Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
Vom Netzwerk:
würde.«
    »Ausgezeichnet. Lady Kate wollte, dass ich Ihnen Bescheid sage, dass im Morgensalon besonders hässliches Nippes herumsteht, das darauf wartet, zerstört zu werden. Sie glaubt, dass diese Stücke ein sehr befriedigendes Geräusch im Kamin machen.«
    Schließlich lächelte Olivia doch. »Ich fürchte, Lady Kates Nippes wird die Augen eines weiteren Besuchers beleidigen müssen. Ich bin kein Mensch, der Gegenstände durch den Salon wirft.«
    Grace tätschelte ihr den Rücken. »Was haben Sie vor?«
    Olivia starrte kopfschüttelnd in die Schatten des Spätnachmittags hinaus. »Ist Jack wach?«
    »Ja. Und er ist sehr still. Ich glaube, er versucht, das alles zu begreifen.«
    Olivia hob abrupt den Kopf. Eine ganze Weile dachte sie über Graces Worte nach. Mit einem grimmigen Nicken straffte sie die Schultern, wie sie es bei den Highlandern gesehen hatte, bevor sie die Rue Royale auf dem Weg in den Krieg entlangmarschiert waren. »Nun, Grace, es wurde ja auch Zeit, dass er das tut.«
    Grace nickte. »Sein Kopf hat fürchterlich geschmerzt, also haben wir ihm Kräutertee gegeben. Finney meinte, Sie haben die Diplomatentasche.«
    Olivia rieb sich über die Augen. »Ja. Als ich Lady Kates Gäste gehört habe, war mir klar, dass wir keine Zeit mehr hatten. Ich musste sie Jack zeigen. Mir war nur nicht klar, dass ich sie auf diese Art einsetzen würde.« Sie zuckte mit den Schultern. »Es war die einzige Möglichkeit, die mir einfiel, um ihn davon abzuhalten zu gehen.«
    »Sind Sie sich sicher, dass es der richtige Zeitpunkt ist, um ihn mit dem Inhalt der Diplomatentasche zu konfrontieren?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er denkt, dass er bereits das Schlimmste über mich weiß. Ich glaube nicht, dass uns noch die Zeit bleibt, um abzuwarten, bis er seine eigenen Schlüsse gezogen hat.«
    »Was haben Sie vor?«
    Instinktiv sah Olivia zu Jacks Fenster hinauf. »Sie können ruhig noch mehr Kopfschmerzpulver für ihn anrühren. Es ist Zeit, dass der Earl of Gracechurch erfährt, was vor fünf Jahren tatsächlich geschehen ist.«
    Und die stille, treue Grace lächelte. »Ach, gut. Darf ich zuhören?«
    Olivia ging an ihr vorbei ins Haus. »Wenn Sie sich im Hintergrund halten. Im Gegensatz zu mir ist Jack ein Mensch, der Dinge durch die Gegend wirft.«
    Nachdem sie nun ihre Entscheidung getroffen hatte, hätte sie geglaubt, Erleichterung zu empfinden. Aber es schien, als hätte eine Entscheidung nicht die Macht, die Emotionen zu entschärfen, die so lange darauf gewartet hatten, freigelassen zu werden. Wie dickflüssiger Eiter stiegen sie in ihrer Brust, in ihrem Hals, in ihren Ohren nach oben. Sie brodelten in ihr, und Olivia war überrascht, dass so mächtige Empfindungen so lange in ihr verschlossen gewesen waren.
    Grace folgte ihr die Treppe hinauf, und Olivia glaubte, Bedienstete zu hören, die ihr eilig aus dem Weg gingen, als sie vorbeikam. Sie dachte nicht darüber nach, marschierte in Jacks Zimmer und stand Harper gegenüber.
    »Habe ich großen Schaden verursacht?«, fragte sie.
    »Ach, nein. Er ist stärker, als er aussieht.«
    »In dem Fall«, sagte Olivia und war überrascht, wie kontrolliert ihre Stimme klang, »braucht er Sie im Augenblick nicht. Sie könnten allerdings Mrs Harper Bescheid geben, dass sie Kräutertee vorbereitet – nur für den Fall.«
    »Das ist gut.« Harper warf ihr ein breites Grinsen zu und tätschelte auf seinem Weg hinaus ihren Arm. »Ein paar Schlucke vom heimischen Gebräu haben noch niemandem geschadet.«
    »Was ist eigentlich los, Livvie?«, fragte Jack, der in einem Sessel neben seinem Bett saß.
    Olivia hätte erwartet, ihm seinen Sturz und die Schmerzen ansehen zu können. Doch stattdessen wirkte er nur ungeduldig und wütend. Das machte es ihr leichter.
    »Woran hast du dich noch erinnert?«, fragte sie und hielt bewusst Abstand zu ihm. Sie faltete die Hände vor der Taille, um sie daran zu hindern, einem drängenden Impuls nachzugeben.
    »Meinst du nicht, dass ich derjenige bin, der Fragen stellen sollte?«, wollte Jack wissen.
    »Du kommst auch noch dran. Aber es ist besser, wenn wir zuerst erfahren, an was du dich erinnerst.«
    Jack schien darüber zwar nicht glücklich zu sein, doch er antwortete: »Meine Schwestern haben mich gewarnt«, sagte er und blickte an ihr vorbei in die Ferne. »Nun ja, alle außer Georgie – sie stand schon immer auf deiner Seite. Meine Mutter hat mich ermahnt, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.«
    Olivia errötete und versuchte, sich

Weitere Kostenlose Bücher