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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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Sie hatte kaum Gelegenheit, sich in dem heimelig wirkenden Zimmer mit den beeindruckenden Diplomen an den Wänden umzusehen, als schon wieder die Tür geöffnet wurde.
    „Guten Tag, Miss Harris“, erklang eine tiefe Stimme, die Claire zusammenzucken ließ. „Ich bin Dr. Montgomery.“
    Ungläubig drehte Claire den Kopf nach hinten und erhaschte einen Blick auf einen großen Mann in einem weißen Kittel und mit einem dunkelbraunen Haarschopf, der sich über ein paar Papiere in seinen Händen beugte. Sie merkte, wie ihre Kinnlade nach unten klappte, ihr Gehirn wie leergefegt war und eine beängstigende Kurzatmigkeit sie ergriff.
    Er raschelte mit den Papieren und blickte auf. Sobald sein Blick auf ihr Gesicht fiel, änderte sich seine freundliche Miene und machte absoluter Ungläubigkeit Platz.
    Seine hellbraunen Augen drückten pure Fassungslosigkeit aus. Claire konnte es ihm sehr gut nachempfinden.
    „Claire?“
    Anstatt zu antworten , starrte sie ihn entsetzt an und verfolgte, wie das Verständnis in seinen Augen aufleuchtete und sich sein attraktives Gesicht verfinsterte. Ruckartig schaute er auf die Papiere in seinen Händen. „Scheiße.“
     
     
     
     
    5. Kapitel
     
     
    Grant Montgomery schaute fassungslos auf die bleichgesichtige Frau in seinem Sprechzimmer und besaß die Geistesgegenwart, die Tür hinter sich ins Schloss zu werfen, bevor seine Sprechstundenhilfe Cathy auf die Idee kommen könnte, ihm zu folgen. Leider hatte Cathy die Angewohnheit, wie ein verliebtes Hündchen hinter ihm her zu laufen.
    Die Gedanken an Cathys Vernarrtheit lenkten ihn jedoch nicht eine Sekunde von der rothaarigen Frau ab, die ihn genauso entsetzt anstarrte, wie er sie. Obwohl sie weder das enge Kleid mit dem spektakulären Ausschnitt noch den dunkelroten Lippenstift trug, an den er sich so gut erinnern konnte, erkannte er sie augenblicklich wieder. Natürlich war ihm sofort ihr rotes Haar ins Auge gestochen, das ein Mann nicht so einfach vergessen konnte, wenn es auf seinem Kopfkissen ausgebreitet gelegen hatte, während die Frau sich nackt und stöhnend unter ihm wand, aber noch mehr als ihr Haar war es ihr Gesicht gewesen, das ihn sofort an ihren One-Night-Stand hatte erinnern lassen.
    Eine Frau mit solch einem Gesicht vergaß man nicht schnell. Grant wusste, wovon er sprach, immerhin war es dieses Gesicht gewesen, das er so anziehend gefunden hatte, dass er an jenem Abend seine Pläne über den Haufen geworfen und sie mit in sein Hotelzimmer genommen hatte. Das herzförmige Gesicht mit dem makellosen Teint, den elegant geschwungenen Augenbrauen, einer feingliedrigen Nase, dunkelblauen Augen und dem weichsten Mund, den er je gesehen hatte, war so anziehend gewesen, dass er es kaum geschafft hatte, sie nicht ständig anzustarren. Erst später war ihm aufgefallen, dass nicht nur ihr Gesicht verdammt schön gewesen war, sondern dass auch ihr Körper allzu verlockend zu sein schien. Grant erinnerte sich an pure Weichheit – einen weichen Mund, weiche Haut und weiche Kurven –, die sich unter seinen Händen zu gut angefühlt hatten.
    Eigentlich hatte er nicht die Absicht gehabt, seinen Start in New York mit einem One-Night-Stand zu beginnen. Er war kein Freund von billigen Affären in fremden Hotelbetten, doch an jenem Abend hatte er sich verdammt einsam gefühlt und das eindeutige Angebot einer verführerischen Frau ohne Skrupel angenommen. Anstatt den Abend allein zu verbringen und über sich selbst nachdenken zu müssen, hatte er lieber mit einer Fremden geschlafen.
    Da er fünf Jahre eine feste und ernsthafte Beziehung mit einer intelligenten , attraktiven Frau geführt hatte, ohne dass er jemals auf den Gedanken gekommen wäre, sich auf Frauen einzulassen, die in Bars herumlungerten und Männer abschleppen wollten, war ihm selbst nicht ganz klar gewesen, weshalb er eine wildfremde Frau mit auf sein Hotelzimmer genommen hatte. Natürlich war die Frau, die sich ihm in jener Bar als Claire vorgestellt und mit der er hemmungslosen Sex gehabt hatte, eine phantastisch aussehende Frau gewesen, die ihn von Anfang an fasziniert hatte, doch One-Night-Stands waren nicht sein Stil. Er bevorzugte einen völlig anderen Typ von Frau. Eigentlich konnte er mit Frauen, die sich fremden Männern an den Hals warfen und scheinbar nichts anbrennen ließen, nur wenig anfangen. Nichtsdestotrotz hatte er jene Nacht nicht bereut. Bis jetzt.
    Wenn er darüber nachdachte, merkte er, dass es Zeiten gab, in denen er Anna vermisste. Sie war

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