Unverhofft verliebt
sich wieder zu den Frauen auf die Couch, wobei Grant sich neben Claire setzte und die übrigen Teammitglieder samt ihren Partnerinnen kennenlernte.
Er hätte nie gedacht, dass ein Abend mit Footballspielern so witzig und angenehm werden könnte. Im Gegensatz zu den gängigen Klischees waren sie alles andere als unterbelichtete Idioten mit Anabolikamis sbrauch und latenter Aggression, sondern zeigten, dass sie ziemlich angenehme Gesprächspartner waren. Zwar glänzte der Footballspieler Blake immer wieder durch wenig schmeichelhafte Bemerkungen zum vermeintlichen Traumberuf eines Frauenarztes, aber das konnte Grant nicht schocken. Er war viel zu vertieft, Claire bei ihren Gesprächen zuzuhören und sie eingehend zu mustern.
Da sie ihn nicht länger böse anblickte, sondern eher resigniert wirkte, beugte er sich zu ihr und fragte so leise, d ass nur sie es verstehen konnte: „Habe ich irgendetwas falsch gemacht?“
Sie schüttelte den Kopf und wich seinem Blick aus. „Alles okay.“
„Claire ...“
„Schon gut. Ich wollte dich nicht so anzicken“, sie fuhr sich über die Lippen und murmelte tonlos. „Danke, dass du mitgekommen bist. Ich weiß, dass du das nicht hättest tun müssen.“
„Keine große Sache“, erwiderte er nüchtern. „Immerhin sollten wir uns wirklich besser kennenlernen.“
„Das stimmt.“ Claire nickte emotionslos und schwieg.
„Ich finde ihn verdammt heiß.“
Claire nippte an einem Glas Cranberrysaft und warf Erin Peacock einen fragenden Blick zu. „Du findest wen heiß?“
Erin verdrehte die Augen und deutete in Richtung Esszimmer. „Grant. Wen starrst du denn sonst seit Minuten wie ein hypnotisiertes Erdmännchen an?“
„Das tue ich nicht“, widersprach sie und verteidigte sich mit lahmer Zunge. „Ich denke gerade an mein aktuelles Projekt.“
„Aber sicher“, prustete Erin vergnügt und zog eine Augenbraue in die Höhe.
„Ich finde auch, dass Grant richtig klasse aussieht“, ließ sich Liv vernehmen, die Kaffee aufsetzte und verzückt seufzte. „Er ist total heiß.“
Nachdenklich lehnte Claire den Kopf nach vorne und sah durch die geöffnete Tür ins Esszimmer, in dem Grant mit einigen ihrer Freunde stand und sich unterhielt. Sie schluckte kurz und maß ihn ausgiebig. Wenn sie nicht gewusst hätte, dass er kein Footballspieler war, wäre ihr kein Unterschied zu den Profisportlern aufgefallen, die sich im Haus ihrer besten Freundin tummelten. Der einzige Unterschied war, dass Grant einen Anzug anstatt eines T-Shirts mit der Aufschrift Fuck me – I am famous trug und nicht damit prahlte, die Hälfte aller Cheerleader nördlich des Mississippi genagelt zu haben. Im Gegensatz zu einem gewissen Runningback, der besonders heute durch sein widerwärtiges Verhalten auffiel, benahm sich Grant formvollendet und wirkte ziemlich würdevoll.
Ansonsten konnte Claire wirklich keinen Unterschied zu den Footballspielern erkennen. Auch Grant war hochgewachsen und besaß einen kräftigen Körper, der – wie sie heute erfahren hatte – von unzähligen Rudereinheiten stammen musste. Na, wunderbar! Der Vater ihres Babys war auf einer Elite-Universität gewesen, hatte einem Ruder-Team angehört und schien Mitglied einer alteingesessenen Familie zu sein, der halb Boston gehörte. Versnobter ging es eigentlich gar nicht. Schon den ganzen Abend musste sie daran denken, wie sehr sie sich an die Geschichte mit Lance erinnert fühlte. Das hatte ihr noch gefehlt. Jetzt verstand sie auch, weshalb Grant keine Begeisterung dafür empfand, dass er ein Kind von ihr bekam. Die Upper-Class blieb lieber für sich – das war sie ja schon gewohnt.
„Wer ist heiß?“ Teddy betrat die Küche und lehnte sich gegen den Kühlschrank.
„Claires neuer Freund“, erwiderte Erin fröhlich.
„Er ist nicht mein neuer Freund“, protestierte Claire sofort und blickte die drei anderen Frauen finster an. „Außerdem ist er nicht so heiß“, schränkte sie sofort ein.
„Du musst es ja wissen, immerhin hattest du extrem versauten Sex mit ihm.“
„Ich hatte keinen extrem versauten Sex mit ihm“, widersprach sie Liv, die vergnügt mit einer Zitrone in ihrer Hand spielte. „Wir hatten Sex. Normalen Sex. Das ist alles.“ Natürlich verpufften ihre Worte angesichts ihrer brennenden Wangen, was ihre Freundinnen dazu animierte, vergnügt zu prusten und zu kichern.
„Jetzt hört schon auf!“
„Wenn ich mal meinen Senf dazugeben darf“, ließ sich Teddy vernehmen, die zufrieden
Weitere Kostenlose Bücher