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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Schwerpunkt und Füßen, die zu weit vom Boden entfernt zu sein schienen. Zweimal stolperte ich, und drei- oder viermal verlor ich mein Ziel fast aus den Augen, obwohl Pritkins Sicht erstaunlich gut war. Es überraschte mich auch, wie schnell ich trotz der schweren Muskulatur laufen konnte. Als wir die Kuppe eines Hügels erreichten, hatte ich Adidas und seinen Verfolger fast eingeholt.
    Auf der anderen Seite des Hügels fielen sie hinunter. Ich wollte ihnen folgen, als mich etwas am linken Arm traf. Der Schmerz war so intensiv, dass er für einen Moment alles andere überlagerte. Dann bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung, drehte den Kopf und stellte fest, dass Mister Dürr den Kampf doch nicht aufgegeben hatte – er sprang mir entgegen. Wir gingen beide zu Boden, rollten, fluchten, stießen gegen im hohen Gras verborgene Felsen und schlugen die ganze Zeit über aufeinander ein.
    Am Fuß des Hügels prallten wir gegen einen Baum, und zum Glück kam Mister Dürr dabei schlechter weg als ich – sein Kopf stieß mit einem feucht klingenden Pochen gegen den Stamm. Er blieb reglos liegen, bewusstlos oder vielleicht sogar tot, was auch immer. Ich selbst kriegte ebenfalls einiges ab. Stechender Schmerz zuckte durch die Schläfe, breitete sich im Kopf aus und wetteiferte mit der Pein im Arm.
    Ich senkte den Blick und sah einen zweiten Riss in Pritkins Ärmel; Blut quoll übers Leder. Nach ein oder zwei Sekunden wurde mir klar, dass man auf mich geschossen hatte. Ich atmete tief durch, nahm den Gürtel ab, band ihn oberhalb der Wunde um den Arm und zog ihn mit den Zähnen zu. Wenn die Magier mich nicht umbrachten, würde Pritkin das vermutlich erledigen, wenn ich ihm einen durchlöcherten Körper zurückgab.
    »Soll sie ganz allein mit Jenkins fertig werden?«, fragte jemand hinter mir.
    Ich drehte mich um und stellte fest, dass der Farmer zu mir aufgeschlossen hatte. Mit seiner Brille sah er aus wie eine seltsame Eule, als er sich bückte und Mister Dürr den Beutel mit den magischen Elixieren abnahm. Er wirkte erstaunlich gleichgültig für jemanden, der gerade einen magischen Kampf erlebt hatte. Aber mir blieb keine Zeit herauszufinden, was mit ihm los war, denn vor dem Hügel wurde Adidas von einer kleinen, entschlossenen Gestalt angegriffen.
    Ich hätte wissen sollen, dass Pritkin keine Verfolgung aufgab, nur weil er waffenlos, auf unbekanntem Terrain und außerdem auch noch in einem anderen Körper war. Verdammt! Vielleicht bekam ich noch einmal einen Schuss in den Hintern.
    Ich ließ den Farmer stehen und lief los. Schimmerndes Licht durchdrang die dicke Wolkendecke und zeigte mir den stattfindenden Kampf. Ich verzog das Gesicht, als mein Körper einen Tritt in den Bauch bekam, und wünschte mir, dass Pritkin den Rat beherzigte, den er mir mehrmals gegeben hatte – aus dem Weg mit ihm! Ich war alles andere als eine gute Schützin, aber aus dieser geringen Entfernung gelang vielleicht sogar mir ein Treffer.
    Ich bekam keine Gelegenheit, es herauszufinden. Pritkin bekam einen weiteren Schlag, diesmal an den Kopf, und taumelte einige Schritte zurück. Doch bevor ich schießen konnte, explodierten zwei Zauber in der Nacht. Einer hatte seinen Ursprung hinter mir und erledigte den Schild des Magiers, und der andere kam von Pritkins ausgestreckter Hand und warf ihn zu Boden.
    Für einen Moment glaubte ich, seltsame Blitze an ihm zu sehen, in Farben, die in der Natur nicht vorkamen. Ich blinzelte, und daraufhin waren sie nicht mehr da, aber ich konnte sie riechen, moschusscharf und sonderbar, schmeckte sie auch auf der Zunge, eine Mischung aus sauer, bitter und schrecklich süß. Und dann erreichte ich Pritkin und war so sehr damit beschäftigt, ihn nach Verletzungen zu untersuchen, dass ich an nichts anderes dachte.
    »Bist du verrückt?« Ich schüttelte ihn, aber er schien so benommen zu sein, dass er es kaum bemerkte. Irgendwelche Einschusslöcher entdeckte ich nicht, aber der Ellenbogen des Magiers war offenbar nahe daran gewesen, meinen Kopf zu knacken wie eine Nuss.
    »Es ist alles in Ordnung mit mir«, sagte Pritkin, kippte um und landete mit dem Gesicht nach unten im Schlamm.
    Ich zog ihn hoch und strich ihm nasses Gras aus dem Gesicht. »Du bist noch immer ganz?«, fragte ich, um sicher zu sein.
    »Was weiß ich.« Sein Blick richtete sich auf meinen geröteten Ärmel. »Was ist das?«
    »Ein Geschenk von Mister Dürr.«
    »Von wem?«
    »Ich meine den anderen Typen.«
    »Wo ist er?« Pritkin blickte sich

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