Unwiderstehlich sinnlich
selbst den großzügigen Innenraum der Limousine, und die Luft war vom frischen, herben Duft seines Aftershaves erfüllt.
Macy versuchte, entspannt zu lächeln, aber tatsächlich schlug ihr Herz bei Ryders Anblick schneller. „Guten Morgen.“
Seit das Foto der beiden in der Zeitung erschienen war, hielten sie die höfliche Fassade im Umgang miteinander aufrecht. Darum hatte Macy ausdrücklich gebeten. Es half ihr auch dabei, Abstand von ihm zu gewinnen.
Als der Fahrer losfuhr, wandte Ryder sich an Bernice. „Hat William uns schon die neuesten Umsatzzahlen vom US-Markt gefaxt?“
Papier raschelte, Bernice reichte ihrem Chef die entsprechenden Unterlagen nach hinten, und bald waren die zwei in ein Arbeitsgespräch vertieft.
Da Macy nichts mit dem amerikanischen Markt zu tun hatte, hörte sie nicht zu und hing ihren eigenen Gedanken nach. Es gab ein delikates Thema, über das sie unbedingt unter vier Augen mit Ryder sprechen wollte.
Einen Tag nachdem der Fotoreporter in ihre Intimsphäre eingedrungen war, waren nicht nur vor dem Bürogebäude von Chocolate Diva Wachmänner aufgetaucht, sondern auch vor Macys Apartmenthaus. Nach Büroschluss wurde Macy jeden Abend von Ryders Wachmännern bis nach Hause begleitet, um sie von den Paparazzi abzuschirmen, die in der Straße herumlungerten.
Dafür war sie Ryder sehr dankbar. Aber sie fragte sich, wer die Wachmänner, die vor ihrem Apartmenthaus standen, beauftragt hatte. Zunächst hatte der Hausmeister, als sie ihn darauf ansprach, behauptet, der Hauseigentümer hätte die Bewachung veranlasst. Aber am vergangenen Tag hatte er sich verplappert und ihren Verdacht bestätigt, dass Ryder auch diese Wachmänner bezahlte.
Nachdenklich knabberte Macy jetzt an ihrer Unterlippe. Obwohl Ryder sich in der letzten Woche ihr gegenüber betont kühl verhalten hatte und nur rein beruflich mit ihr sprach, tat er alles, damit sie sich sicher fühlte.
Zunächst hatte sie diese Erkenntnis sehr überrascht. Aber je länger sie darüber nachdachte, desto mehr beeindruckte sie Ryders Verhalten. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte sich nämlich noch niemand um Macys Sicherheit Sorgen gemacht. Dass Ryder so fürsorglich war, rührte sie zutiefst.
Aber sie wollte sich das nicht anmerken lassen und verschloss ihr Herz gleich wieder. Nur weil Ryder sie beschützen ließ, würde sie ihm natürlich nicht verzeihen, dass er mit ihrem Vater um sie gefeilscht hatte.
Sie sollte sozusagen die Zugabe zum großen Deal werden.
Bei dieser Vorstellung wurde es Macy sogar in der großen Limousine zu eng. Sie rang nach Luft und öffnete schnell das Fenster, um freier atmen zu können.
„Alles okay?“, erkundigte sich Ryder. Sein besorgter Ton war wie Balsam für Macys Seele.
Aber im nächsten Moment hätte Macy beinah laut gelacht, denn Ryder war schließlich der Grund für ihr Problem. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und nickte. Danach wandte sie sich wieder zum Fenster, um den frischen Fahrtwind zu genießen.
Nach einer Weile begann Bernice, sie über das Leben in Melbourne auszufragen. Da musste Macy wohl oder übel das Fenster schließen, damit sie sich besser verständigen konnten.
Sosehr sie sich auch auf Bernice konzentrierte, ihre Gedanken kreisten um Ryder. Er ist im Grunde ein Verräter, ging es Macy immer wieder durch den Kopf, er war einverstanden, mich um Vaters Firma willen zu heiraten.
Dennoch musste sie zugeben, dass Ryder ein äußerst charmanter und attraktiver Verräter war und dass er bemerkenswert gut küsste. Jede Nacht verfolgte die Erinnerung an seinen wunderbaren Kuss sie und raubte ihr den Schlaf. Auch jetzt wieder fand Macy die Vorstellung, wie sie sich an jenem Abend geküsst hatten, so aufregend, dass sie gleich heftiger atmete.
Um sich abzulenken, nahm sie den Bericht über die Schokoladenfabrik, die sie an diesem Tag vor den Toren Melbournes besichtigen wollten, aus ihrer Tasche. Sie überflog noch einmal die Umsatzzahlen und reichte das Papier an Ryder weiter. Schließlich musste er entscheiden, ob sie die Fabrik kaufen sollten.
Er verweigerte jedoch die Annahme. „Ich sagte doch schon, dass ich nicht hierhergekommen bin, um Berichte zu lesen. Fassen Sie das Wesentliche lieber später für mich zusammen.“
Macy nahm den Hefter zurück. „Natürlich, ganz wie Sie wünschen.“
„Übrigens, wie ist gestern das Meeting mit den möglichen Lieferanten gelaufen?“, wollte Ryder wissen.
„Sehr gut“, berichtete sie zufrieden lächelnd. „Wir haben die
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