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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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da?«
    »Wir müssen reden.«
    »jetzt?«
    »Warum nicht?«
    »Ich… habe noch nicht geduscht«, erwiderte ich lahm, und dann fiel es mir plötzlich ein. Eine kalte Dusche. Das machten Männer, um sich… zu beruhigen, nicht wahr?
    »Du hast in der Nacht geduscht. Zieh dich an. Wir müssen reden, bevor du mit Jonas sprichst.« Pritkin schlug meine Beine übereinander und schien völlig entspannt zu sein. Eine Riemchensandale baumelte an einem blassen Fuß. Ich hatte Arger, Verbitterung und Elend erwartet. Es war mir schwer genug gefallen, mit der üblichen brüsken Ungeduld fertig zu werden. Aber was mich so richtig nervte, war das unangenehme Gefühl, dass Pritkin mit dieser ganzen Angelegenheit besser zurechtkam als ich.
    »Wenn ich noch mal duschen will, dann dusche ich noch mal!«, stieß ich hervor.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Pritkin. Ich schaffte es, seinem durchdringenden blauen Blick standzuhalten. Ich hatte gar nicht gewusst, dass meine Augen so aussehen konnten. Aber wahrscheinlich sahen sie auch gar nicht so aus, wenn ich hinter ihnen wohnte. Und der Umstand, dass mir meine eigenen Augen Unbehagen bereiteten, ärgerte mich noch mehr.
    »Was mit mir los ist? Was mit mir los ist? Ich habe keine Brüste! Dafür habe ich andere Dinge, die ich nicht will, verdammt! Das ist mit mir los!«
    »Ich hatte mich schon gewundert, wie gut du gestern damit fertig geworden bist.«
    »Wenn ich um mein Leben renne, neige ich dazu, andere Dinge auszublenden!« Das Kissen half nicht – es schien sogar alles noch schlimmer zu machen. Offenbar mochte Pritkins Körper Druck, Reibung und Wärme. Und auch alles andere. Ich fragte mich, wie er es morgens aus dem Bett schaffte.
    »Daran solltest du inzwischen gewöhnt sein.«
    Etwas in seiner Stimme ließ mich aufsehen. Wenn er plötzlich einen Sinn für Humor entwickelte, traute ich ihm nicht mehr. »Nein. Und ich bin ziemlich sicher, dass ich mich auch nicht daran gewöhnen werde.«
    Pritkin winkte ab. »Wir müssen unsere Möglichkeiten besprechen. Jonas hat dich aus einem bestimmten Grund hierher geholt. Er will mit dir verhandeln.«
    »Ja. Und wenn der Kreis dahinter kommt, bin ich erledigt. Die Magier hassen mich schon jetzt. Wie würden sie reagieren, wenn sie erfahren, dass ich mich bei ihrem verrückten Ex-Chef einschmeichele?«
    »Ich denke, ihre Einstellung dir gegenüber würde sich kaum ändern«, erwiderte Pritkin trocken.
    »Willst du ernsthaft behaupten…«
    »Ich lege dir nahe, nichts mit Jonas zu vereinbaren, ihn aber auch nicht direkt zurückzuweisen. Wenn der Kreis weiterhin kompromisslos und unversöhnlich bleibt, könnte er sich als nützlich erweisen.«
    »Wie? Indem er einen Bürgerkrieg beginnt? Das brächte die Magier doppelt so schnell um wie bisher und würde Apollos Arbeit für ihn erledigen!« Ich bewegte mich, um mir Erleichterung zu verschaffen, und dadurch drückte ich das Problem unabsichtlich ins Kissen. Und das war ganz und gar keine gute Idee. Mein Herz hüpfte, mir stockte der Atem, und ich dachte: Lieber Himmel.
    »Vielleicht kommt es nicht dazu.«
    »Und wenn doch?«
    »Ich rate dir nur, Marsden keine direkte Abfuhr zu erteilen. Hör dir an, was er zu sagen hat, und antworte ihm, dass du darüber nachdenkst. Unterdessen versuchen wir erneut, eine Übereinkunft mit dem Kreis zu erreichen. Es wäre genug, wenn sich die Magier dazu durchringen, dich für die Dauer des Krieges als Pythia zu akzeptieren. Wenn Apollos Streitmacht geschlagen ist, können wir uns um unseren internen Zwist kümmern.«
    »Gut.« Meine Güte, diese Sache wurde allmählich schmerzhaft.
    »Wir müssen auch herausfinden, wie wir in unsere richtigen Körper zurückkehren können.«
    »Ich arbeite daran.« Bitte, bitte, halt endlich die Klappe und geh. »Wie willst du uns zurückbringen? Der Verkäufer hat gesagt, der Vorgang sei nicht rückgängig zu machen.«
    »Unsere Körper sind nicht verändert worden, nur vertauscht«, erwiderte ich scharf. »Damit habe ich gewisse Erfahrung. Mir fällt bestimmt etwas ein, wenn ich keinen psychotischen Sadisten zum Opfer falle, die sich als Verbündete verkleiden.«
    »Zum Beispiel?«
    »Lass uns später darüber reden.«
    »Mir wäre es lieber, wenn wir diesen Punkt jetzt klären könnten.«
    »Aber mir nicht!«
    Etwas in meiner Stimme schien seinen Starrsinn zu durchdringen. »Ich nehme an, dass wir dieses Gespräch nicht fortsetzen können, während du duschst«, sagte er und stand auf.
    »Nein.«
    »Dann sehen wir uns

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