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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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anziehend fand, leider benahm er sich wie ein unterkühltes Arschloch, was Claire wiederum wenig anziehend fand.
    Seufzend öffnete sie die Wohnungstür. „Hallo. Komm rein.“
    Anstatt einer Begrüßung zog er lediglich seine Augenbrauen in die Höhe und musterte ihren geblümten Morgenmantel. „Bist du noch nicht fertig?“
    Prompt presste Claire ihre Lippen aufeinander und umklammerte den Morgenmantel unter ihrem Kinn. Sie hatte nicht erwartet, dass er ihr seine Aufmerksamkeit schenken oder ihr sagen würde, wie hübsch sie aussah, aber das völlige Fehlen jeglichen Interesses verletzte sie ein klein wenig. Nach wochenlanger Übelkeit und Leichenblässe sah sie endlich wieder aus wie sie selbst, hatte ihre Haare in lockere Wellen gelegt und zartes Make-up aufgelegt, das ihr Gesicht erstrahlen ließ, doch alles, was ihm einfiel, war ein ungeduldiger Spruch.
    Sie maß seinen grauen Anzug und das schwarze Hemd, das er am Kragen geöffnet trug. Angesichts des kräftigen, gebräunten Halses erinnerte sie sich schlagartig an die Nacht vor drei Monaten. Schnell schob sie diese Erinnerung in den tiefsten Winkel ihres Gehirns.
    Ihr Ton triefte vor Spott. „Dir auch einen schönen Abend.“
    Er schloss die Tür und runzelte gleichzeitig die Stirn. „Hattest du nicht acht Uhr gesagt?“
    „Mach es dir bequem“, Claire lächelte knapp. „Ich muss mich noch anziehen.“
    Sein Seufzen ignorierte sie und lief mit nackten Füßen über den Flur zurück ins Badezimmer. Dort beseitigte sie das Malheur mit der Wimperntusche und trug dezenten Lipgloss auf, bevor sie in ihrem Schlafzimmer verschwand und den Mann in ihrem Flur, der sich die Photographien an ihren Wänden ansah, keines Blickes würdigte.
    Da sie wusste, dass Mia keine fremden Männer in der Wohnung mochte, lehnte sie ihre Tür nur an, damit die Katze jederzeit zu ihr ins Schlafzimmer schleichen konnte, bevor sie aus ihrem Morgenmantel schlüpfte und den Kleiderschrank öffnete. Eigentlich hatte sie ein graues Spitzenkleid anziehen wollen, da Grant jedoch einen grauen Anzug trug, verwarf sie sofort ihre Idee, schließlich hatte sie keine Lust, mit ihm im Partnerlook auf Livs Party aufzukreuzen.
    Gerade als sie ein hochgeschlossenes Etuikleid in einem gedeckten Türkis aus ihrem Schrank zog, erklang Grants gedämpfte Stimme durch die Tür.
    „Mag deine Freundin Weißwein?“
    Verwirrt runzelte Claire die Stirn und schlüpfte in das Kleid. Frustriert merkte sie, dass sie den Stoff nicht über ihre Brust ziehen konnte.
    „Claire?“
    „Mist“, fluchte sie und schob den Stoff wieder über ihren Kopf.
    „Ist alles okay?“
    „Ich passe in mein Kleid nicht hinein“, seufzte sie und warf das wunderschöne Stück auf das Bett.
    „Dann zieh ein anderes an“, schlug er ungeduldig vor.
    „Was denkst du, was ich vorhabe!“ Böse starrte sie auf ihre weiße Mansardentür, hinter der sich Grant befand, und griff nach einem ärmellosen Kleid, das sie so gerne trug, weil die altrosa Farbe ihrem Teint schmeichelte und das Kleid obenrum ziemlich locker fiel. Glücklicherweise saß es im Bereich ihrer Oberweite wie angegossen, doch der unnachgiebige Stoff wollte nicht über ihre Hüften rutschen.
    „Claire?“
    „Ja, doch!“
    „Brauchst du Hilfe?“
    Täuschte sie sich, oder machte er sich über sie lustig? Mit einem genervten Schrei befreite sie sich aus dem Ungetüm und ließ es einfach zu Boden fallen. „Ich brauche eine neue Garderobe!“
    „Du bist erst im dritten Monat“, erwiderte er tonlos.
    „Danke, das weiß ich auch“, fuhr sie ihn an und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Sag das mal meinen Brüsten!“
    Da stand sie in ihrer hautfarbenen Unterwäsche und beäugte ihren Schrank verzweifelt, während die Ungeduld in Person vor ihrem Schlafzimmer Wache hielt und sie beinahe wahnsinnig machte.
    „Was ist mit deinen Brüsten?“
    Seine amüsierte Stimme ging ihr noch mehr auf den Keks als seine unterkühlte Tonlage, die er normalerweise an den Tag legte. „Du bist Arzt, Grant. Ich muss dir sicherlich nicht sagen, was mit meinen Brüsten los ist.“
    „Während du über deine Brüste nachdenkst, könntest du mir trotzdem bitte sagen, ob deine Freundin gerne Weißwein trinkt?“
    „Sie liebt ihn“, ächzte sie und streifte sich aus lauter Verzweiflung ein schwarzes Bustierkleid über, das glücklicherweise perfekt passte. Lächelnd drehte sie sich ihrem Spiegel zu und erstarrte. Um keinen Preis würde sie dieses Kleid anziehen! Sie sah

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