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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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gegenüber dieser Situation zu verbergen, verfinsterte sich dennoch seine Miene. „Wir haben ein paar Monate, bevor das Baby geboren wird. In dieser Zeit sollten wir uns kennenlernen, damit wir in Zukunft wenigstens vernünftig miteinander umgehen können.“
    Intensiv musterte sie ihn und ließ sich einige Zeit , um ihm zu antworten. „Wie soll das ablaufen?“
    „Ich weiß nicht“, erwiderte er knapp.
    „Schlägst du etwa Dates vor?“
    „Gott, nein“, inbrünstig schüttelte er den Kopf und wurde mit einem eisigen Blick aus ihren dunkelblauen Augen belohnt. Angesichts ihrer beleidigten Reaktion stieß er ein tiefes Stöhnen aus. „Claire, jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt!“
    „Schon okay! Glaub mir, an Dates mit dir bin ich auch nicht interessiert“, erwiderte sie mit scharfer Stimme und erklärte kategorisch: „Von mir aus kannst du mit mir Babymöbel einkaufen gehen und mich zum Schwangerschaftskurs begleiten.“
    „Gut.“
    „Gut!“
    Er war kein Idiot und wusste, dass sie wütend auf ihn war. Verdammt! Was erwartete sie denn von ihm? Auch wenn sie ein Kind von ihm bekam, hieß das noch lange nicht, dass er mit ihr zusammen sein oder ihr einen Antrag machen musste. Um nicht länger dieser angespannten Atmosphäre ausgeliefert zu sein, erhob er sich.
    „Ich fahre in die Praxis und komme gleich wieder.“
    „Pass auf, dass meine Katze nicht wegläuft, wenn du die Wohnung verlässt.“ Mit einem abweisenden Gesichtsausdruck rollte sie sich zusammen und drehte ihm den Rücken zu.
     
     
     
     
    6. Kapitel
     
    Mai
     
     
    Claire hatte verdammt gute Laune und lächelte vor sich hin, während sie an ihrem Schreibtisch saß, an einer Skizze arbeitete und beim Anblick des schmackhaften Sandwiches neben ihr keinen Würgereiz verspürte.
    Das Leben konnte schön sein, wenn man endlich wieder an Essen denken konnte, ohne gleich alles von sich zu geben. Das Nichtstun der letzten Zeit hatte endlich ein Ende gefunden, was sie mit Erleichterung zur Kenntnis nahm. Die Auszeit, zu der sie gezwungen gewesen war, weil sie ständig über der Toilette gehangen oder auf dem Sofa flachgelegen hatte, war extrem nervig gewesen. Die meisten Arbeitnehmer träumten von freien Tagen, an denen man faulenzen und stundenlang Shoppingsendungen im Fernsehen schauen konnte, doch Claire hatte nach drei Wochen die Faxen dicke gehabt und sich zurück ins Büro gesehnt. Abgesehen davon hatte sie sich große Sorgen gemacht, dass etwas nicht mit dem Baby stimmte, weil sie sich rund um die Uhr grauenvoll gefühlt hatte. Ein paar Infusionen und magenschonende Gerichte, die plötzlich drinnen geblieben waren, später hatte die Welt schon wieder anders ausgesehen. Mit der Morgenübelkeit hatte sie viel besser umgehen können als mit dem ständigen Erbrechen, das einfach nicht hatte aufhören wollen.
    Sobald das Erbrechen aufgehört hatte, war sie wieder zur Arbeit gegangen, auch wenn ihr noch zwei Wochen lang morgens übel gewesen war. Natürlich war das Arbeiten nicht besonders angenehm gewesen, wenn man immer wieder merkte, dass der Kreislauf absackte oder wenn einem bei morgendlichen Meetings im Büro schlecht wurde, doch Claire hatte die Zähne zusammengebissen und war fleißig zur Arbeit erschienen, immerhin hatte sie kurz vor ihrer Schwangerschaft einen der größten Aufträge der letzten Jahre bekommen, den sie um keinen Preis abgeben wollte. Ihre Kollegen warteten nur darauf, sich auf diese Möglichkeit zu stürzen und ihr den Auftrag unter der Nase wegzuschnappen, daher nahm Claire ein bisschen Übelkeit in Kauf.
    Heute war der erste Tag, an dem sie ohne Übelkeit und Schwindelgefühl wach geworden war , weshalb sie bester Laune war und ihre Mittagspause genoss, indem sie ihre Bürotür geschlossen, die Fenster geöffnet und sich ein Sandwich gekauft hatte, das sie genussvoll verspeiste. Gleichzeitig feilte sie an ihrer Skizze herum und schaute gutgelaunt auf das Paket, das gerade geliefert worden war. Zuhause müsste sie es lediglich in pinkes Geschenkpapier wickeln und hätte dann das perfekte Geschenk für Livs Geburtstagsfeier, die heute Abend stattfand.
    Ihre gute Laune hatte nicht nur mit ihrer blendenden Verfassung, mit dem schönen Wetter, ihrem großartigen Job oder mit Livs heutigem Geburtstag zu tun, sondern mit der Tatsache, dass sie zuzunehmen schien. Nachdem sie in ihren ersten Schwangerschaftswochen rapide abgenommen hatte, merkte sie nun im dritten Monat, dass ihre Röcke langsam spannten und dass ihre

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