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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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ich nicht«, erwiderte er und beugte sich zu ihr. »Wie soll ich mit dir schlafen, wenn ich wie ein Stall rieche, der seit Ewigkeiten nicht ausgemistet wurde?«
    Früher hatte sie das nicht gestört. Sie hätte beinahe den Fehler begangen, ihn daran zu erinnern.
    »Tja, mach dir keine Gedanken darüber«, sagte sie stattdessen, »du bist kaum in der Lage zu küssen.«
    Er ergriff wieder ihre Hand. »Dann küss du mich.«
    Sie erschauerte. Seine Berührung schien ihre Haut zu versengen. »Morgen«, sagte sie und löste sich aus seinem Griff, »nachdem du gebadet hast.«
    Er wollte etwas erwidern, als das Geräusch von Lachen und Schreien von der Straße zu ihnen heraufdrang. Stirnrunzelnd wandte er sich dem Geräusch zu. »Ist meine Kopfverletzung doch schlimmer als angenommen, oder höre ich da draußen Französisch?«
    Olivias Beine versagten ihr fast den Dienst. Oh Gott. Konnte er nicht mal fünf Minuten keinen Wirbel veranstalten? Sie hatte keine Ahnung, was sie darauf antworten sollte. Wie viel sie ihm verraten sollte.
    »Ich beherberge Emigranten«, hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich.
    Lady Kate rauschte ins Zimmer. Sie trug noch immer ihren roten Morgenrock, an dem die Federn wehten. »Guten Tag, Jack«, begrüßte sie ihn. »Ich habe gehört, dass Sie endlich aufgewacht sind.«
    »Kate!«, rief er und grinste wie ein Schuljunge. »Sagen Sie nicht, dass ich in Ihrer Jagdhütte bin. Ich werde es nicht glauben.«
    Sie warf einen Blick auf die geschmacklosen rosafarbenen Wände und schauderte. »Das sage ich nicht. Können Sie sich an irgendetwas erinnern?«
    »Ich erinnere mich an Gewehre«, sagte er und zog die Stirn in Falten, als wäre das eine Überraschung. Er grinste Lady Kate an. »Grundgütiger. Murther hat mich nicht mit einer Wachtel verwechselt, oder?«
    »Vielleicht mit einem Bock.« Sie schmunzelte. »Nicht mit einer Wachtel. Aber nein.«
    »Gut. Das hätte seinem Herzen auch nicht gutgetan.«
    Olivia bemerkte ein seltsames Zucken auf Lady Kates Gesicht, das allerdings wieder verschwand, ehe sie genauer darüber nachdenken konnte.
    »Ich wollte niemanden aufwecken«, sagte Jack. »Ich dachte nur, ich hätte Livvie gehört.«
    »Und jetzt legst du dich wieder schlafen«, sagte Olivia.
    »Was für Emigranten?«, fragte er plötzlich, als wäre es ihm gerade erst aufgefallen. »Und wie viele? Es klingt, als wären wir in einer Stadt, die voll von ihnen ist.«
    Lady Kate zögerte ein bisschen zu lange.
    Olivia seufzte. »Das sind wir auch«, entgegnete sie. Sie wusste nicht, wie sie weiter lügen sollte. Selbst Lady Kate starrte sie an. »Wir sind in Brüssel, Jack.«
    Jack riss die Augen auf. »Brüssel? Was, zum Teufel, machen wir hier?«
    »Wir sind zu Besuch. Lady Kate war so freundlich, uns aufzunehmen.«
    Jack runzelte die Stirn, als würde er versuchen, ein unlösbares Problem zu entschlüsseln. »Ich erinnere mich nicht daran, jemals in Brüssel gewesen zu sein.«
    »Es wird dir schon wieder einfallen«, erwiderte Olivia. »Und jetzt schlaf weiter. Du brauchst deinen Schlaf.«
    Er warf ihr erneut ein verschmitztes Lächeln zu. »Ich könnte dir genau sagen, was ich brauche, wenn die Duchess nicht hier wäre. Nichts für ungut, Kate.«
    »Schon gut, Jack.«
    Olivia funkelte ihn an. »Ich habe es dir schon gesagt«, erklärte sie. »Nein.«
    Es gelang ihm, wieder ihre Hand zu ergreifen, ehe sie sie wegziehen konnte. »Gib mir als Anzahlung schon mal einen Kuss. Du bist sehr knauserig.«
    Bei seiner Berührung zuckte Olivia zusammen. Sie blickte nach unten. »Und du bist ganz heiß, Jack«, sagte sie und hoffte, ihn abzulenken.
    Er schenkte ihr einen halbherzigen lüsternen Blick. »Nur deinetwegen.«
    Sie legte den Handrücken an seine Stirn und seine Schläfen.
    Mit der Sicherheit einer Mutter stellte sie fest, dass ihr kleines Ablenkungsmanöver ein echtes Problem ans Licht gebracht hatte. »Du hast Fieber.«
    Sein Blick verfinsterte sich. »Das werde ich nicht als Entschuldigung akzeptieren.«
    Sie redete sich ein, dass sie es nur tat, um ihn zum Schweigen zu bringen. Doch als sie sich vorbeugte, um ihn zu küssen, musste sie sich zusammenreißen, um nicht ihre Hände in seinem zerzausten Haar zu vergraben und ihn festzuhalten. Die Bartstoppeln auf seinem Kinn kitzelten an ihrer Wange. Seine Lippen passten perfekt auf die ihren. Sein Duft umhüllte sie. Und ihr Körper erinnerte sich.
    Sie konnte kaum dem Drang widerstehen, sich ihm hinzugeben. Abrupt zog sie sich zurück. »Also,

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