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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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zusammenzureißen und ruhig zu bleiben. Wie seltsam, dass diese alte Beleidigung sie noch immer traf. »Ich bin mir sicher, dass sie das getan hat. Aber so wenig sie von meinem Vater gehalten hat, so ist er doch der Bruder eines Barons und nicht der Schornsteinfeger.«
    Jack verzog das Gesicht. »Ein offensichtlicher Speichellecker.«
    »Das ist er. Wenn er das nicht gewesen wäre, hättest du mich niemals so schnell heiraten dürfen.«
    »War das alles so geplant?«
    Einen Moment lang stand Olivia einfach da, zu geschockt, um etwas zu sagen. Dann brach sie in Lachen aus. Sie lachte so laut, dass sie sich vornüberbeugen musste, um Luft zu bekommen. Als sie den schockierten Ausdruck auf Jacks Gesicht bemerkte, ließ sie sich in den anderen Sessel fallen und wischte sich über die Augen.
    »Oh Gott, Jack, nicht einmal, als du mich am meisten gehasst hast, hast du Zuflucht zu dieser uralten Geschichte genommen. Du warst es doch, der meine Nähe gesucht hat. Du bist mir in die Stadt gefolgt, obwohl ich dich abgewiesen habe. Du bist mir auf dem Markt hinterhergelaufen und hast darauf bestanden, meine Pakete zu tragen. Du hast mir geholfen, Blumen zu pflücken, und hast sogar eine Schürze umgebunden, um Maizie und mir dabei zu helfen, Plumpudding zu machen. Du hast mir mit deiner Aufmerksamkeit Angst gemacht.«
    »Ich bin mir sicher, dass du dich gern so daran erinnerst.« Er schüttelte den Kopf, seine Miene wirkte verkniffen. »Ich habe es mir anders überlegt. Ich will keine Antworten mehr von dir.«
    »Dann ist es vermutlich gut, dass Harper hier ist, um dich an der Flucht zu hindern. Denn dieses Mal hast du keine Wahl.«
    Wieder stand sie auf. Die Stärke ihrer Wut trieb sie voran. Er beobachtete sie, als hätte er Angst, sie könnte ihn schlagen. Er sollte auch Angst haben, dachte sie und ballte die Hände zu Fäusten, um nicht auszuholen.
    »Ich dachte wirklich, du hättest dich geändert«, überlegte sie laut und sah aus dem Fenster in Lady Kates hübsches kleines Gärtchen. »Du warst nie grausam, Jack, nur impulsiv. Und anfällig dafür, den falschen Leuten zu glauben.« Sie rieb sich die Brust, um den Schmerz, der in ihrem Innern tobte und nicht mehr aufzuhören schien, zu lindern. »In den letzten Wochen warst du anders. Noch immer der Jack, den ich geliebt habe, aber klüger, besonnener. Stärker. Ich habe angefangen zu hoffen, dass du zuerst alle Beweise abwägen würdest, ehe du eine Entscheidung triffst.«
    »Dann ist die Erinnerung falsch? Ich habe dich in dem Bauernhaus nicht mit deinem Cousin überrascht?«
    Der Schmerz lähmte sie. »Die Erinnerung ist vollkommen richtig. Du hast uns dort getroffen, wo deine Schwestern es gesagt haben. Und du hast mich beschuldigt, dich verraten zu haben. Das waren die letzten Worte, die du je mit mir gesprochen hast.«
    »Und dann?«
    Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Die Erinnerungen wirkten wie Säure. »Dein Vater hat die Scheidung für dich beantragt. Du konntest natürlich nicht da sein, als die Verhandlung stattfand. Deine Familie hatte dich längst auf die Westindischen Inseln gebracht, damit es keine Strafverfolgung wegen des Duells gab. Dein Vater hat dich allerdings exzellent vertreten. Als er mit mir und meinem Namen fertig war, hätte ich nicht einmal mehr eine Arbeit an der Straße in Covent Garden bekommen.«
    Dann hatte seine Familie Jamie gesehen. Danach hatte sie sich zum ersten Mal versteckt.
    »Ich habe darauf gewartet, dass du dich bei mir meldest«, sagte sie und wusste, dass sie verwirrt klang, »um zumindest deinen Ring zurückzufordern. Ich habe geglaubt, dass nicht einmal ein zorniger Mann zulassen würde, dass seine Frau ohne einen Penny in der Tasche auf die Straße geworfen werden würde.«
    Er schnaubte. »Natürlich habe ich mich darum gekümmert, dass du versorgt bist, Liv. Und du hattest eine gute Familie. Bei dir klingt es so, als wärst du in Schnee und Eis durch die Straßen geirrt.«
    Ihr Lächeln wirkte verzerrt. »Ach Jack, du hast eine falsche Vorstellung von meiner Familie. Sie waren wütender als der Marquess. Meinst du wirklich, sie hätten mich in ihrer Nähe leben lassen, damit ich sie immerzu an ihren Verlust erinnere? Eine Sünde hätten sie vermutlich verziehen. Doch die Gunst deiner Familie verspielt zu haben? Mein Name wurde vor der Gemeinde meines Vaters aus der Familienbibel geschnitten. Meinen Schwestern wurde erzählt, ich wäre tot. Ich durfte nicht einmal zu Tris’ Beerdigung gehen und ich … ich

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