Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
Vom Netzwerk:
Weg mehr, das zu tun. Sie konnte Gott nur dafür danken, dass sie ihm nicht alles erzählt hatte.
    »Also gut, Jack«, sagte sie und hörte die Verzweiflung in ihrer eigenen Stimme, »es ist deine Entscheidung. Aber ich werde nicht darauf warten, dass du mich ein weiteres Mal zerstörst. Sobald wir wissen, was du auf dem Schlachtfeld getan hast, wirst du mich nie wiedersehen. Das sollte dein Leben wieder in Ordnung bringen.«
    Er schnaubte ungeduldig. »Jetzt übertreib nicht, Liv. Wenn ich dich finden will, werde ich dich finden.«
    »Gervaise hat mich nicht gefunden. Drei Jahre lang. Nur so war ich in Sicherheit.«
    Er warf ihr einen skeptischen Blick zu. »Willst du damit sagen, dass er dich verfolgt hat?«
    »Ich will damit sagen, dass er nie aufgehört hat, mich zu jagen, damit ich seine Geliebte werde. Ich will damit sagen, dass Lady Kate diejenige war, die mich dieses Mal gerettet hat. Das will ich damit sagen.«
    Erneut schüttelte Jack den Kopf. »Er ist mein Cousin. Ich kenne ihn schon mein ganzes Leben lang.«
    Olivia seufzte. »Eigentlich glaube ich, dass du ihn nicht kennst. Aber« – sie zuckte mit den Schultern – »das geht mich nichts mehr an. Von jetzt an wird sich Harper um dich kümmern, Jack. Sag ihm Bescheid, wenn du noch mehr Kopfschmerzmittel brauchst.«
    Sie drehte sich um und fühlte sich, als würde sie durch Wasser waten, als sie zur Tür ging.
    Plötzlich erklang hinter ihr Jacks Stimme. »Du warst schwanger.«
    Sie erstarrte. Sie hatte gedacht, sie könnte sich nicht mehr schlechter fühlen. Sie schloss die Augen und wünschte sich, dass er ihre Qualen nicht bemerkte. »Das war ich.«
    »Du wirst sagen, dass das Baby von mir ist.«
    Sie schlug die Augen auf und starrte auf die gelbe Wand auf der anderen Seite des Flures. »War, Jack. Er war dein Sohn. Doch du musst es nicht mehr glauben. Es ist egal.«
    Sie wollte weitergehen.
    »Livvie, warte!«
    Dieses Mal blieb sie nicht stehen.
    Lady Kate wartete unten in der Eingangshalle auf sie. »Sie haben ihm nicht von der Diplomatentasche erzählt.«
    Olivia hatte keine Zeit für Diskussionen. Sie musste verschwinden, ehe sie sich selbst Schande brachte. »Finney kann ihm davon erzählen, wenn er will. Ich glaube, ich bin fertig.«
    Sie konnte das Mitgefühl in den hübschen grünen Augen der Duchess kaum ertragen.
    »Es waren viele Informationen auf einmal«, sagte Lady Kate.
    »Davon bin ich überzeugt. Ich bin einfach nur müde. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mich in den Garten setze?«
    »Natürlich nicht. Einiges von meinem hässlichen Nippes hat übrigens seinen Weg auf eine der Steinbänke gefunden.«
    Olivia brachte ein Lächeln zustande. »Danke.« Sie wusste, dass sie keinen Zierrat zertrümmern würde. Plötzlich hatte sie keine Kraft mehr. »Ach, und, Lady Kate«, sagte sie und blieb in der Tür zur Bibliothek stehen. »Ich denke, wir sollten so bald wie möglich Kit Braxton hierherbestellen. Jack wird sich bestimmt bald erinnern. Er kann uns vielleicht helfen, das Rätsel zu lösen. Sobald ich sicher bin, dass Sie alle in Sicherheit sind, werde ich fortgehen.« Olivia drehte sich um, konnte jedoch den Ausdruck in Lady Kates Augen im düsteren Flur nicht erkennen. »Ich weiß, dass es melodramatisch klingt, aber Sie haben mir das Leben gerettet. Jetzt ist es an der Zeit, einen Teil zurückzuzahlen.«
    »Sind Sie sich sicher?«
    Olivia rang die vertraute Verzweiflung nieder. »Das bin ich.«
    Es schien, dass es wieder einmal so weit war, von vorn zu beginnen.

Kapitel 20
    Er musste hier raus. Er musste Braxton finden, ein Gespräch in Whitehall führen, mit seiner Familie sprechen. Er musste Gervaise suchen und endlich herausfinden, was die Wahrheit war. Olivia hatte so verzweifelt traurig ausgesehen, und er wusste, dass das nicht richtig war. Sie hatte so überzeugt geklungen, doch das konnte auch nicht richtig sein.
    Nicht Gervaise.
    Er rieb sich die schmerzenden Augen. Er fühlte sich, als wäre die Welt aus ihrer Bahn geraten und würde ins Nichts wirbeln, als würde sein Herz explodieren und sein Kopf zerbersten.
    Es konnte nicht wahr sein. Nicht Gervaise. Nicht der lächelnde, lustige, harmlose Gervaise.
    Aber Livvie auch nicht.
    Sie war bei ihm geblieben, bis die Erinnerungen zurückgekommen waren – zuerst zusammenhangslos und oft unbedeutend. Er und Liv, die an Erntedank miteinander getanzt hatten. Ihr Haar war ihr über den Rücken gefallen, und ihre Augen hatten geleuchtet, als er sie durch die Scheune

Weitere Kostenlose Bücher