Unwiderstehlich sinnlich
lieber in ihrem hochlehnigen Bürosessel sitzen.
Schon traf sie Ryders forschender Blick. „Haben Sie es gelesen?“
Bei diesen Worten verließ Macy der Mut. Warum sagte Ryder nicht einfach: „Alles Lügen“? Benommen lehnte sie sich in ihren Bürosessel zurück. „Stimmt es etwa?“
Nachdem Ryder tief eingeatmet hatte, erklärte er: „Einiges ja.“
Macy hielt ihren Blick auf sein rostfarbenes Hemd mit der korrekt gebundenen anthrazitfarbenen Krawatte gerichtet. Das fiel ihr leichter, als dem Verräter in die Augen zu sehen. „Wann wollten Sie es mir sagen? Falls Sie es überhaupt vorhatten.“
„Ich hatte es mir für gestern Abend vorgenommen.“
Ja, das konnte stimmen. Macy erinnerte sich, dass er sie gebeten hatte, ihn in ihr Apartment einzuladen, weil er etwas Wichtiges mit ihr zu besprechen hätte. Das hatte sie ihm tags zuvor nicht abgenommen, aber vielleicht war es ihm wirklich darum gegangen, sie in seine Pläne einzuweihen.
Auf einmal fand sie die Kraft aufzustehen. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe plus der neun Zentimeter hohen Absätze auf. „Was genau stimmt denn in dem Artikel?“
Etwas unschlüssig fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und schob sie dann wieder in die Hosentasche. „Ich wollte die Firma Ihres Vaters kaufen. Aber er erklärte mir, dass er sie nur an einen Schwiegersohn verkaufen würde. Das Geschäft sei seit drei Generationen in Familienbesitz und er wolle es an die nächsten Generationen weitergeben.“
Bittere Wut stieg in Macy hoch. Ja, das sah ihrem Vater durchaus ähnlich. Da ihm die Zukunft seiner Firma so sehr am Herzen lag, konnte er sich nicht vorstellen, die Nachfolge seinen Töchtern zu überlassen. Sie lächelte gequält. „Wie dumm, dass nur ich für den Deal infrage kam. Sie müssen sehr enttäuscht sein.“
Abwehrend hob Ryder die Hand. „In diesem Punkt stimmt der Artikel nicht. Ihr Vater hat mir beide Töchter angeboten. Ich habe mich für Sie entschieden.“
Aber darüber konnte Macy nur lachen, sie glaubte ihm kein Wort. Ihre Schwester Kyla hatte schon früher bei den Jungen die größeren Chancen gehabt. Sie war wunderschön und sexy und wusste das andere Geschlecht zu beeindrucken. Deswegen war Macy davon überzeugt, dass auch Ryder Kyla bevorzugt hätte, wenn es möglich gewesen wäre.
Dann fiel ihr noch eine Frage ein. „Haben Sie das Ganze an die Presse gegeben?“
„Nein.“ Die Falten auf Ryders Stirn waren Zeichen seiner Missbilligung. „Offen gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, wie die Presse davon Wind bekommen hat. Ihrem Vater kann diese Öffentlichkeit doch auch nicht recht sein.“
Macy nickte seufzend. „Aber Kyla.“ Das entsprach ganz ihrer Art.
„Sie meinen, Ihre Schwester wollte den Vertrag dadurch verhindern?“
„Ja, weil sie wusste, dass ich so etwas nicht mitmache.“ Vielleicht will sie sich Ryder sogar selbst angeln, überlegte Macy. Immerhin gilt er als der begehrteste Junggeselle des Jahres.
Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass ihr Vater sie verhökern wollte und Ryder das Angebot gern angenommen hatte. Eine Weile starrte Macy schweigend aus dem Fenster, bevor sie es fertigbrachte, Ryder wieder ins Gesicht zu sehen. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie Sie diesen Plan überhaupt in Erwägung ziehen konnten.“ Wieder einmal hatte ihre Menschenkenntnis sie im Stich gelassen.
In diesem Moment hörte sie, wie Tina ins Vorzimmer kam und ihre Tasche auf den Schreibtisch warf. Ryder tat, als überhörte er die Geräusche, redete jedoch auch nicht weiter.
Dann steckte Tina den Kopf zur Tür herein, um Macy wie üblich einen guten Morgen zu wünschen. Als sie jedoch den hohen Besuch sah, zögerte sie. „Alles okay?“, fragte sie nur.
Ryder wandte sich nicht einmal zu ihr um. „Ja, aber schließen Sie bitte die Tür, wir wollen unsere Ruhe.“
Erst nachdem Macy ihrer Assistentin zugenickt hatte, zog Tina sich diskret zurück.
Ryder redete weiter, als ob sie gar nicht unterbrochen worden wären. Seine Stimme klang sehr sicher und verbindlich. „Wir könnten eine gute Ehe führen. Ich wäre ein treuer Ehemann und unseren Kindern ein liebevoller Vater.“
Sogar an Kinder dachte er schon! Macy hatte Mühe, die Fassung zu bewahren. Diese Unterhaltung wurde immer absurder.
Mittlerweile war Ryder um den Schreibtisch herumgegangen, sodass er jetzt neben Macy stand, jedoch ohne ihr zu nahe zu kommen. „Ich bin bereit, Ihnen jeden Wunsch zu erfüllen“, beteuerte er. „Sei es ein
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