unvermeidlichen Aussprache stellen müssen. Einerseits fürchtete er sich davor, andererseits wusste er, dass er nicht nach vorn sehen konnte, ehe nicht endgültig geklärt wurde, was vorgefallen war. Doch das würde passieren, wenn er den richtigen Zeitpunkt für gekommen hielt, nicht vorher. Er und Kelly hatten jede Menge miteinander zu klären, bevor sie das Thema Jarrod und ihre Untreue anpackten.
    „Mann, du kommst ungelegen“, begrüßte er seinen Bruder mit leiser Stimme.
    Jarrod warf über Ryans Schulter einen nervösen Blick auf Kelly. „Das sehe ich. Ich besuche dich ein andermal.“
    Als Ryan sich umdrehte, sah er, dass Kelly zitterte und die Hände zu Fäusten ballte. Sie war kreidebleich, ihr Blick gehetzt. „Was wolltest du denn?“, fragte er, weil Jarrod keine Anstalten machte, zu gehen.
    „Nichts Wichtiges. Ich wollte nur Hallo sagen und dir ausrichten, dass Mom uns für Samstagabend zum Essen eingeladen hat. Ich habe dich eine Weile nicht gesehen, weil du mit deiner Ferienanlage beschäftigt bist, und hatte gehofft, wir könnten uns wieder öfter treffen, wie früher.“
    Ryan seufzte. Er und Jarrod hatten sich immer gut verstanden. Bis zu dem Vorfall mit Kelly. Er hasste diese ganze Geschichte.

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