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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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gequält ihre Stimme klang.
    Sie war so weit, dass er fühlen konnte, wie erhitzt ihre Haut war. Er konnte nicht anders. Er musste sie anfassen. Mit einer Hand umschloss er eine ihrer Brüste, eine volle, üppige Brust, die er vor langer Zeit einen ganzen Tag lang erkundet hatte. Liebkosend, saugend, kitzelnd. Lachend, als sie ihm widersprochen hatte, als er ihr Muttermal das X genannt hatte, das den perfekten Punkt markierte.
    Sie war so heiß, so weich, so reif. Sie war alles, was ein Mann sich wünschen konnte.
    Warum hatte er mehr gewollt?
    Es genügte beinahe, um ihn zu Grunde zu richten. Wenn sie ihn nicht noch immer gehalten hätte, hätte er vielleicht gezögert. Und wenn er nicht die verstörende Vermutung gehabt hätte, dass er nicht der Einzige war, der vergessen hatte, wie sich das hier anfühlte.
    »Ich brauche einen Kuss, Liv«, stieß er hervor. Er wollte sie in seine Arme schließen. Er wollte sie fragen, ob sie ihn in sich aufnehmen wollte, ob sie sein Trost sein wollte. Sein Ruheplatz. Sein Friede. »Ich brauche dich.«
    Sie hob den Kopf und wirkte verwirrt, als wäre sie aus einem Traum erwacht, an den sie sich nicht erinnern konnte. »Ich liebe es …«, flüsterte sie, als würden die Worte aus ihr herausgezerrt, »… wenn du …«
    Sie musste den Satz nicht beenden. Jack wusste es. Es war wie ein Mal in sein Herz gebrannt. Er konnte es wieder hören – genau wie im letzten Frühling, als sie es ihm ins Ohr geflüstert hatte. Im letzten Frühling? Er war sich nicht mehr sicher. Doch er war sich sicher, was sie gesagt hatte. Welches Geschenk sie ihm gemacht hatte.
    Bevor sie den Satz zu Ende bringen konnte, streckte er die Arme aus, nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände und zog sie an sich. Und dann – ohne zu verstehen, warum, und ohne es selbst zu hören, bis sie erstarrte – flüsterte er an ihrem Mund: »Wie konnte ich Mimi mehr lieben als dich?«
    Olivia zuckte so heftig zurück, dass das Wasser auf den Boden spritzte.
    »Was?«, fragte sie. Ihre Stimme war tödlich ruhig.
    Entsetzt starrte Jack sie an.
    Er hatte nicht mehr die Gelegenheit, ihr zu antworten. Plötzlich erklang von unten lautes Poltern, das Schlagen von Türen. Und dann das Rufen von Sergeant Harper.
    »Feuer! Feuer! Alle aus dem Haus!«
    Olivia sprang so schnell auf, dass sie über einen Stuhl stolperte. Jack versuchte mühsam, aus der Wanne zu klettern. Sie riss die Tür auf, und Jack nahm den Geruch von Rauch wahr. Er konnte den Aufruhr hören, die eiligen Schritte, die erhobenen Stimmen, das Krachen, als etwas zu Boden fiel. Und neben all dem Lärm bemerkte er etwas viel Bedrohlicheres: das Knistern von Flammen.
    Das Haus brannte.

Kapitel 15
    Als Olivia die Tür aufgemacht hatte, kräuselte sich bereits Rauch über den Treppenabsatz im Hauptflur.
    »Harper!«, schrie sie. »Können wir über die hintere Treppe?«
    »Wenn Sie sich beeilen!«
    »Sind alle anderen draußen?«
    »Wir arbeiten daran. Kommen Sie, mein Mädchen!«
    Sie schlug die Tür zu und wirbelte herum, um Jack zu erblicken, der mit seiner Hose kämpfte. Schnell schnappte sie sich sein Hemd und rannte zu ihm, um ihm zu helfen.
    »Livvie …«
    Sie drückte das Hemd gegen seine nasse Brust. »Wenn du dich jetzt entschuldigen willst, Jack Wyndham, schwöre ich bei Gott, dass ich dich direkt in die Flammen laufen lasse.«
    Sie konnte nicht begreifen, was gerade passiert war. Oder was Jack gesagt hatte. Sie hätte es ahnen müssen. Was sie getan hatte. Die Bekümmerung darüber schnürte ihr die Kehle zu und lag ihr schwer im Magen. Eigentlich wollte sie sich hinsetzen und auf die Flammen warten. Eigentlich wollte sie Jack niederschlagen und liegen lassen.
    »Ich habe Krawattenstoff«, sagte sie knapp und reichte ihn Jack. »Binde ihn dir um die Füße. Du hast keine Schuhe an.«
    »Mach dir darüber keine Sorgen«, erwiderte er, knöpfte seine Hose zu und schlüpfte in sein Hemd. »Befeuchte ein paar Handtücher, die wir uns vor Nase und Mund halten können. Hast du gesehen, aus welcher Richtung der Rauch gekommen ist?«
    Ihr Lachen klang panisch. »Von überall her.«
    Er nickte, als wäre es eine Situation, in der er jeden Tag steckte. »Vergiss nicht, dich zu bücken. Rauch steigt nach oben.« Und bevor sie ihn abschütteln konnte, ergriff er ihre Hand. »Es ist Zeit zu gehen, Liv.«
    Sie beugten sich über die Wanne und machten die Handtücher nass. Ihr fiel auf, dass er Schmerzen hatte. Sie hoffte, dass sie ihn die Treppe hinunterbringen

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