Unverhofft verliebt
über den Oberschenkel.
Claire rümpfte die Nase. „Das war nicht ganz die Wahrheit.“
„Ach.“
„ Mhh“, seufzend nahm sie einen weiteren kleinen Schluck. „Ich habe in der Bar jemanden kennengelernt. Wir hatten Sex. Und jetzt bin ich schwanger.“
Als sie den Blick wieder hob, bemerkte sie, dass Liv sie aus einer Mischung aus Entsetzen und Faszination ansah. „Willst du mir sagen, dass du mit einem fremden Mann ungeschützten Sex hattest? Claire!“
Müde schloss sie die Augen. „Denkst du ehrlich, dass ich so dämlich wäre? Das Kondom muss gerissen sein.“
„Scheiße, Claire“, zerknirscht drückte Liv ihr Knie. „Es tut mir leid. Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Du weißt schon ... du wolltest ein Baby haben ... deshalb dachte ich ... na ja ...“
Claire holte zitternd Luft und blickte ihrer besten Freundin ins Gesicht. „ Liv ... was soll ich tun? Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.“
„Ach, Schatz“, mitleidig verzog sich ihr Gesicht. „Du wolltest doch ein Baby bekommen, oder nicht?“
„Doch“, brachte sie hervor und brach prompt in Tränen aus. „Aber nicht so! Ich habe mir selbst etwas vorgemacht ...“
„Claire“, Liv rutschte neben sie und legte ihre Arme um sie. „Jetzt mach dich nicht so fertig. Das renkt sich alles wieder ein.“
„Wie denn?“ Ihre Schultern bebten, während sie lautlos weinte. „Natürlich will ich ein Baby haben, aber ich will es nicht allein bekommen. Und ich wollte nicht durch einen One-Night-Stand schwanger werden!“
Sie vergrub ihr Gesicht an Livs Schulter und war ihr ehrlich dankbar für das beruhigende Streicheln ihres Rückens, während sie sich die Augen aus dem Kopf weinte.
„Du bist doch nicht allein“, murmelte Liv tröstlich. „Wir sind alle für dich da, Claire.“
„Das meinte ich nicht.“
„Ich weiß.“
Wenigstens ihr konnte sie sagen, wie verzweifelt sie sich momentan fühlte. Auch wenn sie ihr wiederholt gesagt hatte, dass sie keinen Mann brauchte, um ein Baby zu bekommen, hatte sie gerade eine Mordsangst und fühlte sich schrecklich allein. Sie wollte dieses Baby haben und war gleichzeitig niedergeschmettert über die Art, wie es gezeugt worden war. Es würde keinen Vater haben ... daran hatte sie bisher keinen Gedanken verschwendet und konnte jetzt nicht aufhören, darüber nachzudenken. Was sollte sie ihrem Kind einmal sagen? Dass sie von seinem Vater nichts wusste als nur den Vornamen und seine Vorliebe für Sex unter der Dusche?
Oh Gott, sie kam sich so billig vor. Was würden ihre Freunde denken? Und was würde ihre Mom sagen?
Liv drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Bitte hör auf zu weinen.“
„Ich kann nicht“, schluchzte sie. „Von einem One-Night-Stand schwanger zu werden ist erbärmlich.“
Mit einem K opfschütteln bemerkte Liv ruhig: „Du bist weit davon entfernt, erbärmlich zu sein.“
„So wollte ich kein Kind bekommen, Liv. Ich weiß, ich habe mich ganz lässig gegeben und behauptet, keinen Mann zu brauchen, aber das stimmt nicht. Ich möchte mein Kind nicht allein aufziehen.“
„Dann ändere etwas daran und tri ff dich mit dem Mann. Du wirst es ihm sowieso sagen müssen.“
„ Liv“, sie löste sich von ihr und fuhr sich über ihr verheultes Gesicht. „Ich kenne ihn nicht.“
Liv lächelte aufmunternd. „Das kannst du doch ändern.“
„Kann ich nicht“, ihr Kinn zitterte unaufhörlich. „Ich kenne nur seinen Vornamen und weiß nicht einmal, wo er wohnt! Wir sind in sein Hotelzimmer gegangen“, sie schluchzte auf.
Pragmatisch wie Liv nun einmal war, zuckte sie mit der Schulter. „Hotels haben Gästelisten. Sie werden dir seinen Namen sagen können.“
„Oh Gott, Liv“, sie schniefte und merkte, wie ihr wieder übel wurde. „Was soll ich denn sagen? Dass ich einen Gast suche, mit dem ich vor zwei Monaten dort Sex hatte? Dass sie mir seinen Namen sagen müssen, damit ich weiß, wie der Vater meines Kindes heißt?“
„Wenn du möchtest, rufe ich dort an“, Liv lächelte weich und fuhr ihr über die tränennasse Wange.
Claire atmete zittrig ein. „Was soll ich bloß meiner Mom sagen? Sie wird am Boden zerstört sein ...“
„Unsinn“, widersprach Liv. „Du bist nicht die erste und ganz sicher nicht die letzte Frau, die ungeplant schwanger wird, weil sie zwanglosen Sex hatte. Jetzt mach dir bitte keine Sorgen.“
„Und wie soll das gehen?“ Claire fasste sich an die Stirn und biss auf die Innenseite ihrer Wange.
Liv drückte sie
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