Unwiderstehlich sinnlich
die verglaste Front Fotos von ihnen schoss. Gnadenlos folgte ein Blitz auf den anderen.
Außer sich vor Wut, stürmte Ryder hinaus, um den aufdringlichen Kerl zur Rede zu stellen. Aber der war bereits die Straße hinunter geflüchtet, und bei seinem Vorsprung hatte es keinen Zweck, ihn zu verfolgen.
Verdammt, jetzt geht das wieder los, dachte Ryder. Seit seiner Landung in Australien war es ihm gelungen, den Paparazzi aus dem Weg zu gehen. Als genügte es nicht, dass sie ihn in den USA seit dem Tod seines Vaters auf Schritt und Tritt verfolgten – ihn und seine beiden Halbrüder Seth und Jesse. Meistens ignorierte Ryder das Interesse der Medienvertreter einfach. Aber an diesem Abend hatten sie seine Intimsphäre verletzt, indem sie ihn und Macy in diesem besonderen Moment fotografiert hatten.
Als er zurück ins Foyer kam, hatte Macy in einer Nische Schutz gesucht. Sie sah blass und verstört aus, sodass Ryder besorgt zu ihr eilte und sie spontan umarmte. Eigentlich musste sie den Medienrummel ja gewohnt sein, vielleicht mehr als Ryder selbst. Aber er erinnerte sich nicht, in der letzten Zeit Schnappschüsse von ihr in der Presse gesehen zu haben.
„Es tut mir so leid“, flüsterte er Macy ins Ohr.
Sie zeigte keine Gefühlsregung. „Das Timing war gut.“
„Wie meinen Sie das?“
Entschlossen befreite sie sich aus seiner Umarmung und trat einen Schritt zurück. Dann stand sie sehr gerade und aufrecht da, nur ihre Augen verrieten, wie aufgewühlt sie war. Ryder musste sich zusammenreißen, um nicht erneut die Arme um sie zu legen.
Nachdem Macy tief durchgeatmet hatte, erklärte sie tonlos: „Ich möchte eben keine Affäre mit meinem Chef haben. Nehmen Sie das bitte zur Kenntnis. Dafür habe ich nicht so hart gearbeitet und mir eine berufliche Karriere aufgebaut.“
„Wer sagt Ihnen denn, dass ich nur an einer Affäre interessiert bin?“
„Meine Erfahrung.“
Aha, jemand muss ihr einmal sehr wehgetan haben, ging es Ryder durch den Kopf. Allein die Vorstellung schmerzte ihn. Er hätte Macy so gern getröstet, wusste jedoch, dass sie kein Mitleid wollte, und schwieg.
Sie blickte zur Fensterfront, vor der der Reporter gestanden hatte, und wieder zurück zu Ryder. „Wenn ich Ihre Einladung nicht angenommen hätte, wäre das alles nicht passiert.“ Sie versuchte zu lächeln. „Danke für den Drink. Aber Sie verstehen sicher, dass ich mich zukünftig nicht mehr privat mit Ihnen treffen möchte.“
Verzweifelt runzelte Ryder die Stirn. Wie sollte er Macy dazu überreden, ihn zu heiraten, wenn sie jeden privaten Kontakt zu ihm ablehnte? Und küssen dürfte er sie auch nicht mehr.
Ihm wurde schnell klar, dass er äußerst behutsam mit ihr umgehen musste. Sanft hob er ihr Kinn an, damit sie ihm in die Augen schaute. „Macy, wir wollen uns doch nicht von so einem Parasiten von Fotografen den Abend verderben lassen. Haben wir uns nicht ausgezeichnet verstanden, bevor dieses verdammte Blitzlichtgewitter losging?“
Für einen Moment leuchteten ihre Augen auf. Aber als Ryder schon Hoffnung schöpfte, senkte sie den Blick.
„Ich … ich muss jetzt gehen.“ Sie wirbelte herum und lief ein bisschen zu schnell zu den Aufzügen.
Enttäuscht sah Ryder ihr hinterher. Nein, ich darf ihr jetzt nicht folgen, muss ihren Wunsch respektieren, sagte er sich, sonst mache ich alles kaputt. Sie braucht Zeit.
Als sich die Schiebetür des Aufzugs öffnete und Macy in der Kabine verschwand, blieb Ryder allein zurück. Das Gefühl der Leere, das ihn überkam, passte so gar nicht zu einem Mann, der sich rühmte, ein Einzelgänger zu sein. Alles in ihm sträubte sich dagegen, dieses verdammte Foyer zu verlassen.
Werd jetzt bloß nicht sentimental, ermahnte er sich im Stillen und ging hinaus, um sich ein Taxi zu suchen.
Wenn er erst verheiratet war, würde ihm so etwas nie mehr passieren.
3. KAPITEL
Macy ließ die Tür ihres Apartments beim Hinausgehen hinter sich ins Schloss fallen.
In der vergangenen Nacht hatte sie kaum Schlaf gefunden, weil ihre Gedanken um Ryder gekreist waren. Wieder und wieder hatte sie sein Gesicht gesehen, wie er ihr so aufregend nahe war und mit dem Mund ihre Lippen berührte. Sie wusste noch genau, wie sich sein dichtes kurzes Haar unter ihren Fingerspitzen angefühlt hatte, und spürte fast noch seinen warmen Atem an ihrer Wange.
Die Erinnerung an diesen Kuss, der immer noch auf ihren Lippen brannte, hatte sie die ganze Nacht verfolgt. Schließlich war Macy es leid gewesen, sich von einer
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