Unverhofft verliebt
eines Mayflower-Abkömmlings bekomme“, erwiderte sie wenig begeistert. „Müssen wir ihm irgendeinen hochtrabenden Vornamen geben, wenn es ein Junge wird?“
„Nenn ihn, wie du willst“, er hatte keine Ahnung, warum sie plötzlich derart schlechte Laune hatte, und merkte, wie auch seine Stimmung absackte.
„Heißt das, dass du nicht willst, dass das Baby deinen Namen bekommt?“
„Claire“, zischte er ihr zu. „Das Baby ist gerade so groß wie ein Wachtelei. Findest du es nicht ein wenig früh, sich über Namen Gedanken zu machen?“
„Na, wunderb ar“, ihre Augen blitzten ihn an. „Dein Interesse an deinem Kind ist wirklich herzerwärmend ...“
Die laute Stimme eines Mannes unterbrach sie. „Hey, Claire! Hast du deinen neuen Freund mitgebracht?“
Ein Grüppchen hatte sie beide entdeckt und winkte ihnen zu. Grant biss die Zähne zusammen, auch wenn er Claire gerne geschüttelt hätte. So blieb ihm nichts andere s übrig, als seine Augen zu verengen und sich mit ihr ein Blickduell zu liefern. Er wusste einfach nicht, welche Laus ihr schon wieder über die Leber gelaufen war, und hätte sie am liebsten stehen gelassen. Da wollte er sich Mühe geben und sie zur Party ihrer Freundin begleiten, dennoch zickte sie ihn an. Er hatte sie nicht absichtlich in diese beschissene Situation gebracht und konnte nichts daran ändern, dass sie ein Kind erwartete, das er nicht geplant hatte. Was erwartete sie denn von ihm? Sollte er ihr ewige Liebe schwören und ihr einen Antrag machen, weil sie von ihm schwanger war?
Der böse Blick blieb auf ihrem Gesicht haften, als sie den Urheber des letzten Ausrufs ansah. „Halt deine Klappe, Brian.“
Grant presste die Lippen zusammen und atmete tief durch, um sich zu beruhigen, bevor er sich der Gruppe zuwandte und ein annähernd freundliches Gesicht aufsetzte.
Der schwarzhaarige Mann fragte verdutzt : „Wieso bist du so zickig?“
„Ich bin nicht zickig, sondern genervt“, fuhr sie ihn an.
Die blonde Frau neben dem Schwarzhaarigen verdrehte die Augen. „Du musst ihn entschuldigen, Claire. Brian ist zum ersten Mal seit drei Monaten abends weg und muss sich erst noch an diese Freiheit gewöhnen.“
Der Mann namens Brian empörte sich mit einem Stirnrunzeln. „Was soll das denn heißen, Teddy?“
„Das soll heißen, dass du ausnahmsweise deine Klappe halten sollst“, seufzte die Frau mit den kurzen Haaren neben ihm und reichte gleich darauf Grant eine Hand. „Sie müssen Grant sein. Ich bin Teddy und das hier ist mein vorlauter Mann Brian.“
Mit einem schwachen Lächeln nickte er. „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich wurde schon vorgewarnt.“
Die Frau mit dem erschreckend jungen Gesicht lachte perlend auf. „Das ist auch besser so.“
Als sich ein weiterer Footballspieler zu ihnen gesellte, der die schmeichelhafte Botschaft Fuck me – I am famous auf seinem T-Shirt trug und den Grant als denjenigen identifizierte, der sich laut seiner Gastgeberin gerne mit anderen anlegte, bemerkte er, wie sich neben ihm Claire versteifte. Innerlich stöhnte er auf.
„Was geht ab, Leute?“
Claire erklärte mit belegter Stimme: „Wir holen uns etwas zu trinken ...“
„Unsinn“, der blonde Ehemann ihrer besten Freundin, den er schon vor einiger Zeit bei ihr zuhause kennengelernt hatte, schüttelte prompt den Kopf. „Ihr bleibt hier und unterhaltet euch. Was kann ich euch bringen?“
„Irgendeinen Saft“, Claire verschränkte unsicher die Arme vor der Brust und erweckte den Eindruck, dass sie sich gar nicht wohl fühlte.
„Was kann ich dir bringen, Grant?“
Er deutete auf die Bierflasche, die sein Gastgeber in seiner Rechten hielt. „Ein Bier wäre super.“
„Kommt sofort“, erwiderte dieser gut gelaunt und lief an ihnen vorbei ins Esszimmer.
„Seit wann trinkst du Saft, Sü ße?“ Der Footballspieler Blake grinste Claire breit an. „Ich hatte mich schon darauf gefreut, dass du dir wieder die Kante gibst und ordentlich abgehst. Du weißt schon“, er schenkte ihr einen eindeutigen Blick, den Claire mit einem wütenden Schnauben erwiderte.
„Wovon zum Teufel redest du?“
„Ruhig Blut, Blake“, der schwarzhaarige Brian setzte nun ebenfalls ein finsteres Gesicht auf.
Grant beobachtete interessiert, wie Blake, der auf ihn einen eher harmlosen Eindruck machte, verwirrt in die Runde schaute. „Was ist los, Rabbit? Bei Livs letztem Geburtstag war sie sturzbetrunken und ... aua!“
Er wurde unterbrochen, als die deutlich kleinere und schmalere
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