Unwiderstehlich sinnlich
Ausführungen gerade beendet. Obwohl es Macy schwerfiel, sich zu konzentrieren, knüpfte sie daran an und erklärte: „Sie finden alle Fakten, die wir über mögliche Konkurrenzprodukte der Firma Chocolate Diva zusammengetragen haben, in dem vorliegenden Bericht.“
Daraufhin schob sie ihrer Assistentin einen Stapel gebundener Dokumentenmappen zu, die diese an die am Tisch versammelten Leute verteilte.
Ryder Bramson nahm sein Exemplar und gab es, ohne einen Blick hineinzuwerfen, seiner Sekretärin. „Fassen Sie die Resultate lieber mit Ihren eigenen Worten zusammen“, forderte er Macy auf.
Sein Ton duldete keine Widerrede, und Macy zögerte keine Sekunde. „Wenn wir in den mit Schokoladenprodukten gut versorgten australischen Markt einsteigen wollen, müssen wir eine Nische finden. Unter Berücksichtigung unserer Recherchen und Prognosen kommen dafür drei unserer Markenprodukte infrage, die über große Handelsketten vertrieben werden sollen. Zudem haben wir zwei Marken-Shops in Citylage eingeplant, jeweils einen Laden in Sydney und Melbourne.“
Macy hatte in den vergangenen zwei Wochen pausenlos an dem Konzept gearbeitet, bevor sie es an diesem Tag Ryder Bramson und seinem Team vorstellte. Sie kannte alle Zahlen und Fakten auswendig. Immerhin hatten sie und ihre zwei Mitarbeiter mit Feuereifer daran gearbeitet, unzählige Überstunden geleistet und in der kurzen Zeit am Ende mehr herausgefunden, als Macy jemals für möglich gehalten hätte.
Ryder zeigte sich jedoch kaum beeindruckt. Seine Miene blieb bis auf die durchdringenden Blicke, die er Macy immer wieder zuwarf, völlig unbewegt.
Obwohl es sie sehr irritierte, versuchte sie ein ebenso undurchschaubares Gesicht zu machen, während sie die erwarteten Marktchancen erläuterte. Sie hätte gewettet, dass Ryders Taktik einer der Gründe für den Riesenerfolg des Bramson Lebensmittelkonzerns war, weil er damit sowohl seine Gegner verunsichern konnte als auch seine Angestellten, die sich so natürlich noch mehr anstrengten, um ihn zufriedenzustellen.
Macy würde sich jedoch nicht anmerken lassen, wie sehr sein Benehmen sie störte. Schließlich war sie in einer Welt von machtbesessenen Männern aufgewachsen, die ebenso wenig Gefühl zeigten wie ihr Vater. Er war auch nicht auf sie zugegangen, als sie mit dreizehn Jahren ihre Mutter verloren hatte. Macy hatte unsagbar unter seiner Gefühlskälte gelitten, auch wenn sie geahnt hatte, dass sie ihrer Mutter, der großen Diva, ähnlich sah. Zu Macys Schwester hingegen hatte er ein herzlicheres Verhältnis. Sie erinnerte ihn wohl nicht ständig an den schmerzlichen Verlust seiner Frau.
Macy straffte die Schultern. Die bittere Erfahrung mit ihrem Vater hatte sie geprägt und eine starke, unabhängige Frau aus ihr gemacht. So war sie selbstsicher genug, um Mr Bramsons durchdringende Blicke auszuhalten.
Sie rief eine Grafik auf ihrem Laptop auf, um die vorgetragenen Fakten zu belegen. Da der Konferenztisch mit eingebauten Bildschirmen auf jedem Platz ausgerüstet war, konnte sie das Bild überspielen. Die Anwesenden senkten den Kopf und schauten sich die Grafik jeweils auf ihrem Schirm an, zumindest sechs von den sieben. Ein Einziger hielt seinen Blick weiter starr auf Macy gerichtet.
Ihre Nerven begannen zu flattern, was ihr höchst selten in einem geschäftlichen Meeting passierte, weil sie immer sehr gut vorbereitet und konzentriert war. Aber diese Besprechung verlief sowieso ganz anders. Seltsamerweise schien ihr Boss überhaupt nicht am Ergebnis ihrer Arbeit interessiert zu sein, obwohl er Macy extra dafür eingestellt hatte. Und wenn er sie ansah, lag in seinem Blick auch mehr als nur geschäftliches Interesse. Sie fühlte sich eher als Frau angesprochen.
Zu ihrem Entsetzen merkte sie, dass ihr heiß wurde und sie schneller atmete. Nein, ich werde mich nicht durch ein paar Hormone ablenken lassen, sagte sie sich im Stillen, jetzt schon gar nicht. Sie hatte die Chance, die Leitung von Chocolate Diva in Australien zu übernehmen, und das war ihr jede Anstrengung wert.
Fragend sah sie Ryder an. „Haben Sie ein Problem mit Ihrem Bildschirm, Mr Bramson?“
Leicht arrogant hob er die rechte Augenbraue. Es war seine erste sichtbare Reaktion, seit er vor fünfunddreißig Minuten das Büro betreten hatte. „Ich bin nicht stundenlang über den Pazifik geflogen, um mir Ihre Grafiken und Berichte anzusehen. Das hätte ich bequemer am eigenen Schreibtisch in den Staaten tun können, Ms Ashley.“
Macy riss sich
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